Clark Olofsson ist tot
Er war der «Erfinder» vom Stockholm-Syndrom

Clark Olofsson, einer der bekanntesten Kriminellen Schwedens, ist mit 78 Jahren gestorben. Der für Banküberfälle und Geiselnahmen berüchtigte Verbrecher wurde international bekannt durch den Fall, der zum Begriff ‹Stockholm-Syndrom› führte.
Publiziert: 26.06.2025 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: vor 27 Minuten
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Im Alter von 78 Jahren gestorben: Clark Olofsson ist tot.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Clark Olofsson, berüchtigter schwedischer Schwerverbrecher, ist mit 78 Jahren gestorben
  • Olofsson erlangte internationale Bekanntheit durch eine Geiselnahme in Stockholm
  • Er wurde wegen zahlreicher Straftaten verurteilt und brach mehrmals aus Gefängnissen aus
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Einer der berüchtigtsten Schwerverbrecher der schwedischen Geschichte, Clark Olofsson, ist laut einem Medienbericht tot. Er starb nach längerer Krankheit im Alter von 78 Jahren im Spital der Kleinstadt Arvika, wie seine Familie der Zeitung «Dagens ETC» bestätigte.

Olofsson war in den 1970er-Jahren in ganz Schweden mit seinen Taten bekannt geworden. Er wurde nach Angaben des schwedischen Rundfunks zahlreicher Straftaten verdächtigt und wegen vielen davon verurteilt, darunter Bankraub, Einbruch, Mordversuch, Körperverletzung, Drogenvergehen und mehrere Gefängnisausbrüche.

Das Stockholm-Syndrom

1973 erlangte er auch internationale Bekanntheit, als er nach einem Banküberfall eines anderen Mannes auf dem Norrmalmstorg in Stockholm auf Wunsch des Täters an den Ort des Geschehens gebracht wurde, sich mit dem Mann verbündete und Kunden und Angestellte tagelang als Geiseln festhielt.

Olofsson baute dabei eine Beziehung zu den Geiseln auf, die sich nach ihrer Freilassung begeistert über seinen Charme äusserten. Daraufhin entstand der weltbekannte Begriff «Stockholm-Syndrom», der Sympathien von Geiseln zu Geiselnehmern beschreibt.

Bei dem Syndrom handelt es sich um einen unterbewussten psychologischen Schutzmechanismus. Vor dem Gefühl, ausgeliefert zu sein, schützen sich die Betroffenen seelisch dadurch, dass sie sich mit ihren Peinigern identifizieren. Diese Bindung kann auch nach dem Ende der Gefahr weiter bestehen. In Extremfällen stellen sich die Opfer bei ihrer Befreiung sogar vor ihre Entführer und sehen die Polizei als Bedrohung an.

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