Darum gehts
- Russland greift die Ukraine unvermindert an 
- Gleichzeit häufen sich Nato-Luftraumverletzungen 
- Experten sind sich sicher: Putin testet das Bündnis 
- Trump geht auf Distanz zu Putin 
Fernab der Front: Ukraine zerstört russisches Oreschnik-Raketensystem
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Es ist ein Coup fernab der Front: Die ukrainischen Geheimdienste haben nach eigenen Angaben ein Startsystem für drei russische Oreschnik-Raketen in Russland zerstört. Dies berichtet die «Kyiv Post» unter Berufung auf den ukrainischem Sicherheitschef Vasyl Malyuk. Der Schlag soll in der Region Astrachan erfolgt sein.
«Die Mission war äusserst erfolgreich – die Zerstörung beträgt hundert Prozent», sagte Malyuk.
Oreschnik-Raketen sind besonders gefürchtet, da sie über eine sehr grosse Reichweite verfügen und mit grossen Sprengköpfen beladen werden können.
Bisher hat Russland erst einmal eine Oreschnik-Rakete eingesetzt – beim Angriff auf die Stadt Dnipro am 21. November 2024. Westliche Analysten vermuten, dass es sich dabei um eine modernisierte Version der sowjetischen Mittelstreckenrakete RS-26 Rubezh handelt – mit einer Reichweite von über 5000 Kilometern und bis zu sechs nuklear oder konventionell bestückbaren Hyperschall-Sprengköpfen.
Russische Staatsmedien behaupten, die Rakete könne jedes Ziel in Europa innerhalb einer Stunde treffen und vernichten.
Malyuk erklärte weiter, dass die Ukraine seit Jahresbeginn etwa 160 Raffinerien, Pumpstationen und andere Anlagen der russischen Ölindustrie angegriffen habe. Im September und Oktober seien es deren 20 gewesen.
«Weltuntergangswaffe»: Russland droht Belgien mit Unterwasser-Atomdrohne Poseidon
Von Natalie Zumkeller, Redaktorin Newsdesk
Die geopolitischen Spannungen nehmen immer mehr zu: Während US-Präsident Donald Trump (79) ankündigte, zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder Atomwaffentests durchführen zu lassen, droht auch Russland mit nuklearen Waffen – und zwar Belgien.
Im Falle eines möglichen russischen Angriffs auf Europa erklärte der belgische Verteidigungsminister Theo Francken (47), «jede russische Stadt» würde im Zuge der europäischen Reaktion «vom Erdboden verschwinden». In demselben Ton kam bereits kurz darauf die Antwort des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew (60).
«Herzlichen Glückwunsch an alle Freunde Russlands (und insbesondere an den idiotischen belgischen Verteidigungsminister) zum erfolgreichen Test der atomgetriebenen Unterwasserdrohne Poseidon», hiess es in dem Beitrag auf X. «Anders als die Burewestnik kann die Poseidon als echte Weltuntergangswaffe betrachtet werden.»
Bei der Poseidon handelt es sich um eine ferngesteuerte Unterwasserdrohne, die mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden kann. Sie soll bei einer Detonation Flutwellen auslösen können, die über 500 Meter hoch werden können – betroffenen Regionen droht ein «nuklearer Tsunami». Mehr dazu findest du in dem Beitrag von meinem Kollegen Guido Felder.
Die enorme Zerstörungskraft der Unterwasser-Drohne, die bis vor einigen Jahren noch für unmöglich gehalten wurde, betonte Medwedew auch gegenüber Belgien erneut. Ein X-User schlug in den Kommentaren des X-Beitrags vor, Russland solle die Poseidon vor der belgischen Küste testen. Putin-Freund Medwedew antwortete: «Dann wird Belgien verschwinden.»
Selenski räumt dramatische Lage in Pokrowsk ein
Von Gabriel Knupfer, Redaktor Nachtdienst
Seit Tagen toben heftige Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Oblast Donezk. Nun räumte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ein, dass sich die Verteidiger in einer «schwierigen Situation» befänden.
Das russische Militär habe sehr viele Truppen zusammengezogen, teilte Selenski in seiner Videobotschaft am Abend mit. «Die Besatzer versuchen mit allen Mitteln, sich dort festzusetzen», sagte er. Das Verhältnis der Kräfte betrage eins zu acht zugunsten der Russen, so Selenski. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass einzelne russische Einheiten in die Stadt eingedrungen waren.
Auch die Stadt Kupjansk im nordostukrainischen Gebiet Charkiw bleibt nach Angaben Selenskis schwer umkämpft. Die Lage sei weiterhin kompliziert, habe sich aber leicht verbessert. «Unsere Streitkräfte haben in diesen Tagen mehr Kontrolle, wir verteidigen weiterhin unsere Stellungen», sagte er.
Der russische Generalstab hatte zuvor beide Städte als umzingelt bezeichnet. Ein Fall von Pokrowsk oder Kupjansk würde den Russen den Weg zu einem weiteren Vordringen in die Ukraine ebnen.
Die russischen Vorstösse stärken die Verhandlungsposition von Wladimir Putin in möglichen Friedensgesprächen mit den USA, wie Kollege Guido Felder im Sommer vor dem Alaska-Treffen schrieb. Auch deshalb versucht Selenski die umkämpften Städte mit aller Macht zu halten.
Lawrow wirft dem Westen ein Spiel auf Zeit vor
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Hinhaltetaktik, Verzögerung, keine Lust auf Frieden: Es sind Begriffe, die beim Thema Ukraine-Krieg immer wieder fallen. Sowohl der Westen als auch Russland werfen dem anderen jeweils vor, nicht wirklich an einer Friedenslösung interessiert zu sein. Besonders Kremlchef Putin wolle nicht wirklich, dass die Waffen schweigen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski mehrmals öffentlich.
Nun schlägt der russische Aussenminister Sergei Lawrow zurück – und drehte den Spiess um: «Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen», behauptete Lawrow in einem Interview mit dem ungarischen Youtube-Kanal Ultrahang. Er warf den Europäern vor, mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand die Agenda dominieren zu wollen.
Die Ukraine benötige nach seinen Worten einen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen, «weil ihr die Waffen ausgehen». Doch ändere Kiew seine Positionen «je nachdem, was gerade an den Fronten geschieht».
Zugleich warf Lawrow den Europäern vor, die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump zu behindern. «Es ist sehr bezeichnend, dass man derzeit versucht, US-Präsident Donald Trump von der Logik abzubringen, die er selbst zuvor mehrfach zum Ausdruck gebracht hat», kritisierte Lawrow. Trump habe noch vor seiner Amtseinführung 2024 gesagt, die Nato dürfe nicht in die Ereignisse in der Ukraine verwickelt werden.
Die Ukraine erhält inzwischen Waffen aus amerikanischer Produktion, die von den europäischen Nato-Mitgliedern gekauft und dann an Kiew übergeben werden.
200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen
Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk
Heftige Kämpfe, schwere Panzer, eingeschleuste Soldaten und eine mögliche Einkesselung: Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um die Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Darstellung aus Kiew gelungen, in die schwer umkämpfte Stadt einzudringen.
Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen unter Umgehung der ukrainischen Linien in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein.
Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe «von hoher Dynamik und Intensität geprägt». Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.
Der Generalstab widersprach unterdessen russischen Behauptungen von der kompletten Einkesselung ukrainischer Truppen in Pokrowsk. Vielmehr seien grössere Gebiete rund um die Stadt zurückerobert worden. 
In dem Gebiet um Pokrowsk kommt es immer wieder zu schweren Kämpfen. Vor einigen Monaten machten russische Angriffe die Runde, die mit Hilfe von Töffs durchgeführt wurden. In diesem Artikel von meiner Kollegin Chiara Schlenz erfährst du, wie die Ukraine schon einmal einen Monster-Vorstoss abwehrte.
Polnischer Ministerpräsident Tusk warnt vor «permanenten, ewigen Krieg»
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Mehr als drei Jahre wütet der Krieg nun in der Ukraine: Im Februar 2022 startete Russland seinen Angriff auf das Nachbarland – seither hat die Gewalt keine Atempause gefunden. Seit Kriegsbeginn sind laut offiziellen Quellen mindestens 13'580 Zivilisten getötet und rund 34'100 verletzt worden. Ende Juni 2025 lag die Zahl der zivilen Opfer der letzten sechs Monate um 37 Prozent höher als im Vorjahr.
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk (68) rechnet nicht mit einem dauerhaften Frieden für die Ukraine, solange Wladimir Putin (73) an der Macht bleibt. Der Konflikt drohe zu einem «permanenten, ewigen Krieg» zu werden, wenn in Russland keine grundlegenden Veränderungen erfolgen. «Die Hauptfrage ist jetzt, wie viele Opfer wir noch sehen werden», sagte Tusk in einem Interview mit der «Sunday Times».
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski habe ihm gesagt, dass sein Land bereit sei, weitere zwei bis drei Jahre zu kämpfen, er aber zugleich hoffe, dass der Krieg nicht zehn Jahre dauern werde. Tusk betonte: «Ich habe keine Zweifel, dass die Ukraine als unabhängiger Staat überleben wird.»
Nach Darstellung des polnischen Regierungschefs steht Russland vor dramatischen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, nicht zuletzt durch neue US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne. Dennoch könne man deshalb nicht sagen, dass man gewinne. Die Russen hätten einen grossen Vorteil gegenüber dem Westen und Europa im Besonderen: «Sie sind bereit zu kämpfen. (…) In Kriegszeiten ist das die absolut entscheidende Frage», betonte Tusk. «Man hat keine Chance zu siegen, wenn man nicht bereit ist, zu kämpfen oder zumindest Opfer zu bringen.»
Tusk warnte Grossbritannien davor, sich der «süssen Illusion» hinzugeben, dass der Krieg gegen die Ukraine weit weg sei. Russland könne mit nuklear bestückten ballistischen Raketen jede europäische Hauptstadt erreichen, auch London. Bereits jetzt sei man massiven Attacken im Cyberspace ausgesetzt. «Sie sind bereit, die Cyber-Infrastruktur unserer Eisenbahnen, unserer Krankenhäuser in Polen zu zerstören.»
Nun berichtete Putin von einem abgeschlossenem Testlauf eines neuen nuklearen Marschflugkörpers. Wie gefährlich die Superwaffe Burewestnik ist, kannst du in meinem Text nachlesen.
Putin bestätigt Testabschluss neuer nuklearer Superwaffe
Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk
Während die einstige Männerfreundschaft zwischen Kremlchef Wladimir Putin (73) und US-Präsident Donald Trump (79) einen neuen Tiefpunkt erreicht, hat Russland erneut den nuklearfähigen, atomgetriebenen Marschflugkörper Burewestnik getestet. Das gab General Waleri Gerassimow (70) am Sonntag dem Kreml bekannt.
Die Rakete habe rund 14'000 Kilometer zurückgelegt und sei etwa 15 Stunden in der Luft gewesen. Putin, in Tarnuniform vor die Kameras getreten, erklärte, die entscheidenden Tests seien nun abgeschlossen – die letzte Phase vor der Stationierung beginne. Die Burewestnik sei «unbesiegbar», betonte er, da sie über eine nahezu unbegrenzte Reichweite und eine schwer vorhersehbare Flugbahn verfüge.
Atomwaffenexperte Pavel Podvig zeigt sich skeptisch. Selbst wenn die Rakete funktioniere, biete sie «keine Vorteile gegenüber bestehenden strategischen Systemen», sagte er dem «Business Insider». Der Nutzen liege eher im politischen Signal – nicht in echter Schlagkraft.
Tote und Verletzte nach russischen Angriffen auf Kiew – darunter auch Kinder
Von Natalie Zumkeller, Redaktorin am Newsdesk
Der Himmel über der Ukraine wird fast jede Nacht von Drohnensummen erfüllt – so auch in Kiew in den frühen Morgenstunden am Sonntag. Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko (54) mindestens drei Menschen getötet worden, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Einer vorläufigen Bilanz zufolge wurden 29 weitere Menschen bei den nächtlichen Drohnenangriffen verletzt, wie Klitschko am Sonntag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Unter den Verletzten seien mindestens sechs Kinder. Zwei mehrstöckige Wohngebäude im Nordosten der Stadt seien von herabfallenden Drohnenteilen getroffen worden, in einigen Wohnungen sei Feuer ausgebrochen.
Der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt warnte am frühen Sonntagmorgen vor «mehreren» angreifenden russischen Drohnen und rief die Menschen dazu auf, in den Schutzräumen zu verbleiben.
Bereits in der Nacht auf Samstag wurde die Hauptstadt angegriffen – die Attacke mit ballistischen Raketen kostete zwei Menschen das Leben, zwölf weitere wurden verletzt.
Die ukrainische Luftabwehr war auch am Sonntag erneut im Einsatz, herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen hätten jedoch in mehreren Stadtbezirken Wohnhäuser beschädigt. Auf Telegram informierte auch der Bürgermeister der Millionenstadt, Vitali Klitschko, über die Angriffe.
Trump will Putin ohne ernsthafte Aussichten auf Ukraine-Einigung nicht treffen
Von Natalie Zumkeller, Redaktorin am Newsdesk
Treffen sie sich, treffen sie sich nicht – nach dem geplatzten Meeting in Budapest fragt sich die ganze Welt, ob sich Kremlchef Putin und US-Präsident Trump nicht doch wieder zusammen an den Verhandlungstisch setzen werden.
Auf dem Weg nach Asien findet Letzterer an Bord der Air Force One klare Worte: «Ich werde meine Zeit nicht verschwenden. Ich muss wissen, dass wir eine Einigung im Ukraine-Krieg erzielen werden.» Nur unter diesen Bedingungen würde ein Treffen der beiden Staatschefs in Frage kommen.
Erst kürzlich belegte die USA die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil mit Sanktionen, nachdem Putin klar machte, dass er im Falle eines Friedensabkommens nicht zu Gebietsabtretungen bereit sei.
«Ich hatte immer ein grossartiges Verhältnis zu Wladimir Putin, aber das war sehr enttäuschend», sagte Trump. «Ich dachte, das wäre vor dem Frieden im Nahen Osten geregelt.»
Kommt es nun doch zum Treffen zwischen Trump und Putin?
Von Laszlo Schneider, Redaktor Nachtdienst
Gibt es doch noch Hoffnung auf ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (73)? Nachdem anfangs dieser Woche alles danach ausgesehen hatte, als sei ein Treffen zwischen den beiden Machthabern vom Tisch, könnte es jetzt noch einmal Bewegung geben. Der Dialog soll fortgesetzt werden.
Der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew (50) schrieb am Freitag auf X, er sei in den USA eingetroffen.
Wie US-Medien weiter berichten, soll Dmitrijew demnächst auf den US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) treffen. Ziel des Gesprächs ist laut des russischen Diplomaten, dass «russische Interessen fortgesetzt» würden. Ein derartiger Dialog sei «für die Welt zentral».
Trump war für Einfrieren des Frontverlaufs
Zuletzt hatte sich der US-Präsident für ein Einfrieren des aktuellen Frontverlaufs eingesetzt – ein entsprechendes Statement unterzeichnete der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47).