Brisanter Auftritt in New York
Lässt Netanyahu Uno-Rede in den Gazastreifen übertragen?

Mit Spannung wird die Rede von Israels Regierungschef Netanyahu an der Uno-Generalversammlung erwartet. Was wird er zur Palästina-Anerkennung durch Frankreich und andere Länder sagen? Wird die Rede in den Gazastreifen übertragen? Blick begleitet die Rede im Liveticker.
Publiziert: 12:56 Uhr
|
Aktualisiert: vor 2 Minuten
Teilen
Kommentieren
1/4
Am Freitag spricht Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu (75) an der Uno-Generalversammlung.
Foto: IMAGO/TheNews2

Darum gehts

  • Netanyahu spricht an Uno-Generalversammlung
  • Rede soll in den Gazastreifen übertragen und über Lautsprecher gehört werden
  • US-Präsident Trump warnt Netanyahu vor Annexion des Westjordanlands
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_554_NEU.jpg
Alexander TerweyStv. Teamlead News-Desk
11:53 Uhr

Netanjahu spricht an Uno-Generalversammlung

Ab 15 Uhr wird der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) eine brisante Rede vor den Mitgliedern der Vereinten Nationen in New York halten.

Netanjahu dürfte sich zur Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich, England und andere Länder äussern. «Ich werde jene Politiker verurteilen, die, anstatt die Mörder, Vergewaltiger und Kinderverbrenner anzuprangern, ihnen einen Staat im Herzen Israels geben wollen», hatte der israelische Regierungschef vor seiner Abreise aus Tel Aviv angekündigt.

Bei Blick kannst du die Rede im Liveticker und im Stream mitverfolgen. 

Ende des Livetickers

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) wird am Freitag als einer der Hauptredner bei der Uno-Vollversammlung in New York erwartet. Seine Rede ist für 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr Schweizer Zeit) angesetzt.

In seiner Ansprache wird Netanyahu voraussichtlich die Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich, Grossbritannien und weitere Länder geisseln. Auch die USA hatten diesen Schritt zuvor bereits scharf kritisiert.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (89), rief am Donnerstag weitere UN-Mitgliedstaaten dazu auf, einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Bislang haben sich unter anderem die USA, Deutschland und die Schweiz diesem Schritt verweigert.

Rede soll nach Gaza übertragen werden

Kurios: Netanyahus Rede wird Medienberichten zufolge in den Gazastreifen übertragen und dort über Lautsprecher zu hören sein. Wie die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf Militärkreise schreibt, liefen dazu entsprechende Vorbereitungen.

Wie das Nachrichtenportal ynet schreibt, habe Netanyahus Büro das Militär angewiesen, Lautsprecher unweit der palästinensischen Siedlungen aufzustellen. Das Ziel sei «psychologische Kriegsführung», zitiert das Portal eine Quelle in der israelischen Armee.

Eine offizielle Bestätigung der Berichte durch das Militär gab es zunächst nicht.

Netanjahu kündigt scharfe Töne an

Vor seiner Abreise kündigte Netanjahu bereits scharfe Töne an: «Ich werde jene Politiker verurteilen, die, anstatt die Mörder, Vergewaltiger und Kinderverbrenner anzuprangern, ihnen einen Staat im Herzen Israels geben wollen», sagte er.

Israels UN-Botschafter Danny Danon gab sich in einem Statement auf X derweil etwas diplomatischer: «Dies ist ein wichtiger Besuch für den Staat Israel, insbesondere zu diesem Zeitpunkt, da man vom Podium der UN zu viele falsche Stimmen hört.» Und weiter: «Die Rede wird unsere Position stärken und der Welt klarmachen: Israel kämpft an allen Fronten und seine Sicherheit steht nicht zur Debatte.»

Weiteres Spannungsfeld

Die Anerkennung eines Palästinenserstaates dürfte aber nicht das einzige Spannungsfeld sein. US-Präsident Donald Trump (79) hatte bereits Netanyahu vor einer Annexion des Westjordanlands gewarnt. «Ich werde das nicht erlauben», sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Weissen Haus. «Es wird nicht passieren.»

Als Reaktion auf die Anerkennung eines Palästinenserstaats durch westliche Länder wurden in Israel erneut Forderungen nach einer Annexion des besetzten Westjordanlands laut. Allen voran der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich hatte auf diesen Schritt gedrängt. Israel könne sich gezwungen sehen, «ebenfalls einseitige Massnahmen zu ergreifen», erklärte unterdessen Aussenminister Gideon Saar.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen