Gute Nachricht aus Griechenland
Nach schwerem Zugunglück fahren die Bahnen wieder

Erfreuliche Nachrichten aus Griechenland: Nachdem vor gut drei Wochen bei einem Zugunglück 57 Menschen gestorben sind, ist der Bahnverkehr am Mittwochmorgen wieder angelaufen. Der Neustart erfolgt besonders vorsichtig.
Publiziert: 22.03.2023 um 08:01 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 09:45 Uhr
Bei einem Zugunglück waren vor gut drei Wochen über 50 Menschen gestorben. Jetzt ist der Bahnverkehr in Griechenland wieder angelaufen.
Foto: AFP

Gut drei Wochen nach dem schweren Zugunglück mit 57 Toten sind am Mittwochmorgen wieder Züge der griechischen Eisenbahnen gefahren. Zunächst waren nur Güterzüge und mehrere Regionalbahnen im Grossraum Athen, der Hafenstadt Patras und Thessaloniki unterwegs, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Auch die Vorstadtbahn, die Athen mit dem Hauptstadt-Flughafen verbindet, fuhr wieder, wie das staatliche Fernsehen zeigte.

Der konservative Regierungschef Kyriakos Mitsotakis entschuldigte sich in einem Interview mit dem TV-Sender Alpha am Dienstagabend erneut für das Unglück und versprach, die marode griechische Bahn zu modernisieren. Er werde alles tun, damit die Ursachen des Unglücks nicht vertuscht werden, fügte er hinzu.

Frontalzusammenstoss zweier Züge

Die Regierung geht sehr vorsichtig beim Neustart der Bahn vor. Die Züge fahren langsam auf den Strecken, weil moderne Sicherheits- und Leitsysteme bislang kaum oder zum Teil auch gar nicht funktionieren. Der erste Intercity auf der Strecke zwischen Athen und Thessaloniki – auf der auch der Unfall passierte – soll erst am 1. April rollen.

Die griechischen Eisenbahner waren nach dem schwersten Zugunglück in der Geschichte des Landes in den Dauerstreik getreten. Sie, wie auch Tausende Demonstranten, die seither fast täglich protestierten, fordern die umfassende Aufklärung der Unfallursachen.

Ein Bahnhofsvorsteher in der Stadt Larisa hatte den Personenzug auf die falschen Gleise geschickt. Anschliessend kam es zum Frontalzusammenstoss mit einem Güterzug. Allerdings hätte der menschliche Fehler keine Folgen gehabt, wenn die Elektronik funktioniert hätte. Die laufenden Ermittlungen decken beinahe täglich neue Details zum katastrophalen Zustand der griechischen Bahn auf. (SDA)

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