Friedensnobelpreis für äthiopischen Ministerpräsidenten
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Greta geht leer aus:Friedensnobelpreis für äthiopischen Ministerpräsidenten

Kein Friedensnobelpreis für Klima-Ikone – Abiy Ahmed ausgezeichnet
Darum ging Greta leer aus

Die junge Schwedin wird gerade mit Preisen überschüttet. Doch ausgerechnet die wichtigste Auszeichnung hat sie nicht erhalten. BLICK erklärt warum.
Publiziert: 11.10.2019 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2019 um 15:28 Uhr
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Greta Thunberg ist es zu verdanken, dass der Klimawandel mittlerweile flächendeckend als drängendstes Problem der Menschheit wahrgenommen wird.
Foto: keystone-sda.ch
Fabienne Kinzelmann

Greta Thunbergs «Schulstreik fürs Klima», dem sich weltweit Hunderttausende anschlossen, ist es zu verdanken, dass der Klimawandel mittlerweile flächendeckend als drängendstes Problem der Menschheit wahrgenommen wird. «Flugscham» ist ein geflügeltes Wort geworden, die Europawahlen im Mai galten als «Klimawahlen» und einzelne Städte – in der Schweiz zum Beispiel Basel – haben den Klima-Notstand ausgerufen.

Keine Frage: Greta regt die Welt zum Denken an. Eine grosse Leistung der 16-jährigen Schwedin. Dafür wurde sie mit einem Preis der Menschenrechtsorganisation Amnesty und einem französischen Preis für die Freiheit ausgezeichnet, auch den Alternativen Nobelpreis hat sie erhalten.

Thunberg passt nicht zum Friedensnobelpreis

Den Friedensnobelpreis aber hat sie nicht bekommen. Die Jury wählte zwischen 301 Nominierten den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed aus – für seinen Einsatz für Frieden und internationale Zusammenarbeit.

Warum der Preis nicht an Thunberg ging, sagt die Jury nicht. Naheliegende Gründe gibt es. Zum Einen steht der Preis für alles, was Thunberg nicht will – dass es nämlich um ihre Person geht, nicht um die Sache. Wenn schon, hätte der Preis an die gesamte «Fridays for Future»-Bewegung gehen müssen, die Thunberg angestossen hat.

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Zuletzt stammten Preisträger häufig aus Entwicklungsländern

Zum anderen ist die Jury möglicherweise auch vorsichtiger geworden mit der Auszeichnung von Ikonen. Am Friedensnobelpreis für Barack Obama 2009 gabs harsche Kritik, weil er zum Zeitpunkt der Verleihung keine wirklichen aussenpolitischen Erfolge vorzuweisen hatte und ausserdem zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schickte. Das ist bei Ahmed anders: Er hat sein Land grundlegend verändert und einen seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt beendet.

Nach einem kongolesischen Arzt und einer Jesidin aus dem Irak (beide 2018), einem kolumbianischen Politiker (2016), einer tunesischen Demokratie-Plattform (2015) und indischen und pakistanischen Kinderrechtsaktivisten(2014) setzt die Friedensnobelpreis-Jury mit dem Äthiopier Ahmed offenbar eine Trend der vergangenen Jahre fort, oft unbekannte «Changemaker» aus Entwicklungsländern auszuzeichnen – und so auch oft vergessene oder unbekannte Konflikte in den Fokus der Weltöffentlichkeit zu rücken.

Der Preis für Thunberg wäre naheliegend gewesen, aber eben auch zu einfach.

Nobelpreis 2020

Das Nobelkomitee verkündet jedes Jahr Preisträger. Bahnbrechende Entdeckungen gibt es zuhauf. Alles Wissenswerte dazu erfahren Sie auf BLICK.

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Friedensnobelpreis: Die Preisträger in der Übersicht

Der Friedensnobelpreis wurde erstmals 1901 vergeben. Besonders kontrovers diskutiert wurde die Verleihung an den damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2009.

Die Preisträger der letzten 10 Jahre:

  • 2022: Ales Bjaljazki (Belarus) und die beiden Organisationen «Memorial» und «Center for Civil Liberties» für die Förderung des Rechts zur Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger sowie für die herausragenden Bemühungen, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren.
  • 2021: Maria Ressa (Philippinen) und Dimitri Muratow (Russland) für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist.
  • 2020: Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) für die Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers, für den Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für den Frieden in von Konflikten betroffenen Gebieten und als treibende Kraft bei den Bemühungen, den Einsatz von Hunger als Waffe für Krieg und Konflikte zu verhindern.
  • 2019: Abiy Ahmed (Äthiopien) für seine Bemühungen für Frieden und internationale Zusammenarbeit und vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem äthiopischen Nachbarland Eritrea.
  • 2018: Denis Mukwege (Kongo) und Nadia Murad (Irak) für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten.
  • 2017: Die Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) für ihre Bemühungen, die Aufmerksamkeit auf die katastrophalen Folgen des Gebrauchs von Atomwaffen zu richten, sowie ihren bahnbrechenden Einsatz zum Erreichen eines vertragsgebundenen Atomwaffenverbots.
  • 2016: Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos für seine entschlossenen Bemühungen, den mehr als 50 Jahre währenden Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zu beenden.
  • 2015: Das Quartett für den nationalen Dialog in Tunesien für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien nach der sogenannten Jasmin-Revolution 2011.
  • 2014: Malala Yousafzai (Pakistan) und Kailash Satyarthi (Indien) für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Leuten sowie für das Recht aller Kinder auf Bildung.
  • 2013: Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) für den Einsatz gegen die weltweit geächteten Massenvernichtungswaffen.
  • 2012: Europäische Union (EU) für ihren mehr als sechs Jahrzehnte währenden Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa.


Der Friedensnobelpreis wurde erstmals 1901 vergeben. Besonders kontrovers diskutiert wurde die Verleihung an den damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2009.

Die Preisträger der letzten 10 Jahre:

  • 2022: Ales Bjaljazki (Belarus) und die beiden Organisationen «Memorial» und «Center for Civil Liberties» für die Förderung des Rechts zur Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger sowie für die herausragenden Bemühungen, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren.
  • 2021: Maria Ressa (Philippinen) und Dimitri Muratow (Russland) für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist.
  • 2020: Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) für die Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers, für den Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für den Frieden in von Konflikten betroffenen Gebieten und als treibende Kraft bei den Bemühungen, den Einsatz von Hunger als Waffe für Krieg und Konflikte zu verhindern.
  • 2019: Abiy Ahmed (Äthiopien) für seine Bemühungen für Frieden und internationale Zusammenarbeit und vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem äthiopischen Nachbarland Eritrea.
  • 2018: Denis Mukwege (Kongo) und Nadia Murad (Irak) für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten.
  • 2017: Die Internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) für ihre Bemühungen, die Aufmerksamkeit auf die katastrophalen Folgen des Gebrauchs von Atomwaffen zu richten, sowie ihren bahnbrechenden Einsatz zum Erreichen eines vertragsgebundenen Atomwaffenverbots.
  • 2016: Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos für seine entschlossenen Bemühungen, den mehr als 50 Jahre währenden Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zu beenden.
  • 2015: Das Quartett für den nationalen Dialog in Tunesien für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien nach der sogenannten Jasmin-Revolution 2011.
  • 2014: Malala Yousafzai (Pakistan) und Kailash Satyarthi (Indien) für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Leuten sowie für das Recht aller Kinder auf Bildung.
  • 2013: Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) für den Einsatz gegen die weltweit geächteten Massenvernichtungswaffen.
  • 2012: Europäische Union (EU) für ihren mehr als sechs Jahrzehnte währenden Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa.


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