Nach Terror-Attacke am Bondi Beach
Brandanschlag auf Auto eines Rabbiners in Melbourne

Ein mutmasslich antisemitischer Brandanschlag erschüttert Melbourne: Das Auto eines Rabbiners mit Chanukka-Schild wurde am 25. Dezember angezündet. Premierminister Albanese fordert entschlossenen Widerstand gegen Judenhass und Extremismus.
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Bei der Terror-Attacke am 14. Dezember hatten zwei Männer - Vater und Sohn - am Bondi Beach auf Teilnehmer einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka geschossen und 15 Menschen getötet.
Foto: imago/Xinhua

Darum gehts

  • In Melbourne brannte das Auto eines Rabbiners mit Chanukka-Schild.
  • Premierminister Albanese verurteilt die Tat und fordert Kampf gegen Hass.
  • Über 2.000 judenfeindliche Vorfälle in Australien seit Oktober 2023 gemeldet.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Anderthalb Wochen nach der Terrorattacke während des jüdischen Lichterfests Chanukka in Sydney ist in der australischen Küstenmetropole Melbourne ein mutmasslich antisemitisch motivierter Brandanschlag verübt worden.

Im Stadtviertel St Kilda East ging in der Nacht das Auto eines Rabbiners in Flammen auf, das ein «Chanukka»-Schild auf dem Dach hatte, wie australische Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Der Wagen war demnach vor dem Wohnhaus des Mannes geparkt, der nach dem Vorfall mitsamt seiner Familie in Sicherheit gebracht wurde.

«Was sind das für bösartige Ideologien?»

Verletzt wurde niemand - doch angesichts der schlimmen Erinnerungen an das Massaker mit 15 Toten am Bondi Beach reagierte nicht nur die jüdische Gemeinde in Melbourne entsetzt. Premierminister Anthony Albanese sprach von einer «unbegreiflichen» Tat und rief erneut zum gemeinsamen Kampf gegen Hass und Antisemitismus auf.

«Was sind das für bösartige Ideologien und Gedanken, die jemanden zu einer Zeit wie dieser antreiben?», sagte er bei einer Veranstaltung in Sydney zum Weihnachtsfest, das in Australien traditionell am 25. Dezember gefeiert wird.

«Die Untersuchungen zu dem Vorfall laufen»

Auf Bildern vom Tatort in Melbourne ist ein Schild mit dem Schriftzug «Happy Chanukah!» (fröhliches Chanukka) auf dem Dach des von Brandschäden gezeichneten Autos zu sehen, das in der Einfahrt vor dem Haus des Rabbiners steht. Auf ein eindeutiges Tatmotiv wollten sich die Sicherheitsbehörden aber nicht sofort festlegen.

«Die Kriminalpolizei hat eine Person identifiziert, die bei den Ermittlungen helfen könnte», hiess es in einer von Medien zitierten Stellungnahme der Polizei. «Die Untersuchungen zu dem Vorfall laufen.» Von einer Festnahme war zunächst keine Rede.

Rigoroses Durchgreifen versprochen

Der australischen Sonderbeauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus zufolge haben judenfeindliche Vorfälle seit dem Überfall palästinensischer Terroristen auf Israel im Oktober 2023 und dem darauffolgenden Beginn des Gaza-Kriegs drastisch zugenommen. Landesweit seien allein in den zwölf Monaten danach mehr als 2.000 Fälle gemeldet worden - darunter Drohungen, Einschüchterungsversuche, gewaltsame Übergriffe und Sachbeschädigungen.

Im Dezember 2024 machte ein antisemitisch motivierter Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne Schlagzeilen, für den die australischen Sicherheitsbehörden den Iran verantwortlich machten. Die Millionenstadt im südlichen Bundesstaat Victoria gilt als Zentrum der jüdischen Gemeinde in Australien, der rund 120'000 Menschen angehören. Viele von ihnen werfen der Regierung schwere Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus vor. Albanese versprach nach dem Anschlag in Sydney rigoroses Durchgreifen gegen jegliche Formen von Judenfeindlichkeit in Australien.

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