Darum gehts
- Anpassung an Klimawandel erfordert schnellere Fortschritte und Investitionen
- Ärmere Länder kämpfen mit fehlender Finanzierung und Expertise für Klimaschutz
- COP30 findet vom 10. bis 21. November 2025 in Belém statt
Die gute: Die Richtung stimme mittlerweile, fast alle Länder bemühten sich um Anpassung an die Folgen der steigenden Temperaturen. «Es gibt echten Fortschritt», sagte er. Die schlechte Nachricht sei jedoch, dass alles viel zu langsam gehe. «Man könnte den Bericht untertiteln mit: Keine weiteren Ausreden, Investoren!», sagte Stiell, der das im deutschen Bonn angesiedelte UN-Klimasekretariat leitet.
Insbesondere ärmere Länder hätten Probleme, die nötigen Finanzmittel für entsprechende Klima-Anstrengungen zusammenzubekommen. Um das dafür von den reicheren Ländern grundsätzlich zur Verfügung gestellte Geld anzuzapfen, seien oft aufwändige Antragsverfahren erforderlich. Auch fehle es ärmeren Ländern häufig an Expertise.
Klimafinanzierung zum Schutz der Wirtschaft
Klimafinanzierung sei aber kein Akt der Wohltätigkeit vonseiten der führenden Wirtschaftsnationen, sondern eine absolute Notwendigkeit in ihrem eigenen Interesse – nur so könnten zum Beispiel globale Lieferketten auf Dauer instand gehalten werden.
«Jedes Jahr werden die Folgen des Klimawandels intensiver», sagte Stiell. Anpassung an die Erderwärmung bedeute Schutz vor Überflutungen, Dürren, Waldbränden und Stürmen. Das stehe gleichbedeutend mit dem Schutz der Wirtschaft, die durch solche Naturkatastrophen extrem in Mitleidenschaft gezogen werde.
Die nächste Weltklimakonferenz COP30 findet vom 10. bis zum 21. November in Belém im brasilianischen Amazonasgebiet statt. Das Thema Anpassung werde dort eine wesentliche Rolle spielen, sagte Stiell. «COP wird ein entscheidender Test für die globale Solidarität sein.»