Iran
Hyrkanische Wälder im Iran: Brände wüten in Unesco-Welterbe

Im Norden Irans bedrohen Brände den artenreichen Hyrkanischen Wald. Dutzende Feuerwehrleute kämpften am Wochenende in der Provinz Golestan gegen die Flammen, wie der Sender SNN unter Berufung auf den Gouverneur berichtete.
Publiziert: 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 12:58 Uhr
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dpatopbilder - Rauch steigt über Hügeln im Norden Irans auf. In den Provinzen Masandaran und Golestan bedrohen Brände den artenreichen Hyrkanischen Wald. Foto: Mehrab Farsad/dpa
Foto: MEHRAB FARSAD

Darum gehts

  • Waldbrände bedrohen Hyrkanische Wälder, ein wertvolles Unesco-Welterbe
  • Diese Wälder beherbergen seltene Arten wie Leoparden, Wölfe und Braunbären
  • Die Hyrkanischen Wälder sind bis zu 50 Millionen Jahre alt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Medienberichten zufolge wüten die Brände bereits seit zwei Wochen in den hügeligen, dichten Wäldern, die seit 2019 zum Unesco-Welterbe gehören.

In den sozialen Medien zeigten sich viele Iranerinnen und Iraner bestürzt über die Waldbrände. Die Hyrkanischen Wälder ziehen sich entlang der Südküste des Kaspischen Meeres von Aserbaidschan bis in den Norden Irans. Sie gehören mit einem Alter von bis zu 50 Millionen Jahren zu den ältesten Laubwäldern der Nordhalbkugel und sind Lebensraum für viele seltene und bedrohte Arten – darunter Leoparden, Wölfe und Braunbären.

Videos im Netz zeigten ein Flammenmeer auf den Hügeln in der nördlichen Provinz Masandaran. «Herzzerreissende Szenen», schrieb der UN-Experte Kaveh Madani auf der Plattform X. «Die Iraner verlieren ein Naturerbe, das älter ist als die persische Zivilisation.»

Ob die Brände inzwischen unter Kontrolle sind, ist noch unklar. In einigen Regionen meldeten Behördenvertreter laut iranischen Medien erste Erfolge. Auch Hubschrauber der Sicherheitskräfte kamen bei den Löscharbeiten zum Einsatz. Neben Feuerwehrleuten kämpften Mitarbeiter der Forstämter, paramilitärische Einheiten und Freiwillige in schwer zugänglichem Gelände gegen Glutnester und Flammen.

Seit Monaten bahnt sich angesichts anhaltender Trockenheit eine Wasserkrise an. Fachleute verzeichnen seit Jahren einen deutlichen Rückgang der Niederschläge, während extreme Wetterereignisse zunehmen. Irans Präsident Massud Peseschkian hatte im Zuge der Krise davor gewarnt, den Sitz der Hauptstadt und Millionenmetropole Teheran verlegen zu müssen.

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