Bei dem Schusswaffenangriff an einer Schule in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota sind nach Polizeiangaben mindestens zwei Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. Die Toten seien zwei Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, sagte der Polizeichef von Minneapolius, Brian O'Hara, bei einer Medienkonferenz.
15 Kinder würden in örtlichen Spitälern behandelt werden, berichtete am Mittwoch der US-Sender CBS. Zwei Kinder schwebten in Lebensgefahr, wie 0'Hara weiter mitteilte.
Die Polizei von Minneapolis bestätigte gegenüber dem lokalen Nachrichtenportal «Kare 11» bestätigt, dass am Mittwoch gegen 8.30 Uhr Ortszeit ein Schütze das Feuer bei einer Kirche im Quartier Tangletown im Süden der US-Grossstadt eröffnete.
Das ist über den Schützen bekannt
Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt, auch das FBI war vor Ort. Die US-Bundespolizei untersucht die tödlichen Schüsse als mögliches Terrorverbrechen. Man prüfe, ob es sich um einen inländischen Terrorakt und ein Hassverbrechen gegen Katholiken handele, teilte der FBI-Direktor Kash Patel (45) auf der Plattform X mit.
Die Polizei geht von einem einzelnen Täter aus. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand habe er sich auf dem Parkplatz vor der angrenzenden Schule selbst das Leben genommen.
Der Schütze sei «in den frühen Zwanzigern» gewesen, aber noch gebe es keine Erkenntnisse, ob er selbst einst Schüler gewesen sei. Es gebe noch keine Informationen zu möglichen Vorstrafen, sagte O'Hara.
«Das war ein vorsätzlicher Gewaltakt gegen unschuldige Kinder und andere Gläubige», sagte O'Hara mit brüchiger Stimme. «Die Grausamkeit und Feigheit, in eine Kirche voller Kinder zu schiessen, ist absolut unfassbar.»
Bürgermeister meldet sich auf X
US-Präsident Donald Trump (79) schrieb auf seiner Plattform Truth Social, er sei umfassend über die tragische Schiesserei in Minneapolis gebrieft worden. Er liess die amerikanische Flagge als Trauerbekundung auf halbmast setzen. Trump ordnete das in einer Proklamation für das Weisse Haus, Botschaften und Konsulate im Ausland sowie Militärstandorte und öffentliche Gebäude in den USA bis Sonntag an, wie das Weisse Haus mitteilte.
Auch der Gouverneur des US-Bundesstaats Minnesota, Tim Walz, wurde über die Schiesserei informiert, wie er auf der Plattform X schrieb. Sie ereignete sich gemäss Walz in der ersten Schulwoche des neuen Schuljahres. Die katholische Schule befindet sich direkt bei der Kirche. Um 8.15 Uhr Ortszeit begann in der Kirche die Messe, an der auch die Schülerinnen und Schüler teilnahmen.
Das Elternteil eines Kindes erzählte «The Star Tribune», die Kinder hätten sich hinter den Kirchenbänken zusammengedrängt, als die Schüsse fielen. Zum Täter sagte der Vater: «Er hat 50 bis 100 Schüsse durch die Buntglasfenster ins Gebäude geschossen.» Dabei habe der Schütze «zwei Kinder getötet». Er fügte hinzu: «Das ist schrecklich. Das ist böse. Ich weiss nicht, wie man sich dagegen wehren kann.» Wie «Kare 11» weiter schrieb, arbeiteten Bombenräumkommandos daran, mehrere Sprengsätze zu entschärfen. Laut Polizeiangaben verbarrikadierte der Amokläufer, bevor er die Fenster mit Kugeln durchlöcherte, zwei Türen der Kirche von aussen. Die Kinder konnten nicht entkommen.
Mehrere Schiessereien in den vergangenen Tagen
Der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, teilte auf X mit, er verfolge Berichte über «grausame Gewalt» im Süden der Stadt. US-Heimatschutzministerin Kristi Noem (53) sprach auf der Plattform X von einem «schrecklichen Schusswaffenvorfall» an einer katholischen Schule, den ihr Ministerium beobachte.
Schon in den vergangenen Tagen hatte es mehrere Schiessereien in Minneapolis gegeben. Drei Menschen waren dabei getötet worden.
In den USA gehört tödliche Schusswaffengewalt zum Alltag. Auch an Schulen kommt es immer wieder zu Fällen. Pistolen und Waffen grösserer Kaliber sind leicht zugänglich und millionenfach im Umlauf. Besonders folgenschwere Angriffe entfachen immer wieder Debatten über eine Verschärfung des Waffenrechts. Doch konkrete Fortschritte blieben bislang aus – vor allem aufgrund des Widerstands der Republikaner und der finanziell einflussreichen Waffen-Lobby, die Reformen seit Jahren blockieren.