Diese Faktoren beeinflussen die Autoimmunerkrankung
Kaffeetrinken könnte MS-Risiko senken

Neue Hoffnung für die Prävention der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose: Kaffee könnte das Erkrankungsrisiko senken. Das offenbart eine umfassende Studie. Zwar ist MS nicht heilbar, doch es gibt einige Faktoren, die das Risiko und den Verlauf beeinflussen können.
Publiziert: 22.07.2025 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2025 um 22:48 Uhr
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Eine Analyse von zehn Beobachtungsstudien zeigt nun: Kaffee könnte das Risiko für die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) senken.
Foto: imago/Westend61

Darum gehts

  • Kaffeetrinken könnte das Risiko für Multiple Sklerose senken
  • Studie: Kaffeekonsum reduziert MS-Risiko um 58 Prozent
  • Rauchen, Ernährung und Bewegung beeinflussen das MS-Risiko und den Verlauf
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Für viele beginnt der Start in den Morgen mit einer Tasse Kaffee. Doch das koffeinhaltige Getränk macht nicht nur wach, sondern könnte auch das Risiko für die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose (MS) senken. Das zeigt nun eine Analyse von zehn Beobachtungsstudien mit 19'430 Teilnehmenden.

Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Entzündungszellen zerstören die Umhüllung der Nervenfasern, die Nervenzellen und ihre Fortsätze. Der Körper richtet sich dabei gegen sich selbst. Beschwerden wie Kraftlosigkeit in Extremitäten, Gefühlsstörungen (Taubheit) und erhöhte Muskelspannung (Spastik) schränken Betroffene im Alltag ein, denn die Erkrankung ist derzeit noch nicht heilbar.

Die Studie könnte nun neue Hoffnung geben, den eigenen Lebensstil für ein geringeres Erkrankungsrisiko zu beeinflussen. Im Fokus: Kaffeetrinken. Denn das enthaltene Koffein hat neuroprotektive Effekte: Es schützt die Nervenzellen vor Schäden. Zudem wirkt es entzündungshemmend. Untersucht wurde über die verschiedenen Studien hinweg ein Zusammenhang zwischen Kaffee-Konsum und MS-Risiko. 

Das Ergebnis: Im Schnitt konnte Kaffeetrinken das Risiko für die Autoimmunerkrankung um 58 Prozent senken. Weitere Studien müssen nun klären, inwiefern diese Erkenntnis gezielt genutzt werden kann. 

Zu einem gewissen Teil tragen genetische Komponenten zur Ursache der Erkrankung bei, doch es gibt einige Umweltfaktoren, die MS ebenso beeinflussen können. 

Epstein-Barr-Virus

Infektionen mit bestimmten Viren, vor allem dem Epstein-Barr-Virus (EBV), können sich auf das Risiko und auf den Verlauf einer MS-Erkrankung auswirken. Das EBV verursacht bei Jugendlichen und Erwachsenen das sogenannte Pfeiffersche Drüsenfieber, auch Kusskrankheit genannt. Das Herpesvirus ist weit verbreitet – über 90 Prozent der Weltbevölkerung trägt EBV in sich. Die Infektion erfolgt in der Regel im Kindesalter und verläuft meist symptomlos. 

Rauchen

Wer das Risiko für eine MS-Erkrankung senken will, kann dies durch einen Verzicht auf Rauchen beeinflussen. Verschiedene Studien haben gezeigt, Rauchen erhöht das Risiko einer Erkrankung um 50 Prozent. Zudem beeinflusst das Rauchen einen ungünstigen Verlauf der Immunerkrankung.

Ernährung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann dabei helfen, den Verlauf einer MS-Erkrankung positiv zu beeinflussen: viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch und gesunde Fette. Denn besonders eine salzreiche Ernährung, die sich beim Verzehr von Fast Food und Fertiggerichten einstellt, begünstigt hingegen schwerere Verläufe einer MS-Erkrankung. 

Bewegung

Die Symptome der MS schränken besonders Muskeln und Bewegungsapparat ein. Um dennoch die Muskelkraft zu erhalten und auch das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, bietet sich regelmässige Bewegung an. Das Universitätsspital Zürich (UZH) empfiehlt auf seiner Seite moderate Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Yoga. Wichtig sei jedoch, genug Pausen einzulegen, um Erschöpfung zu vermeiden. 

Stressmanagement

Ein weiterer Faktor, der eine MS-Erkrankung verschlimmern kann, ist Stress. Es sei daher wichtig, Methoden zu entwickeln, mit Stress effektiv umzugehen, schreibt das UZH. Empfohlen werden Meditation, Atemübungen und Muskelentspannungen. Auch ein durchorganisierter Alltag könne helfen, Überforderung zu vermeiden. 

Sonne und Vitamin D

Forschende haben herausgefunden, dass sich das Risiko an MS zu erkranken, je nach geografischer Lage unterscheidet. In sonnenreichen, äquatornahen Gegenden kommt die Erkrankung seltener vor als in nördlichen oder mittleren Breitengraden. Der Grund dafür liegt im Vitamin D, dessen Produktion durch Sonnenlicht angeregt wird. Das Vitamin stärkt das Immunsystem und senkt damit das Risiko für Autoimmunreaktionen.

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