Luxusauto-Schmuggel an Schweizer Grenze
Italienischer Zoll beschlagnahmt Lamborghini und Mercedes

Spektakuläre Beschlagnahmungen an der italienisch-schweizerischen Grenze: Die Finanzpolizei zog einen Lamborghini und einen Mercedes aus dem Verkehr. Was wird den Fahrern der Luxuswagen vorgeworfen?
Publiziert: 31.07.2025 um 15:49 Uhr
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Aktualisiert: 09:48 Uhr
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Diese beiden Luxuswagen gingen den Beamten ins Netz.
Foto: Guardia di Finanza

Darum gehts

  • Italienischer Zoll beschlagnahmt Luxusautos bei Grenzkontrollen zur Schweiz
  • Lamborghini Gallardo und Mercedes GLE wegen fehlender Dokumente konfisziert
  • Immer wieder machen Zöllner an der Grenze überraschende Funde
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

In den vergangenen Tagen konnten Beamte der italienischen Finanzpolizei am Grenzübergang Ponte Chiasso in der Stadt Como bei routinemässigen Kontrollen einen italienischen Staatsbürger stoppen. Dieser war dabei, mit einem Anhänger einen auffälligen Lamborghini Gallardo ohne Kontrollschilder im Wert von rund 100'000 Euro (93'000 Franken) in die Schweiz zu transportieren. Die Beamten fackelten nicht lange. «Aufgrund der Besonderheit des Fahrzeugs wurde die Kontrolle vertieft», heisst es in einer Medienmitteilung der italienischen Zollbehörde.

So sieht ein Schmuggler-Auto aus
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Genfer Zoll gewährt seltenen Einblick:So sieht ein Schmuggler-Auto aus

Gemeinsam mit Beamten der Zollstelle Ponte Chiasso wurde das Fahrzeug näher geprüft. Dabei stellten sie fest, dass es lediglich von einem abgelaufenen provisorischen schweizerischen Fahrzeugschein begleitet war und keine Dokumente zum zollrechtlichen Status oder dem Zahlungsnachweis von Zollabgaben in Italien vorlagen. Das Fahrzeug wurde deshalb beschlagnahmt. Dem Fahrer wurde Schmuggel wegen falscher Deklaration vorgeworfen.

Italiener muss Mercedes GLE abgeben

Fast zeitgleich stoppte eine mobile Streife der Finanzpolizei kurz vor dem Zollbereich des Grenzübergangs Maslianico einen Italiener (30), der mit einem Mercedes-Benz GLE mit Tessiner Kennzeichen im Wert von rund 50'000 Euro (46'500 Franken) in Richtung Ausland unterwegs war. Der Fahrer gab an, auf dem Rückweg von einer Autowäsche nach Campione d’Italia in der Provinz Como zu sein, wo er wohne.

Bloss: Das Fahrzeug war in der Schweiz auf eine andere Person zugelassen. Der Fahrer – offenbar bemüht, einer eingehenden Kontrolle zu entgehen – argumentierte, das Auto dürfe laut italienischem Strassenverkehrsgesetz nicht beschlagnahmt werden. Er legte eine Fahrberechtigung vor, die vom Halter unterschrieben war – jedoch ohne zollrechtliche Genehmigung.

Immer wieder erstaunliche Funde an der Grenze

Nach Überprüfung stellten die Beamten das Fehlen aller gesetzlich vorgesehenen Ausnahmeregelungen fest. Laut Zollvorschriften ist es EU-Ansässigen untersagt, Fahrzeuge mit ausserhalb der EU registrierten Kontrollschildern zu führen. Es sei denn, es liegen Notfälle oder andere speziell geregelte Gründe vor. Daher wurde das Fahrzeug wegen eines Zollverstosses sofort beschlagnahmt.

Immer wieder macht der italienische Zoll an der Grenze zur Schweiz besondere Funde. So entdeckten Zöllner im vergangenen August bei einem vorbestraften Rentner Reiseschecks im Wert von 10 Millionen Dollar. 2022 wurde ein Schweizer Ehepaar beim Schmuggeln von 1,4 Millionen Euro (1,3 Millionen Franken nach heutigem Wechselkurs) erwischt.

So warnt der Schweizer Zoll
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Problem Fleischschmuggel:So warnt der Schweizer Zoll
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