Video soll US-Angriff auf Isfahan zeigen
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Internationale Stimmen zum US-Angriff
«Der einzige Weg nach vorn ist die Diplomatie»

Trotz mehrfacher Ankündigung kam der Angriff der USA auf Iran in der Nacht auf Sonntag überraschend. Umso eindeutiger fallen die internationalen Reaktionen auf Trumps Entscheidung zum Kriegseintritt aus. Die wichtigsten Stimmen im Überblick.
Publiziert: 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 16:11 Uhr
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UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten äusserst besorgt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • UN-Generalsekretär warnt vor gefährlicher Eskalation und Bedrohung des Weltfriedens
  • Internationale Kritik an US-Angriff auf Iran, Aufruf zu diplomatischer Lösung
  • EU-Ratspräsident Costa zeigt sich zutiefst beunruhigt über Nachrichten aus Nahost
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Auch international erfuhr der Angriff der USA auf den Iran massive Kritik: So zeigte sich UN-Generalsekretär António Guterres (76) äusserst besorgt. Die Angriffe seien «eine gefährliche Eskalation in einer Region am Rand des Abgrunds und eine direkte Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in der Welt», erklärte Guterres am Samstag (Ortszeit). «In dieser gefährlichen Stunde ist es entscheidend, eine Spirale des Chaos zu vermeiden», warnte er.

Weiter sagte Guterres: «Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorn ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist Frieden.»

Merz ruft zu «diplomatischen Lösung des Konflikts» auf

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (69) rief aufgrund der aktuellen Entwicklung in Nahost das Sicherheitskabinett der Bundesregierung ein. Dabei habe er die Aufforderung an den Iran bekräftigt, «sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen», teilte sein Sprecher Stefan Kornelius mit. Die Bundesregierung geht demnach davon aus, dass «grosse Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt» wurden.

Der britische Premierminister Keir Starmer (62) rief den Iran derweil zur «Rückkehr» zu den Verhandlungen über sein Atomprogramm auf. «Dem Iran darf die Entwicklung einer Atomwaffe niemals erlaubt werden, und die USA haben gehandelt, um diese Bedrohung zu entschärfen», erklärte Starmer am Sonntag auf X. «Wir rufen den Iran auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine diplomatische Lösung zur Beendigung dieser Krise zu erreichen», fügte der britische Premier hinzu.

Macron fordert Zurückhaltung

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Sonntagnachmittag mit Irans Präsident Massud Peseschkian gesprochen. «Nach den Schlägen in der Nacht habe ich zur Deeskalation aufgerufen und dazu, dass der Iran in diesem gefährlichen Kontext äusserste Zurückhaltung übt, um eine Rückkehr zum diplomatischen Weg zu ermöglichen», sagte Macron. Er habe sich auch mit Saudi-Arabien, dem Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar beraten, hiess es aus dem Élysée-Palast.

EU plädiert geschlossen für Verhandlungen

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (66), schrieb auf X: «Der Iran darf niemals die Bombe besitzen. Angesichts der Spannungen im Nahen Osten, die einen neuen Höhepunkt erreicht haben, muss Stabilität oberste Priorität haben.»

Die Einhaltung des Völkerrechts sei aber von entscheidender Bedeutung, so von der Leyen weiter. Jetzt sei der Moment für den Iran gekommen, eine glaubwürdige diplomatische Lösung zu finden. «Der Verhandlungstisch ist der einzige Ort, um diese Krise zu beenden.»

Auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas (48) rief alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung und zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.

EU-Ratspräsident António Costa (63) zeigte sich «zutiefst beunruhigt» über die Nachrichten aus dem Nahen Osten. Er schrieb auf der Plattform X: «Ich rufe alle Parteien dazu auf, Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht sowie die nukleare Sicherheit zu respektieren.»

Diplomatie sei nach wie vor der einzige Weg, Frieden und Sicherheit in die Region zu bringen. Einer weiteren Eskalation würden einmal mehr zu viele Zivilisten zum Opfer fallen, so Costa weiter. Die EU werde weiterhin mit den Parteien und ihren Partnern zusammenarbeiten, um am Verhandlungstisch eine friedliche Lösung zu finden.

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