Video zeigt Sekunden vor dem Helikopter-Absturz
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Im russischen Dagastan:Video zeigt Sekunden vor dem Helikopter-Absturz

Fünf Tote in Dagestan
Russen-Rüstungsbosse sterben bei Helikopter-Absturz

In der russischen Republik Dagastan ist am Freitag ein Ka-226 Helikopter abgestürzt. Fünf Menschen starben. Vier der Opfer arbeiteten für das von der EU und den USA sanktionierte Rüstungsunternehmen KEMZ. Eine Untersuchung zur Absturzursache wurde eingeleitet.
Publiziert: 13:04 Uhr
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Aktualisiert: vor 26 Minuten
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In der Republik Dagestan ist ein russischer Helikopter vom Typ Ka-226 abgestürzt.
Foto: imago/ZUMA Press

Darum gehts

  • Fünf Tote bei Absturz eines russischen Ka-226-Helikopters in Dagestan
  • KEMZ, ein Hersteller von Diagnosesystemen für Kampfflugzeuge, ist auf Sanktionslisten
  • Zwei Überlebende schwer verletzt, vier KEMZ-Mitarbeiter unter den Opfern
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Daniel MacherRedaktor News

In der Republik Dagestan, eine russische Republik im Nordkaukasus im südlichen Teil Russlands, ist vergangenen Freitag ein russischer Helikopter vom Typ Ka-226 abgestürzt. Laut mehreren Medienberichten kamen dabei fünf Menschen ums Leben, darunter vier Mitarbeiter des Rüstungsunternehmens Kovrov Electromechanical Plant (KEMZ). Das Unglück ereignete sich nahe dem Dorf Achi-Su, rund 50 Kilometer westlich des Kaspischen Meeres. 

Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie die Maschine zunächst über einem Strand trudelt, das Heck auf den Boden schlägt und infolge das Heckleitwerk abbricht. Trotzdem versuchte der Pilot noch einmal durchzustarten – doch der Helikopter gerät ausser Kontrolle, stürzt ab und kracht in ein Wohnhaus. Das Gebäude war laut der russischen Nachrichtenagentur Tass unbewohnt.

Keine Hinweise auf Fremdverschulden

Unter den Todesopfern befindet sich der stellvertretende Generaldirektor des Werks für Bau und Transportunterstützung von KEMZ. Auch der Flugmechaniker des Ka-226 kam ums Leben. Zunächst hatten russische Staatsmedien gemeldet, es handle sich um eine Touristengruppe – das Unternehmen widersprach dieser Darstellung und veröffentlichte die Namen der Verstorbenen. Zwei Personen überlebten schwer verletzt.

Der osteuropäische Nachrichtensender Nexta meldete unter Berufung auf eigene Quellen, dass eine technische Störung vermutlich für den Absturz verantwortlich sei. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht, wie auch die britische Zeitung «The Telegraph» berichtet. Die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia stufte den Vorfall laut Interfax als Unfall ein und kündigte eine offizielle Untersuchung an.

Verbindung zur Rüstungsindustrie

KEMZ ist Teil der russischen Verteidigungsindustrie und stellt Bodenstationen sowie Diagnosesysteme für Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi und MiG her – Maschinen, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Wegen dieser Tätigkeit steht das Unternehmen auf der Sanktionsliste der EU und den USA.

Der Ka-226 ist ein leichter, zweimotoriger Mehrzweckhelikopter des russischen Herstellers Kamow. Er bietet Platz für bis zu sieben Insassen und wird für Transporte, Aufklärung und Überwachungsflüge eingesetzt. Typisch ist sein koaxiales Rotorsystem ohne Heckrotor, das für Stabilität und Wendigkeit sorgt – im Fall des Absturzes könnte jedoch genau dieses System eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels stand, der Heckrotor sei beim Landeversuch abgebrochen. Der Ka-226 Helikopter besitzt jedoch keinen Heckrotor – wie im letzten Absatz erläutert. Wir haben den Fehler korrigiert.

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