Darum gehts
- ZDF-Partnerfirma-Mitarbeiter in Gaza war Hamas-Mitglied. ZDF beendet Zusammenarbeit mit Produktionsfirma
- Israel lieferte Beweise für Hamas-Zugehörigkeit des getöteten TV-Ingenieurs
- ZDF arbeitet seit 1996 mit der palästinensischen Firma PMP zusammen
Laut einer Meldung des ZDF vom Montagvormittag war ein Mitarbeiter einer ZDF-Partnerfirma in Gaza, der am 19. Oktober von Israel getötet wurde, Mitglied der Terrororganisation Hamas.
Israel legte dem Sender Dokumente vor, die das bewiesen. Das ZDF reagierte umgehend und stellte die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma PMP in Gaza «bis auf Weiteres» ein.
Kritik an Angriffen auf Medienschaffende
Der Mann arbeitete gemäss «Bild» als TV-Ingenieur für das Unternehmen, das den TV-Sender mit Nachrichten aus Gaza versorgte. Die Enthüllung wirft ein neues Licht auf die Berichterstattung aus Gaza.
Es stellt sich heraus, dass das ZDF unwissentlich einen Mann beschäftigte und bezahlte, der gleichzeitig dem militärischen Flügel der Hamas angehörte.
Besonders brisant: Unmittelbar nach dem israelischen Luftangriff hatte das ZDF Israels Vorgehen scharf kritisiert. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärte damals: «Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden.»
Identifiziert und ins Visier genommen
Das israelische Militär widersprach dieser Darstellung bereits vor Tagen. Gegenüber «Bild» hiess es von der Armee, dass Israel den Mann als Zugführer der radikal-islamischen Hamas identifiziert habe. Der Mitarbeiter der ZDF-Partnerfirma sei gezielt ins Visier genommen worden. Er sei kein Zufallsopfer gewesen.
Das ZDF hatte letzte Woche erklärt, dass man bereits seit 1996 mit der Firma PMP zusammenarbeite. Eigene Recherchen hätten «keine Anhaltspunkte» ergeben und man wisse nichts von einer Hamas-Mitgliedschaft.