Hunderte befreiter IS-Krieger warten in Syrien auf eine neue Chance
Der Fluch des Terrorfürsten wird wahr

Seit der Invasion der Türkei in Syrien wurden Hunderte von IS-Kriegern aus Gefängnissen befreit. Der IS wartet auf eine neue Chance!
Publiziert: 18.10.2019 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2019 um 14:31 Uhr
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Nach Jahren wieder aufgetaucht: IS-Terrorfürst Abu Bakr al-Baghdadi.
Foto: AFP

Von der Terrororganisation IS droht neue Gefahr. Bei der Invasion der Türkei in Nordsyrien sind Massen von Dschihadisten aus Gefängnissen ausgebrochen. Allein in Ain Issa sollen es 800 gewesen sein.

Wurden sie von den Schergen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (65) befreit oder sind sie einfach aus den zerbombten Mauern ausgebrochen? Der Grund ist nicht ganz klar. Für die syrischen Kurden steht fest, dass ihnen die Tore geöffnet wurden, nachdem US-Präsident Donald Trump (73) seine Truppen abgezogen hatte.

Kurden müssen sich auf Verteidigung konzentrieren

In den kurdischen Gefängnissen im Norden Syriens sind rund 12’000 Kämpfer inhaftiert, darunter auch Frauen und Kinder. Viele von ihnen waren im März bei der Eroberung der letzten IS-Bastion Baghus im Osten Syriens in Gefangenschaft geraten.

Ohne Hilfe der Amerikaner können die Kurden die Gefangenen nicht im Zaum halten, weil sie sich auf die Verteidigung gegen die Türken konzentrieren müssen.

Ein Horrorszenario

Es wäre ein Horrorszenario, wenn die Terroristen freigelassen würden. Sie können sich ihren Befreiern anschliessen und ihnen helfen, die Kurden zu töten. Sie können aber auch das Chaos nutzen, um abzutauchen und auf ihre nächste Chance zu warten.

Der ganze Aufwand, den mehrere Staaten in den Kampf gegen den IS gesteckt haben, wäre vergebens gewesen.

Ain Issa, wo am meisten Häftlinge türmen konnten, ist auch der Ort, an dem die Kurden-Ministerin und Chefin der Zukunftspartei Syrien, Hafrin Khalef (†35), am Samstag in ihrem Auto aus nächster Nähe erschossen wurde. Waren IS-Kämpfer im Dienste der Türken am Massaker beteiligt?

Der Fluch des Terrorfürsten

Vor einem Monat hat sich IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (48) in einer Audioaufnahme an seine Anhänger gewandt. Seine Nachricht tönt wie ein böser Fluch: «Tut euer Möglichstes, um eure Brüder und Schwestern zu retten und die Mauern niederzureissen, die sie einsperren.»

Sein verfluchter Wunsch scheint nach dem Truppenabzug der Amerikaner nun in Erfüllung zu gehen! (gf)

Krieg in Syrien

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
KEYSTONE/AP/STR

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

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