Er dachte zuerst, dass es ein Baum sei
Tscheche zieht Mega-Wels nach 50-Minuten-Kampf aus dem Wasser

Ein tschechischer Angler kämpfte 50 Minuten mit einem riesigen Wels von 2,68 Metern Länge. Jakub Vágner beschreibt den Fang als absolute Sensation und einen der grössten Welse, die er je in Europa gesehen hat.
Publiziert: 09:32 Uhr
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Er ist stolz: Jakub Vágner hat seinen bisher grössten Wels an Land gezogen.
Foto: Jakub Vágner

Darum gehts

  • Tschechischer Angler fängt riesigen Wels von 2,68 Metern Länge
  • Auch in der Schweiz wurden schon mehrere Riesenwelse gefangen
  • Gefangene Welse in der Schweiz stiegen von 506 im Jahr 2003 auf 7622 im Jahr 2023
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Johannes HilligRedaktor News

Er dachte zuerst, dass ein Baum im Wasser treibe. «Doch plötzlich bewegt sich der Baum, und ich stelle fest, dass es sich um einen riesigen Wels handelt, der direkt neben dem Felsen schwebt», beschreibt Jakub Vágner seinen Kampf mit einem 2,68 Metern langen Wels in seiner Heimat Tschechien auf Facebook. Blic.rs hatte zuerst über den Mega-Fang berichtet. 

Der 43-Jährige ist ein absoluter Angel-Profi. Er hat sogar eine eigene TV-Sendung namens «Fish Warrior». Auf Facebook und Instagram zusammen folgen dem Tschechen über 400’000 Menschen. Und darum teilt er auch den aktuellen Fang mit seinen Fans.

«Mir ist klar, dass dies einer der grössten Welse ist, die ich je in Europa gesehen habe. Zehn Minuten lang passiert überhaupt nichts. Plötzlich dreht sich der Wels jedoch um und schwimmt direkt auf meinen Köder zu.»

«Noch nie war ich so erschöpft»

Der Fisch hat Kraft – und wie. Vágner schreibt weiter, dass er schon Mühe gehabt habe, die Angelrute allein zu halten. Der Angel-Profi kennt sich mit Welsen aus, hat schon viele an Land gezogen, darunter auch grosse Brocken. Aber so einen Wels? Noch nie. Fast 50 Minuten kämpft er mit dem Koloss, dann gelingt es Vágner, den Fisch aus dem Wasser zu ziehen. «Ich weiss nicht, ob ich vor Kälte, Stress oder Adrenalin zittere, aber ich bin völlig fertig. Ich bin total geschockt!»

Denn erst da wird dem Tschechen bewusst, wie massiv der Wels wirklich ist. «Beeindruckend ist nicht nur die Länge, sondern vor allem die Höhe und Breite des Fisches.» Er sei so schwer gewesen, dass er ihm mehrmals aus der Hand rutscht und zurück ins Wasser zu gleiten droht. Aber Vágner behält die Nerven und schafft es mit letzter Kraft, den Fisch an Land zu bringen. «Noch nie war ich so erschöpft. Ich atme wie nach einem Marathon und kann meinen eigenen Augen nicht trauen.»

Der Wels ist 268 Zentimeter lang. «Ein wunderschöner, fast makelloser Fisch.» Eine absolute Sensation für den Profi-Angler. 

Aargauer Hobbyfischer zog Mega-Wels aus dem Rhein

Auch in der Schweiz wurden schon mehrere Riesenwelse gefangen. Im Greifensee hat ein riesiger Wels im August 2022 für Aufsehen gesorgt. So zogen zwei Zürcher Hobbyfischer einen beeindruckenden 2,2 Meter langen Wels aus dem Greifensee. Was für die beiden zunächst ein Triumph war, endete jedoch in einer Strafe wegen Tierquälerei. Der Kampf mit dem gigantischen Fisch dauerte über anderthalb Stunden. Durch ihre mangelnde Ausrüstung konnten sie den Fisch nicht «tierrechtskonform» betäuben und töten. 

Ein ähnliches Szenario spielte sich 2021 ab. Der 15-jährige Ludwig Korn zog in Stein AG einen über zwei Meter langen Wels aus dem Rhein. Nach einem 15-minütigen Kampf gelang es ihm, den Fisch an Land zu ziehen. Im Gegensatz zu den Hobbyfischern setzte Korn den Wels unverletzt wieder aus. 

Klimawandel fördert Wachstum

Tatsächlich werden Welse immer grösser und schwerer und kommen hierzulande immer häufiger vor. Die aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Umwelt stammen aus dem Jahr 2023. Damals flossen 7622 gefangene Welse in die Fischereistatistik ein. 2003 waren es lediglich 506 Exemplare.

Dieser starke Anstieg dürfte in Zusammenhang mit den zunehmend wärmeren Wassertemperaturen stehen, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Sie fördern sowohl die Ausbreitung als auch das Wachstum der Welse.

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