Feuerwehr, Spitäler und Polizei befürchten eine besonders harte Nacht. Der Verkauf von Feuerwerk ist bereits drastisch gestiegen. Die Branche erwartet, dass etwa 20 Prozent mehr verkauft wird als im Vorjahr.
Auch der Import von illegalen Knallern nimmt nach Berichten der Polizei zu. Diese haben eine ungeheure Sprengkraft, die Polizei vergleicht sie mit Bomben und Granaten.
In diesem Jahr wurden bis Mitte Dezember bereits mehr als 65'000 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper beschlagnahmt. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als knapp 46'000 Kilo aus dem Verkehr gezogen wurden.
Der Verkauf und das Zünden von schweren Böllern ist bereits seit Jahren verboten. Doch Privatleute können sie legal in Belgien und Deutschland kaufen und dann über die Grenze schmuggeln.
Auch die Zahl schwerer Verletzungen nimmt zu. Von November bis Mitte Dezember hatten nach Angaben der Vereinigung für Handchirurgie bereits mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche durch explodierende Knaller eine Hand, Finger oder einen Arm verloren als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Grund waren illegale Böller. Bei zehn Jugendlichen mussten ein Arm, eine Hand oder Finger amputiert werden. 2024 waren es vier.
Im nächsten Jahr bleiben professionelle Feuerwerkshows erlaubt, müssen aber genehmigt werden. Die Mehrheit der Bevölkerung (62 Prozent) steht hinter dem Verbot, wie eine aktuelle Umfrage des Forschungsinstituts I&O Research zeigte.
In den vergangenen Jahren waren regelmässig Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Menschen wurden durch Sprengkörper verletzt oder sogar getötet.
Ärzte, Polizei, Kommunen, Tier- und Umweltschützer plädierten jahrelang für ein Verbot, doch im Parlament gab es erst im Frühjahr eine Mehrheit. Aus verwaltungstechnischen Gründen kann das Verbot aber erst im nächsten Jahr umgesetzt werden. Das Parlament muss noch Massnahmen zur Kontrolle und Kompensierung der Branche verabschieden.
In der Schweiz sind Feuerwerke und Böller ebenfalls umstritten. Gemäss einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GFS unterstützen knapp siebzig Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in der Schweiz das Anliegen, Bevölkerung, Tiere und Natur vor schädlichen Einflüssen von Feuerwerken zu schützen.
Im Dezember 2023 war die Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» zustande gekommen. Mitte Dezember dieses Jahres stimmte der Nationalrat einem direkten Gegenvorschlag zu, der das Zünden von Böllern verbieten will. Allerdings ist die grosse Parlamentskammer gegen Einschränkungen bei der Einfuhr von Feuerwerkskörpern und der Ausweispflicht. Das Geschäft geht nun an den Ständerat.