Darum gehts
- Mann verletzte in Zug im britischen Huntingdon zahlreiche Menschen mit Messer
 - Verdächtiger Anthony W. könnte für weitere Zwischenfälle verantwortlich sein
 - 32-Jähriger in U-Haft, ihm werden elf Fälle von versuchtem Mord vorgeworfen
 
Erschreckendes Videomaterial zeigt den Moment, in dem ein Mann am Tag vor dem blutigen Amoklauf im britischen Huntingdon in einem Coffeursalon ein grosses Messer schwingt. Die Person in den Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, ist gemäss britischen Medien Anthony W.* (32), der am Montag im Zusammenhang mit dem blutigen Messerangriff im Zug in Huntingdon angeklagt wurde.
Wie etwa die britische Zeitung «The Sun» schreibt, zeigt das Videomaterial, wie der mutmassliche Messerstecher weniger als 24 Stunden vor dem Angriff im Zug den Coiffeursalon in der Ortschaft Peterborough stürmt. In den Aufnahmen ist der Mann mit einer schwarzen Jacke und Kapuze zunächst ausserhalb des Geschäftsgebäudes zu sehen. Man erkennt, wie er sich die Hände reibt und sich mit dem Ärmel das Gesicht abwischt. Dann nimmt er einen Schluck aus einer kleinen Flasche, bückt sich und hebt ein Messer mit einer grossen Klinge vom Boden auf.
Am nächsten Morgen kam er wieder
Als der Mann durch die Tür des Coiffeursalons stürmt, fuchtelt er mit dem Messer und schreit die Anwesenden an. Die Kunden und Mitarbeiter bringen sich daraufhin in Sicherheit.
Die britische Polizei bestätigt, dass ein mit einem Messer bewaffneter Mann am Freitag den Coiffeursalon betrat. Der Vorfall sei den Beamten erst verspätet gemeldet worden. Am Morgen des Folgetags sei der Mann abermals in dem Laden aufgetaucht.
Leicht verletzter Jugendlicher
Gemäss Angaben der Polizei wird ein Zusammenhang zwischen dem Amoklauf im Zug in Huntingdon und den beiden Vorfällen im Coiffeurgeschäft untersucht. Anthony W. könnte ausserdem für zwei weitere Zwischenfälle verantwortlich sein. So wurde ein 14-Jähriger kurz vor dem Auftritt von W. im Coiffeursalon in der Innenstadt mit einem Messer leicht verletzt. Zudem soll am Samstagmorgen bereits vor dem Amoklauf in einem anderen Zug eine Person mit einem Messer angegriffen worden sein.
«Wir überprüfen derzeit alle Vorfälle in diesem Zeitraum, um festzustellen, ob es weitere potenzielle Straftaten gab», sagt die Polizei dazu.
Am Samstagabend soll W. in einem Zug in Huntingdon schliesslich zahlreiche Menschen niedergestochen und verletzt haben. Eines der Opfer befindet sich immer noch in Lebensgefahr. Der 32-Jährige wurde von der Polizei verhaftet. Am Montag ordnete ein Richter Untersuchungshaft gegen W. an. Ihm wird versuchter Mord in elf Fällen, Körperverletzung sowie der Besitz einer Stichwaffe vorgeworfen.
* Name bekannt