Darum gehts
Hoffnung auf Waffenruhe oder Kriegsende bislang vergeblich
Russland erhöht Druck auf Ukraine mit Sommeroffensive
Deutschland will für Ukraine Patriot-Systeme kaufen
Bericht: Trump will Putin und Selenski nächste Woche treffen
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Kommt es nächste Woche zum grossen Gipfel? US-Präsident Trump hat europäischen Staats- und Regierungschefs während eines gemeinsamen Calls offenbar mitgeteilt, dass er bereits nächste Woche ein bilaterales Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin anstrebt. Anschliessend soll auch ein trilaterales Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski auf der Agenda stehen.
Dies berichtet die «New York Times» unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, die mit dem Trump-Plan vertraut sind. An den Treffen wären nur die drei Männer und keine europäischen Kollegen beteiligt. Dies würden die europäischen Staatschefs akzeptieren, heisst es in dem Bericht.
Weder das Weisse Haus noch Kiew oder Moskau haben sich zunächst dazu geäussert. Später sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, dass Trump «offen» für ein Treffen mit den beiden Staatschefs sei. «Der Präsident ist offen dafür, sowohl Präsident Putin als auch Präsident Selenski zu treffen.» Trump wolle, dass der «brutale Krieg» in der Ukraine ende. Die russische Seite habe den Wunsch nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten geäussert, so Leavitt weiter. Sie nannte aber weder ein Datum noch einen Ort für eine mögliche Begegnung.
An der heutigen Telefonkonferenz nahmen auch der britische Premier Keir Starmer, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil. Von ihnen sickerten jedoch keine Details durch.
Putin hatte sich jüngst unbeeindruckt gegenüber Trumps Drohungen gezeigt. Dies könnte sich jetzt ändern. Laut «Bloomberg» überlegt sich Moskau eine Einschränkung von Drohnen- und Raketenattacken.
Trump über Russland-Gespräche: «Grosse Fortschritte erzielt»
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Während US-Aussenminister Marco Rubio (54) mit der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) sprach, tauschte sich der US-Präsident mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) aus. Die Nachrichtenagenturen Reuters und Axios publizierten entsprechende Berichte über das Gespräch. Worum es bei dem Austausch genau ging, ist noch unklar. Im Mittelpunkt dürfte aber das am Freitag auslaufende Ultimatum gegen Russland gestanden haben.
Trump verlangt von Russlands Präsident Wladimir Putin (72), dass bis Freitag eine Lösung im Ukraine-Krieg gefunden wird – ansonsten würden die USA Sanktionen gegen Russland erheben. Weshalb dieser Plan so riskant ist, hat meine Kollegin, Blick-Auslandsredaktorin Chiara Schlenz, in diesem Artikel erklärt.
Trump hatte diese Woche seinen Sondergesandten Steve Witkoff (68) nach Moskau geschickt. Am Mittwoch fand ein Treffen mit Wladimir Putin statt. Er sollte mit Kreml-Chef Wladimir Putin die Möglichkeiten für einen Waffenstillstand ausloten. Zu dem Gespräch vom Mittwoch schrieb Trump auf Truth Social: «Es wurden grosse Fortschritte erzielt! Anschliessend habe ich einige unserer europäischen Verbündeten auf den neuesten Stand gebracht. Alle sind sich einig, dass dieser Krieg beendet werden muss, und wir werden in den kommenden Tagen und Wochen darauf hinarbeiten.»
Trumps Formulierung «einige unserer europäischen Verbündeten» deutet darauf hin, dass er nicht nur mit Selenski gesprochen hat. Wie «Bild» am späten Mittwochabend berichtet, habe Trump auch Bundeskanzler Friedrich Merz angerufen. Er habe ihm mitgeteilt, dass das Witkoff-Putin-Gespräch ergiebiger als gedacht gewesen sei, es sei jedoch unklar, inwieweit Putin wirklich zu einem Waffenstillstand bereit sei.
Wolodimir Selenski schreibt am Mittwochabend auf X: «Auf dem Weg zurück von unseren Brigaden in der Region Sumy habe ich mit Präsident Trump gesprochen.» Auch europäische Regierungschefs hätten an dem Gespräch teilgenommen. Er dankte allen amerikanischen und europäischen Verbündeten für Ihre Unterstützung. «Ich bin jedem einzelnen dankbar. Dieser Krieg muss enden. Wir haben über das gesprochen, was in Moskau gesagt wurde. Die Ukraine wird ihre Unabhängigkeit verteidigen.»
Putin-Witkoff-Gespräch war «konstruktiv»
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Wie so oft, wenn sich hochrangige Vertreter zweier Länder treffen und miteinander sprechen, heisst es im Nachgang, die Gespräche seien «konstruktiv» gelaufen. So auch im Fall des Witkoff-Putin-Treffens, das am Mittwoch in Moskau stattfand und rund drei Stunden dauerte. Man habe eine «nützliches Gesprächs» geführt und sich über Möglichkeiten, wie eine «strategische Partnerschaft» zwischen Russland und den USA ausgetauscht, gab der Kreml im Anschluss an das Treffen bekannt..
Weitere Einzelheiten zu dem Treffen wurde zunächst nicht genannt. Fotos des Kremls zufolge nahm auch Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow an dem Gespräch teil, der sich ähnlich äusserte.
Witkoff reiste im Auftrag von US-Präsident Donald Trump nach Russland. Dieser drohte mit Sanktionen, falls der Krieg gegen die Ukraine nicht bis Freitag beendet wird. Blick-Auslandsredaktor Samuel Schuhmacher hat das Ultimatum in diesem Artikel eingeordnet.
Die Sanktionen sollen sich auch gegen Staaten richten, die russisches Öl und Gas kaufen, um Moskau die Finanzierung des Krieges zu erschweren, darunter Indien.
Nachdem es zwischen den USA und Russland wegen des Ukraine-Krieges jahrelang kaum Kontakt gegeben hatte, ist Witkoff mittlerweile zum fünften Mal in diesem Jahr Moskau. Das Fazit der Gespräche tönt oft ähnlich. Man beschreibt die Konversationen als «nützlich und freundlich». Hier erklären wir dir, was hinter den Politiker-Floskeln oft steckt und welche geheimen Botschaften sie beherbergen.
Putins Armee greift Kinder-Ferienlager an
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Die Gewalt und die Zerstörung in der Ukraine durch Angriffe der russischen Armee nehmen kein Ende. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilen, wurde ein Ferienlager im Süden der Ukraine mit Bomben angegriffen. Zwei Menschen verloren dabei ihr Leben und zwölf weitere wurden verletzt.
Neun kleine Ferienhütten und andere Gebäude seien, gemäss dem Gouverneur Iwan Fedorow, beschädigt worden. Putins Luftwaffe scheint also nicht einmal vor Kindern Halt zu machen.
Wie mehrere Medien berichten, sollen unter den Verletzten auch Minderjährige sein. Wie viele Kinder genau bei der Attacke verletzt wurden, ist noch nicht klar, da die Nachrichten unterschiedlich von zwei oder vier verletzten jungen Opfern berichten.
Der erneute Angriff zeigt, dass der russische Machthaber Wladimir Putin (72) keineswegs plant, die Angriffe auf die Ukraine einzustellen. Dies verlangte US-Präsident Donald Trump (79) jüngst von dem Kreml-Chef und stellte ihm ein Ultimatum.
Dass dieser sich aber nicht von Donald Trumps Drohungen einschüchtern lässt, zeichnet sich schon lange ab. Was genau damit gemeint ist, findest du hier.
US-Sondergesandter Witkoff trifft Putin in Moskau
Von Valentin Köpfli, Redaktor am Newsdesk (mit AFP)
Es sagt viel über US-Präsident Donald Trump aus, dass er seine wichtigsten aussenpolitischen Missionen einem befreundeten Immobilienunternehmer und Golfpartner anvertraut hat. Steve Witkoff soll in der Ukraine und im Nahen Osten Frieden stiften.
Am Mittwoch reiste der 68-Jährige erneut nach Moskau. Er soll in Trumps Auftrag Druck auf Kremlchef Wladimir Putin machen, den Ukrainekrieg zu beenden – kurz vor Ablauf eines Ultimatums am Freitag. Kein Wunder: Putin sitzt am längeren Hebel. Warum das so ist, hat mein Kollege Guido Felder erklärt. Den Artikel dazu findest du hier.
Was passiert, wenn Putin die Frist tatsächlich verstreichen lässt. Das hat sich meine Kollegin Chiara Schlenz gefragt. Zwei Szenarien sind möglich.
Die Zeitschrift «The Atlantic» nennt Witkoff den «eigentlichen Aussenminister» der USA und den «Spezialbeauftragten für mehr oder weniger alles». Der Immobilienunternehmer selbst nennt sich «Sonderbeauftragter des Präsidenten für Friedensmissionen».
Witkoff reist seit Monaten anstelle von Aussenminister Marco Rubio nach Russland und durch den Nahen Osten. Zwischendurch brieft er Trump im Weissen Haus. Sein Einfluss in Washington ist so gross, dass von Trumps Ukrainebeauftragtem Keith Kellogg kaum noch die Rede ist.
Zuletzt hatte der US-Präsident den Ton gegenüber Putin deutlich verschärft. Er nannte ihn wegen der anhaltenden Angriffe auf die Ukraine «verrückt» und beklagte: «Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt.»
Russland müsse «einen Deal machen, bei dem keine Leute mehr getötet werden», verlangte Trump vor Witkoffs neuer Moskau-Reise. Zwischen Februar und April hat der Sonderbeauftragte Putin nach offiziellen Angaben vier Mal getroffen. Herausgekommen ist wenig, jedenfalls nicht der von Trump angekündigte Frieden in der Ukraine.
Sollte Witkoffs neue Mission scheitern, drohen russischen Verbündeten wie Indien ab Freitag Strafzölle, weil sie weiter Öl aus Russland beziehen. Als «ultimative Drohung» an Putin liess Trump zudem zwei Atom-U-Boote Richtung Russland verlegen.
Massiver russischer Angriff auf ukrainischen Bahnhof
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Die ukrainische Stadt Lozova in der Region Charkiw wurde in der Nacht auf Dienstag grösstenteils dem Erdboden gleichgemacht. Kritische Infrastruktur wie Stromnetzbetreiber, Wasserversorgungsanlagen und ein Bahnhof ist nun völlig ausser Gefecht gesetzt, wie der zuständige Bürgermeister Zelenskyi auf Telegram mitteilt.
Die betroffene Bahnhofsbetreiberin Ukrzaliznytsia gab zudem bekannt, dass ein Mitarbeiter bei dem Angriff ums Leben kam. Vier weitere wurden verletzt.
Durch Lozova verlaufen Bahnlinien nach Charkiw und in die ostukrainischen Frontstädte Kramatorsk und Kostjantyniwka. Den Angaben nach wurde die Stadt von mehr als 30 russischen Kampfdrohnen attackiert.
Der Angriff kommt zu einem Zeitpunkt, der für die Ukrainer fragil ist. Einerseits geraten sie besonders im Bereich Pokrowsk immer weiter unter Druck und drohen die Stadt zu verlieren. Andererseits wartet die Welt gespannt, wie Kremlchef Putin auf das bald auslaufende Ulitmatum von US-Präsident Donald Trump reagiert. In diesem Artikel von Blick-Auslandsredaktor Samuel Schuhmacher liest du, an welchem Punkt sich Putin und Selenski gerade befinden – und wie es nun weitergehen könnte.
Ukrainer zerstören russisches Kampfflugzeug – weitere SU-24 Jets schwer beschädigt
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Den Ukrainern ist ein weiterer Schlag gegen die russische Luftwaffe gelungen. Wie der Sicherheitsdienst des Landes gemeldet hat, sei durch eine Spezialoperation in der Nacht auf Montag auf der Krim ein russisches Kampfflugzeug vom Typ SU-30SM zerstört worden. Des Weiteren seien weitere SU-24 Kampfjets beschädigt worden. Die Attacke habe sich auf dem Flugplatz Saki ereignet. Er gilt als ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt Russlands für Operationen im Schwarzen Meer.
Das zerstörte Kampfflugzeug würde einen erheblichen Verlust für die Russen darstellen. Der Jet kostet nämlich zwischen 35 und 50 Millionen Dollar. «Die erfolgreiche Operation des SBU ist ein weiterer Schritt zur Schwächung der Möglichkeiten des Feindes, einen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen. Die Besatzer müssen sich bewusst sein, dass sie sich auf unserem Land niemals sicher fühlen werden!», schreibt der Sicherheitsdienst auf Telegram.
Die Ukrainer greifen immer wieder russische Bomber an. Die Suchoi-Jets – unter dem Kürzel SU bekannt – sind dabei besonders im Visier Kiews. Der Tarnkappen-Jagdbomber SU-57 ist das wohl modernste russische Kampfflugzeug. Es ist rund 20 Meter lang und kann bis zu zehn Tonnen Waffen tragen. Im Juni 2024 trafen die Ukrainer erstmals einen solchen Kampfjet. Blick-Redaktorin Fabienne Maag hat in diesem Artikel erklärt, was den Jet so wertvoll macht.
«Ich werde zwei Atom-U-Boote entsenden»
Von Janine Enderli, Redaktorin am News Desk
Schickt Trump nun Atom-U-Boote nach Russland? Auf seinem sozialen Netzwerk «Truth Social» droht US-Präsident Donald Trump (79) am Freitagabend Russland und dem ehemaligen russischen Präsidenten Medwedew. Trump schreibt: «Aufgrund der äusserst provokativen Äusserungen des ehemaligen Präsidenten Russlands, Dmitri Medwedew, der nun stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrats der Russischen Föderation ist, habe ich angeordnet, zwei Atom-U-Boote in den entsprechenden Regionen zu stationieren, für den Fall, dass diese törichten und aufwieglerischen Äusserungen mehr als nur das sind.» Trump geht nicht weiter darauf ein, welche Regionen genau gemeint sind. Es ist unklar, wohin er die Atom-U-Boote genau verlegen möchte. Trump weiter: «Worte sind sehr wichtig und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen. Ich hoffe, dass dies nicht einer dieser Fälle sein wird.»
Medwedew und Trump lieferten sich in den vergangenen Tagen einen heftigen Schlagabtausch. Der Russe bezeichnete Trump als «Opa» und verfolgte die Position, dass «Russland in allem Recht habe». Bereits am Donnerstag tauschten die beiden Politiker online Drohungen aus. «Er betritt gefährliches Terrain», sagte Trump an die Adresse Medwedews gerichtet. Dieser konterte auf Telegram: Trump sollte nicht vergessen, «wie gefährlich die sagenumwobene Tote Hand sein kann». Damit ist ein halbautomatisches russisches Kommandosystem gemeint. Es ist dafür gemacht, Atomraketen abzufeuern.
Ursprung des Zoffes ist Medwedews Reaktion auf Trumps Drohung mit Strafzöllen für Russland, falls Moskau keiner Waffenruhe innerhalb weniger Tage zustimmt. In diesem Artikel von Auslandreporter Samuel Schuhmacher erfährst du, warum der Ukraine-Krieg trotz der Drohungen nicht so schnell enden dürfte.
Zwar hat sich der Kreml noch nicht offiziell zu der Verlegung von zwei amerikanischen Atom-U-Booten in russische Gewässer geäussert, Moskau scheint von Trumps Drohung jedoch unbeeindruckt.
Das sei keine Gefahr für Russlands Sicherheit, sagte der Duma-Abgeordnete Leonid Iwlew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Es sei sinnlos, Russland Angst machen zu wollen, ergänzte der Parlamentsabgeordnete Viktor Wodolazki. Und holte zu einem verbalen Gegenschlag aus: Russland habe weit mehr und besser ausgestattete Atom-U-Boote in den Weltmeeren als die USA – und dabei auch die amerikanische Flotte im Visier, so der Ex-General. Ausserdem sagte er, dass solche Äusserungen Trumps keine Antwort bräuchten, weil jedem klar sei, dass der US-Präsident dauernd seine Meinung ändere.
Moskau bombardiert Kiew – und stellt Trump auf die Probe
Von Valentin Köpfli, Redaktor am Newsdesk (mit AFP)
Russische Raketen und Drohnen machen das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer seit mehr als drei Jahren zur Hölle. Nicht nur militärische Ziele stehen auf der russischen Abschussliste – immer wieder werden auch Spitäler, Schulen und Wohnblöcke von schweren Angriffen getroffen. US-Präsident Donald Trump hatte Russland am Dienstag «noch zehn Tage» Zeit gegeben, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Ansonsten will er die Sanktionsschraube anziehen.
Aber interessiert das Putin überhaupt? Denn in der Nacht auf Donnerstag hat Russland erneut brutal zugeschlagen und mehrere Regionen in der Ukraine mit insgesamt 300 Drohnen und acht Raketen attackiert.
Bei den Angriffen auf Kiew sind nach ukrainischen Angabenin der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens 16 Menschen getötet worden. Das teilte Präsident Wolodimir Selenski im Netzwerk X mit. Zu den Toten zählten auch zwei Kinder und ein Polizist. Mehr als 150 Menschen seien verletzt worden, darunter 16 Kinder. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko war dies die höchste Zahl verletzter Minderjähriger in einer Nacht in Kiew seit Kriegsbeginn.
Bei der Attacke in der Nacht auf Donnerstag schlug eine Rakete in ein mehrstöckiges Wohngebäude ein. Im Laufe des Tages wurden immer höhere Opferzahlen genannt, weil in den Trümmern weitere Leichen gefunden wurden. «Leider haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, wie viele Menschen noch verschüttet sein könnten», schrieb der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, auf Telegram.
In weiteren Stadtteilen Kiews wurden die Fenster einer Kinderstation in einem Krankenhaus durch eine Druckwelle herausgesprengt sowie eine Schule und ein Kindergarten beschädigt. Zudem sei eine weitere Lehreinrichtung getroffen worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Selenski teilte derweil auf X ein Video, das ein zerstörtes Gebäude, Feuer und Rauchschwaden zeigte.
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha forderte eine Erhöhung des Drucks auf Moskau, um die Angriffe zu beenden. Der russische Präsident Wladimir Putin habe kein Interesse daran, «das Töten zu beenden», erklärte Sybiha im Onlinedienst X. «Es ist Zeit für maximalen Druck auf Moskau.» US-Präsident Donald Trump «war bisher sehr grosszügig und geduldig mit Putin dabei, eine Lösung zu finden», schrieb Sybiha weiter.
Aber auch die USA scheinen Putins brutale Antwort verstanden zu haben. So schrieb Meaghan Mobbs, die Tochter des US-Sondergesandten für die Ukraine, auf X «Machen Sie keinen Fehler, das ist Putins Antwort auf Präsident Trumps Frist. Er stellt die Entschlossenheit und Stärke der Amerikaner auf die Probe.»
Trump betont 10-Tage-Frist – und droht Putin mit Zöllen
Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk
US-Präsident Donald Trump (79) hat am Dienstag seine Deadline für Russlands Präsidenten Wladimir Putin (72) erneut bekräftigt. «10 Tage ab heute. Und dann werden wir Zölle und dergleichen erheben», kündigte Trump an Bord der Air Force One vor Reportern an. Trump äusserte sich unsicher, ob die von ihm geplanten Massnahmen, «Auswirkungen auf Russland» haben würden. Putin wolle den Krieg in der Ukraine wahrscheinlich weiterführen.
Am Dienstag hatte sich der Kreml unbeeindruckt von Trumps Frist gezeigt, welche er zunächst auf «10 bis 12 Tage» festgelegt hatte. «Wir haben Präsident Trumps Erklärung gestern zur Kenntnis genommen. Die Spezialoperation dauert an», teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow (57) mit. Das tönt nicht danach, als wäre Russland ernsthaft an Verhandlungen interessiert.
Trump hatte Ländern wie China, Indien und Brasilien jüngst mit Zöllen von «etwa 100 Prozent» gedroht, wenn sie weiterhin billiges Öl und Gas von Russland kaufen. Am Dienstag liess Trump aber Zweifel an der Wirksamkeit dieser sogenannten Sekundärsanktionen erkennen. Zieht der US-Präsident seine Drohung wirklich durch und verhängt tatsächlich sogenannte Sekundärsanktionen, würde das bedeuten, dass Länder wie China und Indien – die wichtigsten Handelspartner Moskaus und die grössten Käufer von russischem Gas – von den USA mit massiven Strafzöllen belegt werden. Warum es auch dann nicht zu Verhandlungen kommen könnte, das hat mein Kollege Samuel Schumacher vom Geopolitik-Experten Klemens Fischer (61) erfahren. Fischers Antwort liest du hier.