Gerichtsprozess in Frankreich
«Doktor Tod» vergiftete Patienten – zu lebenslanger Haft verurteilt

Ein ehemaliger Narkose-Arzt in Frankreich wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Frédéric P. soll 30 Patienten vergiftet haben, wovon 12 starben. Das Gericht in Besançon folgte der Forderung der Staatsanwaltschaft.
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Frédéric P. soll 30 Patienten vergiftet haben. 12 der Vergifteten überlebten die Tat nicht.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Französischer Narkose-Arzt wegen Patientenvergiftung zu lebenslanger Haft verurteilt
  • Arzt beteuerte Unschuld, Anwälte forderten Freispruch wegen unzureichender Beweislage
  • 30 Patienten zwischen 4 und 89 Jahren vergiftet, 12 starben
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Ein ehemaliger Narkose-Arzt ist in Frankreich wegen der Vergiftung von 30 Patienten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Frédéric P.* könne frühestens nach 22 Jahren eine Hafterleichterung beantragen, urteilte das Gericht im ostfranzösischen Besançon am Donnerstag. Das Gericht entsprach damit den Forderungen der Staatsanwalt. Zwölf der vergifteten Patienten waren gestorben.

P. hatte vor Gericht bis zuletzt seine Unschuld beteuert. «Ich bin kein Vergifter. Ich habe mich immer an den Eid des Hippokrates gehalten», hatte er bei seiner abschliessenden Stellungnahme erklärt. Seine Anwälte hatten den Freispruch ihres Mandanten gefordert und auf eine ihrer Ansicht nach nicht ausreichende Beweislage verwiesen.

Die Staatsanwälte sahen das anders. «Sie sind Doktor Tod, ein Giftmörder, ein Mörder. Sie bringen Schande über alle Ärzte», zitiert die BBC die Anklageseite. «Sie haben diese Klinik in einen Friedhof verwandelt.»

Herzstilland bei Patienten ausgelöst

Nach Einschätzung des Gerichts vergiftete P. zwischen 2008 und 2017 in zwei Kliniken in Besançon insgesamt 30 Patienten im Alter zwischen vier und 89 Jahren. Dazu versetzte er Infusionen vor Operationen schädliche Substanzen, die bei den Patienten einen Herzstillstand auslösten.

Auf diese Weise habe er Kollegen schaden wollen, mit denen er im Konflikt lag, erklärte die Staatsanwaltschaft. Er habe die Niederlagen der anderen Ärzte als Genugtuung empfunden. Mehrfach habe er im letzten Moment selber eingegriffen und Patienten gerettet, um sein Image als Koryphäe zu stärken.

* Name bekannt 

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