Darum gehts
- Trump droht, WM-Spiele aus demokratisch regierten US-Städten zu verlegen
- Infantino würde seinem Wunsch nachkommen, sagte Trump im Weissen Haus
- Trump erwägt auch eine Verlegung der Olympischen Spiele 2028 in eine andere Stadt als Los Angeles
US-Präsident Donald Trump (79) erhöht den Druck auf demokratisch regierte Städte. Er könne Fifa-Präsident Gianni Infantino (55) dazu bringen, Städte wie Boston als Austragungsorte für WM-Spiele zu streichen, sagte Trump am Dienstag im Weissen Haus.
Die USA, Kanada und Mexiko richten die Fussball-WM im kommenden Sommer (11. Juni bis 19. Juli) gemeinsam aus. 11 der 16 Gastgeberstädte sind in den Vereinigten Staaten – darunter Boston und die ebenfalls demokratisch regierte Metropole Los Angeles.
Hintergrund der Drohung ist ein Machtkampf mit den Grossstädten. Seit Monaten betont Trump die angeblich ausufernde Kriminalität, um damit den Einsatz der Nationalgarde im Inland zu rechtfertigen.
«Ich würde Gianni anrufen»
Bostons Bürgermeisterin Michelle Wu (40) sei «radikal links» und schade ihrer eigenen Stadt, so Trump. «Wenn ich den Eindruck habe, dass die Bedingungen unsicher sind, dann würde ich Gianni anrufen und ich würde sagen: ‹Lass es uns woanders hinverlegen.› Und er würde es machen.»
Vermutlich wäre Infantino davon zwar nicht begeistert, ergänzte Trump. «Aber er würde es ohne Weiteres machen. Er würde es machen. Und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, es zu tun.»
Infantino mit Trump in Ägypten
Infantino ist mit Trump befreundet und war auch bei der Unterzeichnung einer vom US-Präsidenten arrangierten Friedenserklärung für den Nahen Osten in Ägypten dabei. Die ägyptische Zeitung «Al-Masri al-Jum» bezeichnete den Schweizer als «seltsamsten» Gast des Gipfels in Scharm el-Sheikh, an dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilnahmen.
Trump sagte zudem, er könne auch für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles eine Verlegung des Ausrichtungsorts erwirken. Dafür sei wahrscheinlich ein anderes Verfahren nötig als bei der Neuvergabe von WM-Partien, «aber wir würden es tun».