Darum gehts
- Britische Gefängnisse entlassen versehentlich Häftlinge, einige bleiben auf freiem Fuss
- Justizskandal erschüttert Grossbritannien, zwei Kriminelle wieder in Haft
- Vier Gefangene wurden seit 2023 irrtümlich freigelassen, zwei noch vermisst
Die versehentlichen Entlassungen von Häftlingen aus britischen Gefängnissen werden immer kurioser. Wie der öffentlich-rechtliche Sender BBC am Samstag berichtet, wurden zwei Gefangene im vergangenen Jahr irrtümlich freigelassen. Bis heute sind sie auf freiem Fuss.
Zwei weitere sollen laut BBC im Juni 2025 versehentlich entlassen worden sein. Sie werden ebenfalls noch immer vermisst.
Justizskandal erschüttert Grossbritannien
Zwei Kriminelle, die kürzlich aus dem Londoner Gefängnis Wandworth entlassen worden waren, befinden sich nach polizeilichen Fahndungen in dieser Woche mittlerweile wieder in Haft.
Der algerische Sexualstraftäter Brahim Kaddour-Cherif (24) wurde am Freitag festgenommen, nachdem er am 29. Oktober freigelassen worden war, während sich William Smith (35) am Donnerstag von sich aus wieder im Gefängnis im Süden Londons meldete. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Polizei den verurteilten Sexualstraftäter Hedush Kebatu versehentlich freigelassen hatte, anstatt ihn nach Äthiopien auszuschaffen. Der Justizskandal ereignete sich im Gefängnis HMP Chelmsford.
Justizminister David Lammy in der Kritik
Angesichts der Skandale muss sich das britische Justizministerium heftige Kritik aus der Konservativen Partei anhören. Der Politiker Robert Jenrick (43) erklärte laut BBC, die verschwundenen Gefangenen offenbarten «die Inkompetenz dieser Regierung».
«Es sollte nicht den Journalisten überlassen werden, die Fakten aufzudecken. David Lammy muss endlich reinen Tisch machen und offenlegen, wie viele Gefangene versehentlich freigelassen wurden und wie viele noch auf freiem Fuss sind.» David Lammy (53) ist amtierender Justizminister und britischer Vize-Premierminister.