«Es ist zu früh, zu sagen, ob Omikron das Ende der Pandemie ist»
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US-Immunologe Anthony Fauci:«Das Ende der Pandemie in Sicht? Dafür ist es zu früh»

Bessere Vernetzung, globale Solidarität, keine Masken – US-Immunologe Anthony Fauci sprach am WEF über Corona
So wird die neue Normalität

US-Immunologe Anthony Fauci, Moderna-CEO Stéphane Bancel sowie weitere Fachleute zogen an einem WEF-Podium Zwischenbilanz über die Corona-Pandemie. Bancel verriet zudem, dass es eine Kombi-Impfung für Covid und Grippe geben soll.
Publiziert: 18.01.2022 um 09:29 Uhr
Anthony Fauci war schon Berater von Donald Trump, nun steht er US-Präsident Joe Biden bei Corona-Fragen zur Seite.
Foto: keystone-sda.ch
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Guido Felder

Es gibt noch keinen Grund zum Jubeln: Der amerikanische Immunologe Anthony Fauci (81), oberster Experte der US-Regierung, wollte an einem virtuellen Podiumsgespräch des WEF keine Prognose abgeben, wann das Coronavirus von der Pandemie zur regionalen Endemie werde.

«Omikron ist zwar hochgradig übertragbar, aber offenbar nicht sehr tödlich. Ich hoffe, dass es so bleibt, aber das hängt davon ab, welche neuen Varianten in Zukunft auftauchen», sagte Fauci.

Annelies Wilder-Smith (60), Professorin für neu auftretende Infektionskrankheiten an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, warnte: «Omikron wird nicht die letzte Variante sein. Die Frage ist, wann und wo eine neue auftaucht und wie gefährlich sie sein wird.» Das schlimmste Szenario: eine Kombination zwischen hoher Übertragbarkeit und hoher Sterblichkeitsrate.

Masken nicht akzeptiert

Fauci sprach auch darüber, wie die neue Normalität nach der Pandemie aussehen soll. Komplett auslöschen werde man das Virus wohl nicht, jedoch werde die Infektion ein so tiefes Level erreichen, dass es das Leben nicht mehr gross beeinträchtigen werde.

«Ich glaube nicht, dass die Menschen für immer mit Masken herumlaufen werden, das würde nicht akzeptiert werden», sagte Fauci. Er hoffe auf eine grössere, weltweite Solidarität und dass man sich erinnere, was eine Pandemie auslösen kann.

Es brauche eine bessere globale Vernetzung von Forschung und Gesundheitssystemen. «Wir müssen besser vorbereitet sein sowie noch schneller Impfstoffe entwickeln und verteilen können, bevor Millionen Menschen sterben», sagte Fauci.

Moderna entwickelt Kombi-Impfstoff

Fauci hält die Entwicklung eines Impfstoffs für nötig, der besser alle gegenwärtigen und vor allem auch mögliche neu auftretende Varianten abdeckt. Dies wäre «ein sehr, sehr wichtiges wissenschaftliches Ziel», weil mit der Anpassung der Vakzine an aktuelle Varianten der Entwicklung des Virus momentan nur hinterhergejagt werde, was auf lange Sicht nicht hilfreich sei. Fauci: «Wir wollen uns nicht stets boostern lassen müssen.»

Stéphane Bancel (49), CEO des Impfherstellers Moderna, schätzte sich glücklich, dass sein Vakzin mit dem Booster auch gegen Omikron zu einem grossen Teil wirkt. Bis Mai soll ein auf Omikron abgestimmtes Vakzin vorliegen. Ihn stimmt «traurig», dass über das Impfen so viel Desinformation verbreitet werde.

Bancel stellt auch in Aussicht, dass es ab 2023 einen Impfstoff geben wird, den man gegen Covid und Influenza verabreichen kann. Bancel: «Unser Ziel ist es, eine einzige jährliche Auffrischimpfung zu ermöglichen, damit wir keine Probleme mit der Einhaltung der Vorschriften bekommen, wenn die Leute nicht zwei oder drei Impfungen pro Winter erhalten wollen.»

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