Verdächtiger ist «kein unbeschriebenes Blatt»
Gerichtsvollzieher in Deutschland im Dienst getötet

Im deutschen Saarland wurde ein Gerichtsvollzieher mit einem Messer getötet. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Bei seinen Nachbarn ist der Mann bekannt.
Publiziert: 07:01 Uhr
|
Aktualisiert: 07:03 Uhr
Teilen
Anhören
Die Spurensicherung der deutschen Polizei ist im Einsatz.
Foto: Brandon Lee Posse

Darum gehts

  • Gerichtsvollzieher in Deutschland gewaltsam ums Leben gekommen
  • Ermittlungen zur Tat laufen
  • Der getötete Gerichtsvollzieher war 58 Jahre alt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Bluttat in Süddeutschland: In Bexbach im Bundesland Saarland wurde am Dienstagmorgen ein Gerichtsvollzieher (†58) in Ausübung seines Dienstes getötet. Ein 42-jähriger Mann wurde unmittelbar nach dem Angriff vorläufig festgenommen. Gegen den Verdächtigen werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.

Der Gerichtsvollzieher soll nach aktuellem Ermittlungsstand «anlässlich einer Räumung im Wege der Zwangsvollstreckung» in der Wohnung des Tatverdächtigen gewesen sein, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dort soll der Beschuldigte ihn mit einem Messer getötet haben. Näheres soll am Mittwoch bekanntgegeben werden. Dann wird der Tatverdächtige auch dem Haftrichter vorgeführt.

«Die Ermittlungen zur Aufklärung des Geschehens laufen derzeit», teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Weitere Informationen sollten am Mittwoch bekanntgegeben werden. Auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken konnte zunächst keine Angaben machen.

«Dienst der Gerechtigkeit»

Die Tat löst im Saarland eine grosse Betroffenheit aus. «Dem hochgeschätzten Kollegen wurde im Dienst für unseren Rechtsstaat das Leben genommen», teilte die saarländische Justizministerin Petra Berg (61, SPD) mit. «Dieser schreckliche Angriff auf einen Menschen, der sich tagtäglich in den Dienst der Gerechtigkeit stellte, macht uns tief betroffen.»

Die Nachricht über den Mitarbeiter der saarländischen Justiz lasse alle in Trauer und Fassungslosigkeit zurück. Die Gedanken seien nun «in allererster Linie bei der Frau, der Familie, den Freunden, den Angehörigen und auch den Kolleginnen und Kollegen», sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (49).

«Kein unbeschriebenes Blatt»

Der Tatverdächtige soll in der Nachbarschaft bekannt sein. Nachbarn bezeichnen ihn gegenüber RTL als «kein unbeschriebenes Blatt». Sie hätten mehrfach mit ihm zu tun gehabt. Er habe etwa seiner Nachbarin nachgestellt.

Auch bei seiner Familie soll es demnach immer wieder Probleme gegeben haben.

Immer wieder Angriffe

Gerichtsvollzieher treffen Menschen oft in Extremsituationen an. Dabei kann es zur Androhung von Gewalt kommen, mitunter gar eskalieren. Zuletzt wurden Amtsträger mit Schusswaffe (April 2025, Nordrhein-Westfalen), Armbrust (Juni 2024, Rheinland-Pfalz) oder brennbarer Flüssigkeit (Mai 2023, Nordrhein-Westfalen) bedroht.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen