Hochkönig ist gefährliches Pflaster
Turnschuh-Wanderer in Österreich aus Schneefeld gerettet

Die Bergrettung in Österreich musste sechs Litauer am Hochkönig in Sicherheit bringen. Die Gruppe war nur mit Turnschuhen unterwegs und kam ohne Hilfe nicht mehr weiter. Am Hochkönig gabs schon mehrere tragische Unfälle.
Publiziert: 30.06.2025 um 18:33 Uhr
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Nur mit Turnschuhen an den Füssen blieb eine Wandergruppe am Hochkönig in Österreich stecken.
Foto: Bergrettung Mühlbach

Darum gehts

  • Sechs Wanderer steckten am Hochkönig fest und wurden von Bergrettung gerettet
  • Gruppe trug nur Turnschuhe, keine Helme und konnte keine Steigeisen anlegen
  • Acht Bergretter rückten aus und seilten die Touristen über steiles Schneefeld ab
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Johannes HilligRedaktor News

Plötzlich kamen sie nicht mehr weiter: Eine Gruppe von sechs Wanderern meldete sich am Sonntagabend um 22.08 Uhr bei der Bergrettung Mühlbach.

Der Grund: Sie steckten am 2941 Meter hohen Gebirgsstock Hochkönig im Salzburger Land fest. «Die Litauer waren nur mit Turnschuhen und ohne Helm unterwegs und konnten im Bereich unterhalb des Kematsteins nicht mehr weiter», heisst es auf der Seite der Bergrettung Salzburg zu dem Einsatz.

«Wir konnten ihnen auch keine Steigeisen anlegen»

Die Gruppe hatte eine Rundtour geplant. Sie wollten vom Arthurhaus über die Mitterfeldalm zum Matrashaus und zurück über das Birgkar wandern. Doch daraus wurde nichts. Und so rückten am Ende acht Bergretter und Bergretterinnen aus Mühlbach aus und stiegen zu den Touristen auf und seilten sie über das steile Schneefeld einzeln ab.

«Wir konnten ihnen auch keine Steigeisen anlegen, da sie nur mit Turnschuhen unterwegs waren. Eigentlich sind sie trotz schlechter Ausrüstung eh sehr weit gekommen», wird Ortsstellenleiter Wolfgang Haggenmüller zitiert.

Der Einsatz dauerte mehrere Stunden, bis die Gruppe schliesslich in Sicherheit war. Es war nicht der erste Einsatz der Bergrettung Mühlbach in diesem Gebiet. Vergangene Woche gerieten Bergsteiger fast an derselben Stelle in Bergnot.

Österreicher stürzte 400 Meter in die Tiefe

Der Birgkar ist ein Steig, der nicht mehr vom Alpenverein betreut wird. Darum rät Haggenmüller dringend davon ab, diesen Weg zu benutzen. Zudem herrsche akute Steinschlaggefahr. 

Wie gefährlich der Hochkönig ist, zeigen zwei Unfälle aus der Vergangenheit. 

Am 6. Juni war zum Beispiel eine Bergsteigerin (33) aus Tschechien bei einer Tour zum Matratshaus abgestürzt. Den 30-Meter-Absturz überlebte die Frau. Sie wurde mit einem Helikopter ins Spital gebracht.

Im März 2024 stürzte ein Skitourengänger (48) zirka 400 Meter ab. Er war mit zwei Kollegen im Birgkar unterwegs, als der Mann abrutschte und in die Tiefe fiel. Der Österreicher überlebte den Unfall nicht. 

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