«Alligator Alcatraz»
«In den letzten Tagen wurden Hunderte Illegale abgeschoben»

Nachdem US-Präsident Trump das Abschiebegefängnis «Alligator Alcatraz» angekündigt hatte, wurden nun die ersten Abschiebeflüge gestartet. Es seien bereits «Hunderte von Illegalen» abgeschoben worden.
Publiziert: 25.07.2025 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2025 um 17:39 Uhr
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Die US-Regierung hat mit der Abschiebung von Migranten von «Alligator Alcatraz» aus begonnen.
Foto: keystone-sda.ch

Die US-Regierung hat die ersten Abschiebeflüge von «Alligator Alcatraz» aus gestartet. Das kündigte der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, am Freitag bekanntgegeben. Das Abschiebegefängnis befindet sich in Florida. Zuständig für die Abschiebungen ist das US-Heimatschutzministerium.

«Wir hatten bereits eine Reihe von Flügen», zitiert der US-Nachrichtensender Fox News DeSantis. «In den letzten Tagen wurden Hunderte von Illegalen von hier aus abgeschoben.» Und weiter: «Die Frequenz nimmt zu.» DeSantis sprach zudem von der Möglichkeit, die Zahl der Abschiebungen noch weiter zu erhöhen.

«Man muss die Menschen nicht eine Stunde fahren»

«Der Sinn und Zweck besteht darin, diesen Ort zu einem Ort zu machen, der mehr Abschiebungen illegaler Einwanderer ermöglichen kann – und das ist das Ziel», so der Gouverneur. «Alligator Alcatraz» eigne sich vor allem wegen seiner Start- und Landebahn ideal für die Abschiebungen. «Man muss die Menschen nicht eine Stunde zu einem Flughafen fahren.»

Unklar ist laut Fox News unterdessen, wie viele Abschiebeflüge bislang durchgeführt wurden. Laut DeSantis können sowohl tagsüber als auch nachts Flüge starten und landen.

Trump besuchte «Alligator Alcatraz» bereits

Es ist umgeben von Sümpfen voller gefährlicher Alligatoren und ganz nach dem Geschmack von US-Präsident Donald Trump: Das Abschiebegefängnis «Alligator Alcatraz».

Trump besuchte die Einrichtung Anfang Juli. Hier gebe es «viele Polizisten in Gestalt von Alligatoren», sagte der Präsident. Den Reptilien müsse man allerdings «nicht so viel bezahlen».

Florida will nach eigenen Angaben tausend «kriminelle Ausländer» auf dem ehemaligen Flugfeld in den Everglades einsperren, einer subtropischen Sumpflandschaft. Das Weisse Haus sprach dagegen vor dem Präsidentenbesuch von 5000 Plätzen.

Kritik an Abschiebepraxis

Hilfsorganisationen kritisieren, dass Mitarbeiter der Grenzschutz- und Einwanderungspolizei ICE viele Migranten von der Strasse weg verhaften oder ihnen in Restaurants oder auf Feldern auflauern, wo sie zu Löhnen arbeiten, die kein US-Bürger akzeptieren würde.

Nehmen ihre Heimatländer die Migranten nicht zurück, droht ihnen die Abschiebung in Länder wie El Salvador oder den Sudan. Der konservativ dominierte Supreme Court hatte diese Praxis kürzlich gebilligt.

Floridas rechtsgerichtete Regierung versteht das «Alligator Alcatraz» als Beitrag zu dieser Politik. Gouverneur Ron DeSantis sagte, er wolle Trump mit dem Abschiebegefängnis helfen, die «Illegalen ohne Bürokratie zu entfernen».

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