Diese Sonnen-Tattoos sind wieder im Trend
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Sonne und Blumen als Form:Diese Sonnen-Tattoos sind wieder im Trend

Gefährlicher Sommer-Trend geht unter die Haut
Dermatologin warnt vor Sonnen-Tattoos

Sonnen-Tattoos sind auf Social Media wieder im Trend. Nutzer zeichnen Muster mit Sonnencreme auf die Haut und setzen sich stundenlang der Sonne aus, um helle «Tattoos» zu erhalten. Blick hat bei einer Dermatologin nachgefragt, was den Trend so gefährlich macht.
Publiziert: 21.05.2025 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 19:07 Uhr
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Die Sonnen-Tattoos sind zurück auf Social Media.
Foto: Tiktok / @more.alisaa

Darum gehts

  • Sonnen-Tattoos sind zurück, bergen aber gesundheitliche Risiken für die Haut
  • Ungeschützte UV-Exposition führt zu schnellerer Hautalterung und erhöhtem Hautkrebsrisiko
  • Sonnencreme sollte alle zwei Stunden oder bei starkem Schwitzen nachgecremt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Elegante Kringel, Blumen oder Sonnen-Symbole zieren sonnengebräunte Arme, Beine oder Rücken. Auf Social Media sind die Sonnen-Tattoos zurück. Unter Hashtags wie #suntattoo finden sich Beiträge von Usern, die kunstvoll Linien und Formen aus Sonnencreme auf ihre Haut zeichnen oder Sticker in dekorativen Formen aufkleben. Danach wird sich stundenlang in die pralle Sonne gelegt.

Am Ende soll man so ein helles «Tattoo» erhalten, das sich von der gebräunten Haut oder vom Sonnenbrand abhebt. Der Trend ist nicht komplett neu, so richtig Fahrt nahm die «Sonnenbad-Kunst» in den sozialen Medien 2015 auf. Danach kehrten die Sonnen-Tattoos immer wieder zurück. Dabei kann der Trend sehr gefährlich werden. Marianne Meli, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie in der Zürcher Hautarzt-Praxis Dermanence erklärt, warum das so ist. 

Blick: Gezielt stundenlang in die Sonne legen, um ein Sonnen-Tattoo zu erhalten. Welche generellen Risiken birgt dieser Trend?
Marianne Meli:
Dieser Trend ist aus medizinischer Sicht höchst bedenklich. Neben dem gesundheitlichen Risiko – im schlimmsten Fall der Entwicklung eines schwarzen Hautkrebses – führt ungeschützte UV-Exposition auch zu einer deutlich schnelleren Hautalterung. Das bedeutet: Wer einem kurzlebigen Trend wie den «Sonnencreme-Tattoos» folgt, riskiert nicht nur langfristige gesundheitliche Schäden, sondern auch sichtbare, frühzeitige Alterungszeichen wie Falten, Pigmentflecken und Elastizitätsverlust – also genau das Gegenteil eines ästhetisch ansprechenden Hautbildes.

Für einen «besseren» Effekt der Sonnen-Tattoos, sprich einen grösseren Farbunterschied der Haut, verzichten einige User darauf, ihre restliche Haut einzucremen und legen sich, abgesehen von den Sonnencremelinien, ungeschützt in die Sonne. Welche Risiken bringt das mit sich?
UV-Strahlung zählt zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Hautkrebs – eine Erkrankung, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Wer sich ohne ausreichenden Sonnenschutz der Sonne aussetzt, riskiert deutlich stärkere Zellschäden. Im Vergleich zur geschützten Haut steigt dadurch das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs erheblich.

Einige der User erklären, dass sie sich zuerst komplett eincremen und danach die Sonnencreme-Tattoos aufmalen, bevor sie sich in die Sonne legen. Wäre das eine sinnvollere Methode?
Ich würde diese Methode nicht als sinnvoll bezeichnen, sondern lediglich als weniger unsinnig. Zwar bietet die Sonnencreme einen gewissen Schutz, doch auch hier wird die Haut ganz bewusst intensiver UV-Strahlung ausgesetzt. Die Zellschädigung fällt dabei womöglich milder aus – sie bleibt jedoch vorhanden.

Welchen Effekt hat das Schwitzen beim stundenlangen Sonnenbad auf die Sonnencreme, sollte man nach einer gewissen Zeit besser nachcremen?
Schwitzen führt dazu, dass die Sonnencreme sich von der Hautoberfläche löst. Weiter wird beim Wegwischen des Schweisses auch die Sonnencreme weggewischt. Deshalb sollte man sich sicher alle zwei Stunden oder bei stärkerem Schwitzen nachcremen.

Gibt es überhaupt eine «gesunde» Sonnenbräune?
Leider gibt es aus dermatologischer Sicht keine gesunde Bräune. Braun werden bedeutet immer, dass sich die Haut versucht von der UV-Schädigung zu schützen und ist somit ein Abwehrmechanismus.

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