Er griff in Deutschland Badegäste an – und wurde erlegt
Jetzt wird der bayerische Aggro-Wels ein Fall für die Justiz

Ein aggressiver Wels attackierte fünf Badegäste in Deutschland. Er musste von der Polizei erschossen werden. Nun kann das zwei Meter lange Tier in einem lokalen Gasthof als Speise bestellt werden. Und: Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Publiziert: 08.07.2025 um 17:25 Uhr
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Die Polizei Mittelfranken konnte die Gefahr für die Badegäste abwehren.
Foto: Polizei Mittelfranken

Darum gehts

  • Wels verletzte Badegäste im Brombachsee und wurde von Polizei ins Visier genommen
  • Fränkischer Gasthof bietet den Wels nun als Gericht auf Speisekarte an
  • Staatsanwaltschaft ermittelt nach Anzeige gegen Polizisten
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Vor mehreren Wochen griff ein Wels im Brombachsee in Bayern (D) mindestens fünf Badegäste an und verletzte sie. Wie die Polizei in Nürnberg mitteilte, biss das Tier immer wieder Schwimmende an einer Schwimminsel im See. Die Polizei musste den zwei Meter langen und 90 Kilogramm schweren Wels erschiessen.

Jetzt muss sich die Staatsanwaltschaft mit dem kuriosen Vorfall befassen. Das berichtet «Bild». Die zuständige Staatsanwaltschaft in Ansbach prüft laut einem Sprecher, ob ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz vorliegt. Geklärt werden muss die Frage, ob die Tötung des Monsterfisches rechtswidrig und für die Sicherheit der Badegäste notwendig war. Kurios: Weil unter den Beschuldigten ein Polizist ist, ermittelt das bayerische Landeskriminalamt. 

Staatsanwaltschaft ermittelt

Eine Privatperson und die Tierschutzorganisation Peta haben laut Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet. Sie werfen der Polizei vor, nicht verhältnismässig gehandelt zu haben. Der Wels habe nur «sein Gehege verteidigt». Die Ermittlungen werden dem Sprecher zufolge einige Wochen dauern. 

«Wir sind schockiert vom Vorgehen der zuständigen Polizei und der Angler, die ganz offenbar für den extrem schmerzhaften, langsamen und vor allem auch unnötigen und gesetzeswidrigen Tod des Welses verantwortlich sind», hat die Organisation in einer Stellungnahme betont. Das Tier war nach Angaben der Polizei zunächst von einem Beamten angeschossen und schliesslich von Fischern getötet worden.

Nach seinem Tod landete der Wels auf der Speisekarte des fränkischen Gasthofs «Zum Goldenen Lamm» in Wettelsheim – rund 20 Kilometer vom See entfernt. Dies berichtete die «FAZ» unter Berufung auf den Gastwirt. 

Wels landet auf dem Teller

Für 22,50 Euro pro Portion bekommt der Gast ein Filetgericht, so Wirt Hans Nerreter zur Zeitung. Als Beilage werden Gemüse und Kräuterkartoffeln serviert. Rund 120 Teller sollen damit befüllt werden. Erste Gäste haben schon probiert. «Die Rückmeldung war positiv», so Nerreter. «Das Fleisch hat eine feste Konsistenz, fast wie zartes Kalb.» Er möchte nun die Polizisten auf ein Wels-Filet einladen.

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