Kurz nach dem Start sind am Mittwoch alle 176 Insassen von Flug PS752 in den Tod gestürzt. Ausgerechnet in Teheran. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran dramatisch zuspitzte.
Die Boeing 737 hatte unmittelbar vor dem Unglück gebrannt. Das geht aus einem vorläufigen Bericht der iranischen Luftverkehrsbehörde hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Darin wird auf entsprechende Aussagen von Augenzeugen am Boden verwiesen.
Videos der brennenden Maschine kursieren im Internet. Auch Augenzeugen in einem anderen Flugzeug, das in grosser Höhe in der Nähe der Unglücksmaschine unterwegs gewesen sei, hätten das Feuer gesehen.
Keine Funkverbindung mit Piloten
Die Maschine war auf dem Imam-Chomeini-Flughafen in Teheran gestartet und ging kurz darauf südwestlich der iranischen Hauptstadt zu Boden. Dem Bericht der iranischen Ermittler zufolge hatte die Maschine vor dem Absturz ein technisches Problem. Die Boeing verschwand nach Angaben der Ermittler bei einer Flughöhe von 8000 Fuss (2400 Metern) plötzlich von den Radarschirmen. Es habe keine Funkverbindung mit dem Piloten gegeben, die auf eine ungewöhnliche Situation hingedeutet hätte. Jedoch sei versucht worden, zum Flughafen in Teheran zurückzukehren.
«Wegen eines technischen Defekts hat die Maschine Feuer gefangen und dies führte zum Absturz», sagt der Verkehrs- und Transportminister Mohammed Eslami der Nachrichtenagentur Isna am Donnerstag. Spekulationen über einen «verdächtigen» Absturz und Gerüchte über einen Abschuss der Boeing 737 oder eine Terroroperation seien alle falsch, sagt der Minister. Wie er zu diesen Erkenntnissen kommt, sagt Eslami nicht.
Blackboxen sollen an Ukraine übergeben werden
Der Flugschreiber und der Voice Recorder, der Gespräche im Cockpit aufzeichnet, seien im Besitz der Ermittler. Die Geräte seien beschädigt. An der Untersuchung der Unglücksursache würden ukrainische Experten beteiligt.
Der Iran werde nach gründlichen Untersuchungen die beiden Blackboxen an die Ukraine übergeben, kündigt die Staatsanwaltschaft in Teheran an.
Die iranischen Behörden sprachen bereits kurz nach dem Vorfall von einem technischen Defekt, ohne aber zu erklären, worauf sie sich bei ihrer Einschätzung berufen. Irans Präsident Hassan Ruhani forderte später vom Verkehrsministerium und der Luftfahrtbehörde eine lückenlose Aufklärung, wie der Nachrichtensender Chabar berichtete. (SDA)