Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz will mit Frankreich und Grossbritannien zügig Gespräche über die künftige atomare Abschreckung in Europa aufnehmen.
«Ich sehe die grundsätzliche Notwendigkeit, dass wir mit Frankreich und auch mit Grossbritannien über die Frage diskutieren, wie wir eine solche Antwort der Abschreckung auch in Zukunft gemeinsam geben können», sagte der christdemokratische Politiker bei seinem Antrittsbesuch beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Dies sei ausdrücklich als Ergänzung zum atomaren Schutzschild der Amerikaner gemeint.
Als Format, in der diese und andere verteidigungs- und sicherheitspolitische Fragen mit Frankreich diskutiert werden sollen, kündigte Merz «3 plus 3»-Gespräche der Regierungschefs, Aussen- und Verteidigungsminister in den kommenden Wochen und Monaten an. Dies sei zunächst eine Diskussion. Es sei «kein Substitut» des von den USA gewährleisteten Schutzes geplant.
Merz war 17 Stunden nach seiner Ernennung nach Paris aufgebrochen. Angesichts des radikalen aussenpolitischen Kurswechsels der USA unter Präsident Donald Trump peilen der deutsche Kanzler und Frankreichs Präsident Macron an, die deutsch-französische Achse in Europa konkret zu stärken.