Einheitliches Ladekabel
USB-C wird Pflicht in allen EU-Ländern

Ab Herbst 2024 soll es in EU-Ländern nur noch einen Ladestandard für Smartphones und andere Geräte geben: USB-C.
Publiziert: 24.10.2022 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2022 um 12:56 Uhr

Der einheitliche Ladestandard USB-C für Smartphones und andere Geräte in der Europäischen Union kommt. Der Rat der EU-Staaten gab am Montag die endgültige Zustimmung für die neue Regelung, die ab Herbst 2024 gelten wird.

«Ein Ladegerät, das für mehrere Geräte geeignet ist, spart Geld und Zeit und hilft uns ausserdem, Elektroschrott zu vermeiden», sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela (55) im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft. «Wir alle haben mindestens drei Ladegeräte für unser Handy zu Hause. Die Suche nach dem richtigen Ladegerät, entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz, kann ziemlich nervig sein.»

Neben Smartphones fallen auch etwa Tablets, E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und Tastaturen unter die neuen Regeln. Für Laptops gelten die Vorgaben, auf die sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments im Juni verständigt hatten, ab Frühjahr 2026.

Jetzt ist klar: USB-C wird zum einheitlichen Ladestandard ab Herbst 2024.
Foto: keystone-sda.ch
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Einsparpotenzial von 250 Millionen Euro

In Zukunft soll schon beim Kauf klar werden, ob ein Gerät mit oder ohne Ladegerät verkauft wird. Darüber hinaus sollen spezielle Etiketten deutlich machen, ob bereits vorhandene Ladegeräte mit dem Gerät kompatibel sind. Nach Angaben des EU-Parlaments sollen die neuen Leitlinien dazu führen, dass Verbraucher in der EU 250 Millionen Euro pro Jahr einsparen, weil unnötige Ladegerätekäufe vermieden werden. Die EU-Kommission soll künftig zudem an einem einheitlichen Standard für kabelloses Laden arbeiten. Kritiker monieren, das neue Gesetz bremse Innovation etwa bei Ladedauer oder Datenübertragung aus. Es laufe der Technologieoffenheit zuwider.

In der Diskussion ist der einheitliche Ladestandard in Europa schon lange. Zunächst setzte die EU-Kommission auf freiwillige Zusammenarbeit der Industrie – allerdings wenig erfolgreich. 2009 einigten sich zwar 14 Handy-Hersteller – unter ihnen Apple – auf Druck der Brüsseler Behörde in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Netzteile.

Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen allerdings drei übrig: das inzwischen veraltete Micro-USB, das neuere USB-C und die dünneren Lightning-Anschlüsse von Apple. Im September 2021 legte die EU-Kommission dann einen Gesetzesvorschlag für USB-C als Standard für die Buchsen in den Geräten vor. (SDA)

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