Russisches Grossmanöver in der Arktis
Hier sind Putins Truppen der Nato überlegen

Die russische Armee hat in der Arktis ein militärisches Grossmanöver begonnen. Experten zufolge hat das Land gegenüber dem Westen einen deutlichen Vorsprung in der Region.
Publiziert: 12.04.2023 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2023 um 10:23 Uhr
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Russische Soldaten bei einem Drill vom vergangenen Jahr im hohen Norden.
Foto: imago images/SNA
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Georg NopperRedaktor News

Die Schiffsroute entlang Russlands Nordküste wird aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung immer wichtiger. Inzwischen ist sie im Sommer teilweise sogar ohne Eisbrecher passierbar. Das Land fördert im Norden zahlreiche Rohstoffe, wie zum Beispiel Erdgas. Diese können auf dem Seeweg transportiert werden.

Russland unterhält in der Arktis zahlreiche Militärbasen. Jetzt hat die Armee von Präsident Wladimir Putin (70) neben dem Kriegseinsatz in der Ukraine auch ein militärisches Grossmanöver im hohen Norden gestartet. Dies teilt der Pressedienst der Nordmeerflotte gemäss der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit. «Besondere Aufmerksamkeit wird im Zuge des Manövers der Sicherheit der Handelsmarine Russlands und der Seewege wie etwa der Nordostpassage gewidmet», heisst es in der Mitteilung.

Kürzester Weg nach Nordamerika

Die Übung dauert mehrere Tage. Geprüft werde das Zusammenwirken zwischen den Schiffen und der russischen Luftwaffe unter Leitung der entsprechenden Kommandostäbe. Auch 40 Flugzeuge und Helikopter sind im Einsatz und Fahrzeuge für Landoperationen.

Die Bedeutung der Region für Russland liegt unter anderem auch darin, dass der kürzeste Weg von Russland nach Nordamerika über den arktischen Nordpol führt. Ein grosser Teil der russischen Atomwaffen und U-Boot-Stützpunkte liegt deshalb in der Arktis.

Ausbau schreitet voran

Colin Wall, Wissenschaftler am Center for Strategic and International Studies (CSIS) in Washington, erklärte im vergangenen Jahr gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Das militärische Gleichgewicht in der Arktis ist derzeit stark zugunsten Russlands ausgerichtet.» Berechnungen der britischen Denkfabrik International Institute for Strategic Studies (IISS) und Reuters zufolge besitzt Russland im Polarkreis rund ein Drittel mehr Militärbasen als die Nato. Experten zufolge braucht es etwa zehn Jahre, um diesen Rückstand aufzuholen.

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Wie auf Satellitenbildern der US-Firma Maxar Technologies zu sehen ist, hat Russland seine Militärstützpunkte in der Arktis auch 2022 weiter ausgebaut. Nach Angaben der Firma zeigen die Aufnahmen die Fortsetzung der Arbeiten an den Radarstationen in Tiksi im Nordosten und in Workuta im Nordwesten des Landes. Zudem sollen sie zeigen, dass die Fertigstellung von speziellen Radarsystemen in der Nähe von Finnland und Norwegen, die getarnte Flugobjekte erkennen können, voranschreitet.

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