No Deal mit der EU
Das blüht den Briten wegen Brexit-Boris

Für Premierminister Boris Johnson steht fest: Mit der EU wird es zum harten Bruch kommen. BLICK zeigt die Konsequenzen, die ab 2021 in Grossbritannien zu erwarten sind.
Publiziert: 16.10.2020 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 19:58 Uhr
Bye-bye EU: Boris Johnson führt Grossbritannien in den Alleingang.
Foto: imago images/ZUMA Press
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Guido Felder

Im Brexit-Streit erwartet der britische Premierminister Boris Johnson (56) nach eigenen Worten nun einen harten Bruch ohne Vertrag mit der Europäischen Union am 1. Januar.

Die EU habe offenkundig kein Interesse an einem von Grossbritannien gewünschten Freihandelsabkommen wie mit Kanada, sagte er am Freitag in London. Dementsprechend erwarte man nun eine Beziehung wie mit Australien, also ohne Vertrag.

Gleichwohl liess sich Johnson eine Hintertür offen, doch noch weiter mit der EU über einen Handelspakt zu verhandeln. Dafür müsse die EU allerdings ihre Haltung ändern. Grossbritannien hat am 31. Januar die EU verlassen, bis Ende Jahr gilt aber zur Abfederung noch eine Übergangsregelung.

Das wären die Folgen eines harten Bruchs:

Produkte werden teurer

Produkte in Grossbritannien – vor allem Lebensmittel – werden teurer, weil Zölle erhoben werden. Das hat auch Auswirkungen auf Lieferketten für in Grossbritannien hergestellte Produkte wie etwa Autos.

Wartezeiten an der Grenze

Die Abfertigung der täglich bis zu 10'000 Lastwagen, welche die Grenze passieren, verlängert sich. Heute dauert eine Abfertigung zwei Minuten, wenn es nur schon zwei Minuten länger wären, gäbe es vor Dover einen Stau von fast 30 Kilometern. Auch für Touristen könnte es zu Verzögerungen kommen.

Probleme an der irischen Grenze

Es ist offen, was an der Grenze zwischen der zur EU gehörenden Republik Irland und dem zu Grossbritannien gehörenden Nordirland passieren wird. Die EU möchte, dass da ihre Standards beibehalten werden, Grossbritannien befürchtet so aber ein Abdriften ihrer Provinz. Probleme an dieser heiklen politischen Schnittstelle sind jedenfalls vorprogrammiert.

Einschränkung für Fluggesellschaften

Britische Fluglinien dürfen nur noch zwischen Insel und Kontinent fliegen, innerhalb der EU aber keine Flüge mehr anbieten. Easyjet hat daher schon eine Tochter in Österreich gegründet.

Engpass an Medikamenten

Beim Import kann es wegen einer fehlenden Regelung zu Lieferengpässen kommen. Die britische Regierung hat daher die eigene pharmazeutische Industrie aufgefordert, Lagerbestände von Medikamenten für mindestens sechs Wochen zu bilden.

Stopp des Informationsflusses

Verbrecher dürfen sich freuen: Der polizeiliche Informationsaustausch mit der EU wird stark beeinträchtigt. Auch der wichtige Datenaustausch mit der EU bei Onlinebanking und Einkäufen wird gekappt.

Abspaltung von Schottland

Der vor allem von England gepushte Brexit wird im EU-treuen Schottland die Abspaltungsgelüste vom Königreich verstärken. Regierungschefin Nicola Sturgeon (50) hat schon angekündigt, dass sie dazu eine Abstimmung durchführen wolle.


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