Neue Vorwürfe gegen Promi-Millionär (†66)
Epstein soll selbst Elfjährige zu Sex und Prostitution gezwungen haben

US-Millionär Jeffrey Epstein (†66) soll noch bis wenige Monate vor seinem Tod minderjährige Mädchen sexuell misshandelt und ein «umfassendes Missbrauchssystem» betrieben haben. Diese Vorwürfe erhebt eine neue Klage. Auch Elfjährige waren unter seinen Opfern.
Publiziert: 16.01.2020 um 01:58 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2020 um 07:43 Uhr
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Es gibt neue Vorwürfe gegen den verurteilten Seriensexualtäter Jeffrey Epstein.
Foto: AFP

Epstein war im August in einer New Yorker Gefängniszelle ums Leben gekommen. Nach Angaben der Gerichtsmedizin beging der 66-Jährige Suizid, wobei es Zweifel an einem Selbstmord des verurteilten Sexualstraftäters gibt.

Die Generalstaatsanwältin der Amerikanischen Jungferninseln, Denise George, verlangt jetzt Entschädigungen aus dem Epstein-Erbe für mutmasslich von dem Millionär in dem US-Aussenterritorium begangene Verbrechen in den Jahren 2001 bis 2019.

Laut Anklageschrift soll der Geschäftsmann junge Frauen und Mädchen, von denen manche zum Tatzeitpunkt gerade einmal elf Jahre alt gewesen sein sollen, systematisch missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Mit Flugzeugen, Booten und Helikoptern habe Epstein die Frauen auf seine privaten Karibikinseln gebracht, wo er sie vergewaltigt und gefangen gehalten haben soll, heisst es in der Klage.

15-Jährige versuchte schwimmend zu fliehen

Epstein besass in dem Karibikgebiet zwei Privatinseln. Die vor dem Tod Epsteins von der US-Justiz gegen ihn erhobene Anklage hatte sich dagegen nur auf den Zeitraum 2002 bis 2005 bezogen.

Der Millionär habe auf seiner Insel Little Saint James Dutzende minderjährige Mädchen vergewaltigt und gefangen gehalten, heisst es in der Klage. Darin wird unter anderem der Fall einer 15-Jährigen beschrieben, die von Epstein missbraucht worden sei und anschliessend vergeblich versucht habe, schwimmend von der Insel zu fliehen. Sie sei aber wieder aufgegriffen worden.

«Umfassendes System des Menschenhandels und sexuellen Missbrauchs junger Frauen»

Epstein habe in den Amerikanischen Jungferninseln ein «umfassendes System des Menschenhandels und des sexuellen Missbrauchs junger Frauen» betrieben, sagte George weiter. Nach ihren Angaben wurden Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren mit dem Schiff, Helikopter und Flugzeug zu Epsteins Luxusanwesen in den Jungferninseln gebracht.

Epstein hätte bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 45 Jahren gedroht. Eine Reihe von Frauen in den USA erhebt Vorwürfe, wonach der Millionär sie auch als «Sexsklavinnen» an Freunde und Bekannte weitervermittelt habe. Epstein unterhielt gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten, unter anderen zu US-Präsident Donald Trump (73) und dem britischen Prinzen Andrew (59). (kes/SDA)

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