Ticker zum Alaska-Gipfel wird geschlossen
Besten Dank fürs Mitlesen. Wie es nach dem Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin weitergeht und wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt, kannst du im Ukraine-Ticker weiter verfolgen.
Trump rät Selenski, «einen Deal zu machen»
Im Gespräch mit Fox News gleich nach der Pressekonferenz zeigt sich US-Präsident Donald Trump erfreut, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin lobend über ihn zum Ukraine-Konflikt geäussert habe: «Ich war sehr froh, als er sagte, wenn ich Präsident wäre, hätte es diesen Krieg nie gegeben.»
Auf die Frage von Fox-Moderator Sean Hannity, wie er den Gipfel bewerten würde, der zu keinen konkreten Ergebnissen führte, sagte Trump: «Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich heute eine 10 geben.»
Gefragt, welchen Rat er dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski nach seinem Treffen mit Wladimir Putin in Alaska geben würde, sagte Trump, er würde ihm raten, «einen Deal zu machen», um den Krieg zu beenden.
Trump schiebt den Ball Selenski zu: «Es liegt wirklich an Präsident Selenski, dies zu erreichen», so Trump. Die Chancen stünden gut, dies zu schaffen.
Trump machte dabei keine Andeutung zu einem Dreier-Gipfel mit ihm, Putin und Selenski. Doch er sieht eine Einigung in Reichweite: «Ich glaube, wir sind ziemlich nah an einem Deal.»
Doch auch die Experten des Pro-Trump-Senders zeigten sich enttäuscht vom «No-Deal-Gipfel». Trump wird kritisiert, die von ihm geschürten Erwartungen einer Waffenruhe nicht erfüllen können.
Pressekonferenz nach nur ein paar Minuten abrupt beendet
Nach nur rund zwölf Minuten ist die Pressekonferenz zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorbei.
Fragen von Journalisten wurden keine angenommen – einer der seltenen Momente, in denen Trump Fragerunden auslässt. Auch erwähnten weder Trump noch Putin das Thema Waffenruhe in der Ukraine. Trump sprach dennoch von «sehr produktiven» Gesprächen und schien bemüht, dem Treffen eine positive Wendung zu geben. «Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen.»
Putin seinerseits sprach von «konstruktiven» Verhandlungen. Mit seiner Einladung an seinen Gastgeber, Moskau zu besuchen, schiebt der Kreml-Führer eine Annäherung im Ukraine-Konflikt auf die lange Bank und spielt weiter auf Zeit. Putin war in Anchorage zu keinerlei Konzessionen bereit.
Fazit: Stand nach dem Gipfel ist in etwa Stand vor dem Gipfel. Vor den Kameras machten Trump und Putin gute Miene. Hinter den Kulissen schien etwas schiefgegangen. Keine Ergebnisse, keine Fragen, kein Lunch.
Trump: Kein Deal
US-Präsident Donald Trump ergreift das Mikrofon. Man habe bei den Gesprächen grosse Fortschritte, doch noch keinen Deal erzielt. «Es gibt keinen Deal, bis ein Deal erzielt ist», so Trump.
Er werde sich jetzt erst mit Nato-Verbündeten und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski absprechen.
«Wir haben guten Chancen, wenn dies vorbei ist.» Doch erst müsse er ein paar Telefongespräche führen.
Es gebe noch offene Fragen – «eine ist sehr bedeutend», sagt Trump, ohne auf das Thema der Frage einzugehen.
«Thank you very much, Wladimir», sagt Trump zum Abschluss der Pressekonferenz. Doch er wirkt müde und erschöpft, sein Haar ist etwas durcheinander. Die Gespräche haben an seinen Kräften gezehrt.
Putin wirkt frischer und antwortet auf Englisch: «Next time in Moscow», das nächste Mal in Moskau.
Trump entgegnet mit einem müden Lächeln, das würde ihm wohl «etwas Ärger einbringen». Dann fügt er an: «Vielleicht bald.»
Trump überlässt Eröffnungsworte an Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin eröffnet die Pressekonferenz. Er spricht Russisch und liest von Notizen ab.
Wie dies Putin gerne mag, holt er erst zu einem historischen Überblick aus: Russlands Geschichte in Alaska. Putin spricht von guten Kontakten mit seinem Gastgeber in Alaska, US-Präsident Donald Trump. Er sehe auch Chance für einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit den USA – eine klare Anspielung des Kreml-Chefs auf seine Forderung, Sanktionen aufzuheben.
Putin nennt den Krieg in der Ukraine eine «schreckliche Tragödie». Er pflichte auch Trump bei, dass die Sicherheit der Ukraine gewährleistet gehöre. Doch die Ursachen für den Konflikt müssten beseitigt werden – eine klare Anspielung Putins, die Ukraine zu entwaffnen.
Mit Trump an der Macht, so Putin, hätte es keinen Ukraine-Krieg gegeben. Er hoffe, dass europäische Regierungen keine Deals in Hinterzimmern anstreben.
Trump und Putin halten gemeinsame Pressekonferenz ab
Nach fast dreistündigen Direktverhandlungen in kleiner Runde treten US-Präsident Donald Trump und sein Gast, der russische Präsident Wladimir Putin, in Anchorage vor die Kameras.
Bühne für Pressekonferenz: «Streben nach Frieden»
Während US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin bereits seit 90 Minuten hinter verschlossenen Türen verhandeln, steht die Bühne für die geplante Pressekonferenz bereit.
Im Hintergrund der Bühne steht in grossen Lettern: «Pursuing Peace» geschrieben – «Streben nach Frieden».
Blick berichtet live über die Pressekonferenz zum Alaska-Gipfel
Nach dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist eine Pressekonferenz geplant. Blick begleitet diese hier im Live-Ticker.
Zeitplan für den Alaska-Gipfel
12.45 Uhr MESZ: US-Präsident Trump verlässt das Weisse Haus
21.00 Uhr MESZ: Beginn des Treffens gemäss US-Regierung
21.30 MESZ: Beginn des Treffens nach russischen Angaben
Im Anschluss an das Treffen: Pressekonferenz
3.45 Uhr MESZ am Samstag: Trump reist aus Alaska ab
Früher Samstagmorgen Ortszeit: Trump kehrt ins Weisse Haus zurück
Diese Delegationen treffen in Alaska aufeinander
US-Delegation:
- Marco Rubio, US-Aussenminister und nationaler Sicherheitsberater
- Steve Witkoff, US-Sondergesandter
- Scott Bessent, US-Finanzminister
- Howard Lutnick, US-Handelsminister
- John Ratcliffe, CIA-Direktor
- Karoline Leavitt
- Susie Wiles, Stabschefin des Weissen Hauses
- Beau Harrison, Stellvertretender Stabschef des Weissen Hauses
- James Blair, stellvertretender Stabschef des Weissen Hauses
- Nick Luna, stellvertretender Stabschef des Weissen Hauses
- Dan Scavino, stellvertretender Stabschef des Weissen Hauses
- Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weissen Hauses
- Will Scharf, Staatssekretär im Weissen Haus
- Robert Gabriel, Redenschreiber
- Ross Worthington, Redenschreiber
- Monica Crowley, Protokollchefin des Weissen Hausses
Russische Delegation:
- Sergei Lawrow, russischer Aussenminister
- Juri Uschakow, Präsidentieller Berater für Auswärtige Angelegenheiten
- Andrei Beloussow, russischer Verteidigungsminister
- Anton Siluanow, russischer Finanzminister
- Kirill Dmitriew, Direktor des russischen Investitionsfonds
US-Präsident Donald Trump (79) und Kreml-Chef Wladimir Putin (72) haben ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne Äusserungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet. Trump sprach bei einem anschliessenden 12-minütigen Auftritt mit Putin vor der Presse in der Grossstadt Anchorage von Einigungen in wichtigen Punkten, ohne Details zu nennen. Auch Putin sprach von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Details nannte auch er nicht. Der Konflikt sei aber eines der zentralen Themen gewesen. Trump sagte, dass der Krieg beendet werden müsse. Nach dem Gipfeltreffen trat Putin die Heimreise nach Russland an.
Trump wollte sich in Kürze mit den Europäern besprechen. «Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenski, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten», sagte Trump. «Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen.» Auch Putin, der bei der Pressekonferenz zuerst das Wort erhielt, sagte, die Gespräche seien konstruktiv und inhaltsreich verlaufen. «Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut», sagte Putin.
Viele Punkte noch ungeklärt
Viele Punkte seien noch ungeklärt, sagte Trump. «Es gibt nur sehr wenige, die noch verbleiben. Manche sind nicht so wichtig. Einer ist vielleicht der wichtigste, aber wir haben eine sehr gute Chance, unser Ziel zu erreichen. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen.» Nach Putins Worten wäre der Ukraine-Krieg mit einem US-Präsidenten Donald Trump im Weissen Haus gar nicht erst ausgebrochen.
Putin fügte hinzu, dass Moskau «ehrlich interessiert» an einem Ende der Krise sei. Der russische Präsident Wladimir Putin sieht zudem Chancen für einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit den USA. Das Handelsvolumen sei zwar immer noch eher symbolisch, es sei aber unter der neuen US-Regierung um 20 Prozent gewachsen. Eine russisch-amerikanische Investitionspartnerschaft habe grosses Potenzial, sagte Putin.
Nächstes Treffen in Moskau?
Trump dankte Putin und sagte, dass sie sich «bald wieder sprechen» würden, wahrscheinlich sogar «bald wiedersehen», bevor der russische Präsident zum Erstaunen Trumps nachschob: «Nächstes Mal in Moskau.» Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festhalten. «Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen», sagte er und grinste, bevor er hinzufügte: «Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert.»
Putin und Trump beantworteten nach ihren Erklärungen keine Fragen von Journalisten. Es gab lediglich Dank für die Aufmerksamkeit – dann verliessen beide den Raum. Die Unterredungen im engen Kreis mit den Aussenministern und den Beratern der Präsidenten dauerten nach Kremlangaben etwa 2 Stunden und 45 Minuten.
Trump hatte Putin zuvor am Abend Schweizer Zeit nach dessen Landung auf dem Militärflugplatz von Anchorage empfangen – mit langem Händedruck. Nach einem Foto auf einer Bühne stiegen beide überraschend in Trumps Auto und fuhren zum Tagungsort.
Europäer wollen erst Waffenruhe
Auf Initiative des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz (69) versuchten die europäischen Verbündeten der Ukraine in den Tagen vor dem Gipfel, eine gemeinsame Linie mit den USA zu finden. Zu den Forderungen aus Europa, die Merz vorab aufgelistet hatte, gehört, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen müsse.
Vor dem Beginn von Verhandlungen sei eine Waffenruhe notwendig. Wenn über Territorialfragen gesprochen werde, müsse der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt sein, hiess es. Eine völkerrechtliche Anerkennung russischer Eroberungen schloss Merz aus. Zudem brauche die Ukraine Sicherheitsgarantien und müsse eine starke Armee behalten.