Darum gehts
- Iran lässt Vergewaltiger öffentlich hinrichten. Justiz setzt auf entschlossenen Umgang mit Straftaten
- Öffentliche Hinrichtungen im Iran sind selten, Todesstrafe wird durch Erhängen vollstreckt
- Amnesty International zählte 2025 bereits mehr als 1000 Hinrichtungen im Iran
Irans Justiz hat einen Vergewaltiger öffentlich hinrichten lassen. Das Urteil sei in der Provinz Semnan im Nordosten des Landes vollstreckt worden, berichtete die mit der Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan. Der Mann war demnach wegen der Vergewaltigung von zwei Frauen in der Stadt Bastam zum Tode verurteilt worden.
Semnans Justizchef Mohammed Sadegh Akbari sagte demnach, der «entschlossene Umgang mit Straftaten, die gegen die öffentliche Sittlichkeit verstossen» sowie «die moralische und psychische Sicherheit der Gesellschaft bedrohen» gehöre zu den Prioritäten der Justizbehörde der Provinz.
Iran: Mehr als 1000 Hinrichtungen in 2025
Bereits im August waren zwei wegen Mordes verurteilte Männer in der Nähe des Tatorts exekutiert worden. Öffentliche Hinrichtungen sind im Iran eigentlich selten. Die Todesstrafe wird in der Islamischen Republik in der Regel durch Erhängen vollstreckt.
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. 2025 sind bereits so viele Hinrichtungen verzeichnet worden wie seit 15 Jahren nicht mehr. Amnesty International zählte Ende September bereits mehr als 1000 Hinrichtungen.