Trotzt die Südafrika-Mutation dem Impfstoff?
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Corona-Update der Schweiz:Südafrika-Mutation im Tessin und totes Kind in SG

Britischer Immunologe spricht von einer gefährlichen Veränderung des Coronavirus
Trotzt die Südafrika-Mutation dem Impfstoff?

Die neuen Corona-Mutationen sorgen bei Forschern für Beunruhigung: Vor allem das Südafrika-Virus könnte sich so verändert haben, dass eine Impfung nur zu einem gewissen Grad nützt.
Publiziert: 04.01.2021 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 12:27 Uhr
Mit brachialen Mitteln setzt die Polizei im südafrikanischen Johannesburg den Lockdown durch.
Foto: keystone-sda.ch
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Zwei Corona-Mutationen sorgen zurzeit für Schlagzeilen: Die eine stammt aus Grossbritannien, die andere aus Südafrika. Von beiden geht man bisher davon aus, dass sie sich schneller als das Stammvirus ausbreiten, mit den inzwischen eingeführten Impfungen jedoch bekämpft werden können.

Nun aber sagt Immunologe Sir John Bell von der britischen Oxford-Universität, dass die Südafrika-Mutation gefährlicher sei als die britische Variante. Seine Begründung: Die Südafrika-Variante sei nicht nur ansteckender, sondern in einem gewissen Grad auch gegen die bisher bekannten Impfstoffe immun!

Bell gegenüber Times Radio: «Die mit der südafrikanischen Form verbundene Mutationen weisen in der Eiweissstruktur wirklich sehr bedeutende Veränderungen auf.»

Eine Restwirkung bleibt

Bell fügt aber auch hinzu, dass diese Veränderungen die Wirkung von Impfstoffen kaum vollständig ausschalten würden. «Ich denke, dass sie immer noch eine Restwirkung haben», sagt Bell. Und beruhigt, dass es vielleicht nur «einen Monat oder sechs Wochen» dauern würde, um einen angepassten Impfstoff zu entwickeln.

Die südafrikanische Mutation, der man die Bezeichnung 501.V2 gegeben hat, wurde kurz vor Weihnachten entdeckt. In Südafrika führte sie zu einer massiven zweiten Welle mit zurzeit 167'000 Infizierten. Inzwischen zählt man im Land mit 58 Millionen Einwohnern gegen 30'000 Corona-Tote.

Lawrence Young, Molekular-Onkologe an der Universität Warwick, sagt gegenüber der britischen Zeitung «The Sun»: «Wenn dieser Stamm derart ansteckend ist, wie es die aus Südafrika stammenden Daten vermuten lassen, handelt es sich vermutlich um die Spitze eines Eisbergs.»

Drei Fälle in der Schweiz

In der Schweiz wurde die Südafrika-Mutation bisher drei Mal festgestellt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf Anfrage von BLICK bestätigt. Das BAG hat in den vergangenen Tagen von infizierten Personen im Tessin und im Kanton Schwyz berichtet sowie von einer positiv getesteten Person, die sich in Frankreich aufhielt.

In der Schweiz seien alle Fälle importiert und bisher sei keine Übertragung festgestellt worden, hält das BAG fest. Da Reisen zwischen der Schweiz und Südafrika durch Flugverbote eingeschränkt ist, sei das Risiko für die Schweiz derzeit gering. Auch geht das BAG davon aus, dass die Impfung auch gegen die Variante wirksam ist. (gf)

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