Darum gehts
Hoffnung auf Waffenruhe oder Kriegsende bislang vergeblich
Russland erhöht Druck auf Ukraine mit Sommeroffensive
Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin geplant
Trump besteht auf Friedensabkommen statt Waffenstillstand
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Entgegen dem Eindruck, den so ziemlich alle Medien hatten, nämlich dass das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska ereignislos verlief, schreibt Donald Trump von einem «sehr erfolgreichen Tag» auf seiner Plattform Truth Social.
Ebenso erfolgreich sei das Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski verlaufen. Er schreibt, der beste Weg, den «Horror-Krieg» in der Ukraine zu beenden sei, direkt zu einem Friedensabkommen überzugehen. Ist das der Grund, weshalb bei dem Treffen nicht einmal das Wort «Waffenstillstand» gefallen ist? Auf Truth Social zumindest schreibt Trump, dass diese nämlich oft nicht lange andauern.
Gegenüber «Bild» erklärte Politikwissenschaftler und Hochschullehrer Carlo Masala Trumps Aussagen über ein Friedensabkommen als Zeichen, dass sich dieser auf Putins Seite gestellt habe. «Das ist aus europäischer Sicht eine Katastrophe», sagt er.
Putin werde nämlich nicht von seinen Maximalforderungen abrücken, so Masala. Darüber hinaus fordere Putin nach wie vor, dass über die «Wurzeln des Krieges» gesprochen werden müsse. Diese liegen aus Putins Sicht klar in der Nato-Osterweiterung. Bereits 2023 analysierten Militär-Experten die Beweggründe für den Einmarsch in die Ukraine. Einen entsprechenden Artikel findest du hier.
Selenski fliegt nach Washington
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Nachdem sich der russische Präsident mit Donald Trump getroffen hat, will sich nun auch Selenski erneut mit dem US-Präsidenten treffen. Zu diesem Zweck werde er am Montag nach Washington fliegen, kündigte er nach einem Telefonat mit dem 79-Jährigen via Telegram an.
Auf X schreibt Selenski, dass er dankbar für die Einladung sei. Das Telefonat zwischen ihm und Donald Trump im Anschluss an dessen Treffen mit Wladimir Putin habe eine Stunde gedauert. Erst dann wurden die anderen europäischen Staats- und Regierungschefs zu dem Gespräch eingeladen.
Auch betont Selenski, dass die Ukraine den Vorschlag eines Dreier-Treffens unterstütze. Wie im vorherigen Eintrag zu lesen ist, sieht das auf der russischen Seite anders aus.
Der ukrainische Präsident reiste bereits im März nach Washington, um sich mit Donald Trump über den Krieg in der Ukraine zu unterhalten. Für Selenski ging dieses Treffen nicht gut aus. Zwischen ihm und dem US-Präsidenten knallte es damals heftig.
Kreml dementiert Treffen zwischen Putin und Selenski
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Der US-Präsident erklärte nach dem Treffen mit Wladimir Putin gegenüber dem TV-Sender FoxNews, dass ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten und Wolodimir Selenski geplant sei.
Wie die französische Nachrichtenagentur AFP jedoch schreibt, dementiert der Kreml diese Aussage. Ein solcher Gipfel sei bisher nicht angesprochen worden, sagte Putins aussenpolitischer Berater, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen.
Trump schiebt Ball Selenski zu
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Man hätte es ahnen können – das Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Alaska endete ohne grosse Resultate. Worte wie «Waffenstillstand» fielen gar nicht erst. Dafür schmeichelte Putin dem amerikanischen Präsidenten mit Aussagen, wie dass es keinen Krieg gegeben hätte, wäre Trump 2022 an der Macht gewesen.
Nach dem Treffen sagte Trump, dass er Selenski rate «einen Deal zu machen» um den Krieg zu beenden. Dass dieser noch immer in vollem Gange ist, zeigt auch ein Blick auf die Nacht. Mehrere Drohnen verursachten Brände und auf Telegram wird über Tote und Verletzte berichtet.
Was zwischen Präsident Trump und Kreml-Chef Putin weiter alles gesagt oder eben nicht gesagt wurde, hat unser Redaktor Daniel Jung in einer Analyse aufgeführt. Wie das Aufeinandertreffen der beiden Machthaber im Detail ablief, kannst du aber auch im Ticker nachlesen und im Video schauen.
Kurze Pressekonferenz zum Abschluss des Gipfels
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
US-Präsident und der russische Präsident Wladimir Putin hielten zum Abschluss ihres Gipfeltreffens eine gemeinsame Pressekonferenz ab.
Fragen von Journalisten wurden keine angenommen. Auch eine von Trump angestrebte Waffenruhe in der Ukraine wurde mit keinem Wort erwähnt.
Die Pressekonferenz war nach ein paar Minuten vorbei. Putin war in Alaska offenbar zu keinerlei Kompromissen bereit. Trump reist mit leeren Händen zurück nach Washington.
Die Pressekonferenz gibts hier im Ticker.
Kurz nach Ende des Gipfels flog Putin vom Luftwaffenstützpunkt Elmendorf-Richardson zurück nach Hause. «Putins USA-Arbeitsbesuch ist beendet», teilte der Kreml auf Telegram mit.
Das geplante gemeinsame Arbeitsessen hatten die US- und russischen Delegationen offenbar ausgelassen.
Weisses Haus und Kreml kündigen gemeinsame Pressekonferenz an
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
Nach 2 Stunden und 45 Minuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen sind die Direktgespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin beendet. Das melden US-Medien.
Trump und Putin wollen zu ihrem Gipfelgespräch in Anchorage gemeinsam vor die Presse treten. Das kündigten das Weisse Haus und der Kreml an.
Gehts nach den Gesprächen zuerst zum Lunch?
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
Die Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie Entouragen nähern sich der Drei-Stunden-Marke. Offenbar, so berichtet CNN, befinde man sich noch immer in der «ersten Hälfte des Tages», was auf lange weitere Stunden schliessen lässt.
US-Medien spekulieren, dass es im Anschluss an die Gespräche direkt zum Arbeitslunch geht. Oder doch erst zur Pressekonferenz?
Übrigens sind an Bord von Air Force One auch Trumps Finanz- und Handelsminister mit nach Alaska gereist – ein Wink mit dem Zaunpfahl des Weissen Hauses, mit den Russen gegebenenfalls auch über Wirtschaftsfragen, sprich: Sanktionen, zu verhandeln.
Das wollen Trump, Putin und Selenski
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
Über den Inhalt der Gipfelgespräche zwischen US-Präsident Donald Trump, Russlands Präsident Wladimir Putin herrscht zunächst weiterhin absolutes Stillschweigen. Es gibt so weit auch keinerlei Hinweise, dass die Verhandlungen nach rund zwei Stunden beendet wurden.
Die Gespräche dauern viel länger als ursprünglich geplant. Trump hatte im Vorfeld erklärt, er wisse schon nach wenigen Minuten, ob das Treffen zum Erfolg werde oder scheitere. Womöglich will er Putin nicht gehen lassen, ohne Handfestes vorzeigen zu können.
Hier im Überblick die Forderungen Washingtons, Moskaus und Kiews:
- Trump drängt auf einen Waffenstillstand und das Ende des Krieges – er setzt auf ein ausgehandeltes Abkommen, notfalls mit Gebietstausch.
- Putin strebt die vollständige Kontrolle über die Ukraine an. Er fordert eine entmilitarisierte Ukraine ohne Nato-Mitgliedschaft und die rasche Aufhebung der Sanktionen gegen Russland.
- Der – in Alaska abwesende – ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will keine Zugeständnisse an Russland machen. Er fordert eine Teilnahme an Friedensverhandlungen und verlangt robuste Sicherheitsgarantien.
Trump und Putin sprechen schon über eine Stunde
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
Eine Stunde war geplant. Mehr als 90 Minuten schon läuft das Gipfeltreffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Gastgeber US-Präsident Donald Trump. Die Verhandlungen finden im «Drei gegen Drei»-Format hinter verschlossenen Türen statt.
Auf russischer Seite sitzen neben Putin dessen Aussenminister Sergej Lawrow und Berater Juri Uschakow mit am Tisch. Auf amerikanischer Seite verhandeln neben Trump Aussenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Witkoff.
Wieso klatscht Trump für Putin?
Von Thomas Benkö, Leiter am Newsdesk
Es war eine bizarre Szene auf dem roten Teppich in Alaska. Trump wartet auf Putin – und als er ihn sieht, klatscht er mehrmals in die Hände und lacht.
Klatschen für einen Kriegs-Präsidenten, der die Ukraine überfallen hat, regelmässig Zivilisten mit Raketen tötet – und das eigene Volk an die Front zum Sterben schickt?!
Nicht nur viele Zuschauer waren irritiert, sondern auch Paul Ronzheimer, deutscher Journalist und Kriegsreporter für die «Bild»-Zeitung. Auf X schreibt er: «Ein besseres Bild, als von einem auf dem roten Teppich applaudierenden US-Präsidenten empfangen zu werden, hätte sich keine russische Propaganda ausdenken können.»