Darum gehts
- Tipps für Eltern zum richtigen Umgang mit Sackgeld für Kinder
- Sackgeld nicht leistungsabhängig machen und regelmässig auszahlen
- Ab 12 Jahren kann ein Jugendlohn sinnvoll sein
Tipp 1: Bestimme die Höhe des Sackgelds
Mit dem eigenen Sackgeld können sich Kinder endlich Schleckzeug vom Kiosk oder neues Spielzeug selber leisten. So lernen sie den Umgang mit Geld. Dafür ist aber wichtig, dass der Nachwuchs weiss, mit wie viel er pro Woche oder pro Monat rechnen kann. Oft ist die Höhe des Sackgelds gerne Streitgespräch am Familientisch. Die Budgetberatung Schweiz gibt deshalb Richtlinien dafür heraus. Ein Beispiel: Ein achtjähriges Kind soll pro Woche 5 Franken erhalten. Eine neue Sackgeld-Studie der Postfinance hat nun aber aufgezeigt, dass die Eltern in der Schweiz deutlich weniger geben als empfohlen.
Tipp 2: Lege fixe Spielregeln fest
Sind Süssigkeiten erlaubt, auch wenn sie zu Hause verboten sind? Gleich zu Beginn sollten die Kinder wissen, was sie sich mit dem Sackgeld kaufen dürfen. Innerhalb dieser Spielregeln sollten sie dann aber frei entscheiden können.
Tipp 3: Mache das Sackgeld nicht leistungsabhängig
Strafen und Belohnungen gehören zur Erziehung dazu. Aber: Sackgeld als Bestrafungsmittel zu nutzen, ist laut Pro Juventute nicht sinnvoll. Denn wenn Eltern einen Teil des Geldes streichen, fördert diese Erziehungsmassnahme nicht die Einsicht von Kindern, sondern verstärkt das Machtgefälle zwischen ihnen und ihren Eltern.
Auch sollten Kinder nicht für Erfolge wie gute Noten in der Schule mit mehr Sackgeld belohnt werden, warnen Erziehungsexperten. «Indem Eltern nur belohnen, was messbar ist – in diesem Fall gute Noten –, setzen sie falsche Anreize», sagte Etienne Bütikofer, Leiter des Büros für Bildungsfragen und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Bern, zur Elternzeitschrift «Fritz und Fränzi». Der Grund: Dadurch stufen Kinder Leistungen, die nicht messbar sind, als weniger wichtig ein.
Tipp 4: Zahle das Sackgeld regelmässig und pünktlich
Wenn das Kind lernen soll, seine Mittel richtig einzuteilen, muss es das Sackgeld immer zum abgemachten Zeitpunkt erhalten. Eltern sollten das Geld also unaufgefordert und regelmässig auszahlen. Die Empfehlung der Budgetberatung: Kleine Kinder bekommen das Geld jede Woche, ab der Mittelstufe dann zweiwöchentlich. Und in der Oberstufe gibt es das Sackgeld einmal im Monat.
Tipp 5: Schiesse das Sackgeld nie vor
«Darfs no bitzli meh sii?», heisst es oft an der Theke beim Metzger. Kinder stellen diese Frage, wenn sie irgendwo ihr begehrtes Spielzeug entdecken. Dann gilt es, hart zu bleiben. Auf Vorschüsse beim Sackgeld sollten Eltern laut Pädagogen möglichst verzichten. Nur so lernen Kinder, dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden und dass man Geld sparen muss.
Tipp 6: Setze auf Bargeld statt auf Twint
Kinder lernen den Umgang mit Geld am besten in physischer Form. Entsprechend sollten Eltern ihnen das Sackgeld nicht twinten oder auf ein Konto überweisen – vor allem, wenn die Kinder noch jung sind. Zudem ist es sinnvoll, selber als gutes Vorbild voranzugehen, empfiehlt Mara Harvey. Die CEO der VP Bank und Kinderbuchautorin sagte einst zur «Schweizer Illustrierten»: «Bezahle kleinere Einkäufe bar statt mit der Karte. Und wenn möglich auch mal mit Geldstücken, wie sie die Kinder als Taschengeld erhalten – so wird für sie deren Wert sichtbar.»
Tipp 7: Ersetze das Sackgeld später durch einen Jugendlohn
Ab dem Alter von 12 Jahren kann es sinnvoll sein, auf einen Jugendlohn umzustellen, wie der Verein Jugendlohn empfiehlt. Die Idee dahinter: Die Kinder bezahlen sich mit diesem Lohn Teile der Lebenskosten, etwa das Handyabo, die eigenen Kleider oder den Coiffeurbesuch. So lernen sie, dass Geld nicht nur für schöne Dinge da ist.