Darum gehts
Russland greift die Ukraine unvermindert an
Gleichzeit häufen sich Nato-Luftraumverletzungen
Experten sind sich sicher: Putin testet das Bündnis
Trump geht auf Distanz zu Putin
Ende des Livetickers
Liebe Blick-Leserin, lieber Blick-Leser
An dieser Stelle beenden wir unseren Liveticker zum Ukrainekrieg. Selbstverständlich informiert Blick dich aber weiterhin über alle aktuellen Entwicklungen und ordnet diese ein.
Rubio: «Wir benötigen ein wenig mehr Zeit»
Von Daniel Kestenholz, Redaktor Nachtdienst
US-Präsident Donald Trump hatte vor den Genfer Ukraine-Verhandlungen mit einem Ultimatum am Donnerstag gedroht. Nun weicht sein Aussenminister Marco Rubio die Frist für die Ukraine für die Zustimmung zum US-Friedensplan auf.
Zwar wünsche er sich einen Abschluss bis Donnerstag, sagte Rubio nach den Genfer Gesprächen. Doch «ob Donnerstag, Freitag, Mittwoch oder Montag kommende Woche», das sei angesichts des Sterbens in der Ukraine nachrangig.
«Wir wollen, dass es bald passiert. Unser Ziel ist es, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, aber wir benötigen ein wenig mehr Zeit.»
Rubio sprach von einem «lebendigen, atmenden Dokument», das sich täglich verändere. Trump sei «ziemlich erfreut» über die aktuellen Entwicklungen. Am Montag gehen die Gespräche weiter.
Erdogan will mit Putin telefonieren
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Nachdem die Verhandlungen über den 28-Punkte-Plan in Genf geführt wurden, schaltet sich auch die Türkei als Vermittler ein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat ein Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigt.
Schon in der Vergangenheit habe die Türkei etwa das Getreideabkommen zwischen den beiden Kriegsparteien vermittelt, das als Ausgangspunkt für Friedensverhandlungen gedacht war, sagte Erdogan am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg.
Erdogan werde am Montag mit Putin telefonieren, sagt er. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge, dass ein Telefonat zwischen Putin und Erdogan geplant sei.
Der türkische Präsident hatte bereits am Mittwoch bei einem Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodimir Selenski in Ankara gefordert, dass die Verhandlungen in Istanbul wieder aufgenommen werden.
Zu dem umstritten 28-Punkte-Plan der Amerikaner äussere sich Erdogan nicht. Was sich an diesem bei den Verhandlungen in Genf geändert hat, findest du hier.
Europa will Russland wieder zu G8 einladen
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Seit 2017 ist Russland nicht mehr Teil des politischen Forums G8. Das soll sich nun ändern, wie «Telegraph» schreibt. So soll Europa Wladimir Putin angeboten haben, ihn im Rahmen eines Friedensabkommens zur Beendigung des Ukraine-Krieges wieder einzuladen.
Dies ist eines von mehreren Zugeständnissen, die die europäischen Staats- und Regierungsvertreter bei einem Treffen in Genf machten.
Rubio kündigt Friedensplan-Änderung an
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Der von den USA vorgelegte Friedensplan wird nicht so durchgesetzt, wie er auf dem Tisch liegt. US-Aussenminister Marco Rubio gibt nach Verhandlungen mit der Ukraine und ihren europäischen Unterstützern in Genf bekannt, dass Änderungen vorgenommen werden.
Man habe ein «sehr gutes Arbeitsergebnis erzielt, das auf den Beiträgen aller beteiligten Parteien» basiere, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Verhandlungsführer Andrij Jermak.
Finanz-Aspekt für Merz «nicht akzeptabel»
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
In Genf ist der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz zwar nicht dabei, er äussert sich aber trotzdem regelmässig über den US-Friedensplan. Am Ende des G-20-Gipfels in Johannesburg sagt er, dass er den finanziellen Aspekt, den der Plan beinhaltet, für «nicht akzeptabel» hält.
Einer der Punkte ist nämlich, dass die in Europa eingefrorenen russischen Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden soll und die USA 50 Prozent der Gewinne aus diesem Projekt erhalte. Merz sagt im Interview mit ARD, dass die USA nicht über dieses Geld verfügen könne. Ausserdem solle, gemäss Plan, Europa nochmal 100 Milliarden beisteuern. Das sei aus deutscher Sicht nicht zustimmungsfähig.
Merz verwies zudem darauf, dass die EU derzeit plane, das in der Europäischen Union festgesetzte russische Vermögen für ein Darlehen an die Ukraine zu nutzen, um dieser weitere Waffenkäufe zu ermöglichen.
Besetzte Gebiete, Sanktionen und Milliarden – um diese Punkte wird in Genf gestritten
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Vertreter europäischer Länder, der Ukraine und den USA sitzen gerade in Genf und besprechen Trumps Friedensplan. Wie «Bild» in Berufung auf Bloomberg schreibt, ist nun auch bekannt, mit welchen Punkten die europäischen Länder nicht einverstanden sind.
- Ob Gebiete ausgetauscht werden, soll erst nach Beendigung des Krieges diskutiert werden. Dass die Ukraine auch unbesetzte Gebiete abgeben soll, müsse abgewiesen werden.
- Die Milliarden, die eingefroren wurden, sollen zum Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden.
- Die Sanktionen gegen Russland sollen nicht plötzlich aufgehoben werden, sondern nur schrittweise.
- Die USA und Washington müssten der Ukraine Sicherheit garantieren. Dafür soll Washington Geld erhalten.
Ob das alle Punkte sind, die aus europäischer Sicht nochmals eine Überarbeitung nötig haben oder ob noch Punkte folgen, ist unklar. Wie die 28 Punkte aussehen, liest du hier.
Trump schiesst gegen die Ukraine und Joe Biden
Von Angela Rosser, Redaktorin am Newsdesk
Während in Genf über Trumps Friedensplan diskutiert wird, meldet sich dieser auf Truth Social zu Wort. Er bezeichnet den Krieg zwischen Russland und der Ukraine einmal mehr als schrecklich und gewalttätig und schreibt, dass dieser unter einer «angemessenen Führung» durch die USA niemals geschehen wäre.
Der Vorwurf gilt klar seinem Vorgänger Joe Biden. «Putin hätte niemals angegriffen», sagt Trump, wäre er Präsident gewesen. Er habe einen Krieg geerbt, der nie hätte stattfinden dürfen
Auch die Ukraine kriegt von Trump ihr Fett weg. In seinem Post auf Truth Social schreibt der 79-Jährige weiter, «Die Führung der Ukraine hat keinerlei Dankbarkeit für unsere Bemühungen gezeigt und Europa kauft weiterhin Öl aus Russland».
Die Schweiz steht mit allen Parteien in Kontakt
Von Ruedi Studer, Redaktor Politik
FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (64) ist nicht dabei, wenn heute in Genf die USA, die Ukraine und europäische Staaten über Trumps 28-Punkte-Plan beraten. Dabei treffen sich die nationalen Sicherheitsberater. Auch die Schweiz ist involviert. Dem Vernehmen nach ist seitens der Schweiz Gabriel Lüchinger (48) als Chef der Abteilung Internationale Sicherheit im Aussendepartement (EDA) vor Ort.
«Das heutige Treffen findet auf Wunsch der Vereinigten Staaten und der Ukraine in Genf statt», sagt EDA-Sprecherin Léa Zürcher auf Blick-Anfrage.
«Beide Seiten wünschten, dass die Schweiz dieses Treffen organisiert, vor allem aufgrund der Rolle des Internationalen Genf und der Neutralität der Schweiz.»
Die Schweiz fungiere hier als Fazilitatorin und Gastland. «Sie steht mit allen Parteien in Kontakt, nimmt aber nicht an den inhaltlichen Diskussionen zwischen der amerikanischen und der ukrainischen Delegation teil», so Zürcher.
Insbesondere im Anschluss an die Bürgenstock-Konferenz sei das EDA gemäss seiner Tradition der Guten Dienste mit allen Akteuren, einschliesslich Russland, in Kontakt geblieben. «Die Schweiz unterstützt jede Initiative für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine und wird ihre Rolle als Vermittlerin und Gastland weiterhin wahrnehmen, sofern die Parteien das wünschen.»
Friedensgipfel in Genf hat begonnen
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Die Diskussionen in Genf sind bereits in vollem Gang. Das erste Treffen beinhaltete Gespräche zwischen europäischen Sicherheitsberatern und der ukrainischen Delegation. Das bestätigte Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, auf X.
Konkret nahmen Vertreter aus Grossbritannien, Frankreich und Deutschland teil – darunter Jonathan Powell, Emmanuel Bonne und Günter Sautter. Das nächste Treffen ist mit der US-Delegation geplant.
Jermak betonte: «Wir arbeiten konstruktiv und setzen alles daran, einen nachhaltigen und gerechten Frieden für die Ukraine zu erreichen.»
Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich geäussert. Auf X schreibt er: «Derzeit treffen sich die Teams, die an den Schritten zur Beendigung des Kriegs arbeiten, in der Schweiz. Es ist erfreulich, dass die Diplomatie wiederbelebt wurde.» Nun möchte er den Ausgang des heutigen Tages abwarten.