Aus Protest
Greenpeace-Aktivisten entführen Macron-Wachsfigur

Frankreich macht weiter Geschäfte mit Russland. Dies prangert die Umweltorganisation Greenpeace an. Aus Protest entwendeten Aktivistinnen und Aktivisten am Montag die präsidiale Wachsfigur und platzierten sie um.
Publiziert: 02.06.2025 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2025 um 22:22 Uhr
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Hier gehört die Wachsfigur von Emmanuel Macron aber nicht hin. Am Montag stand sie plötzlich vor der russischen Botschaft in Paris.
Foto: AFP

Und plötzlich war sie weg – die Rede ist von der Wachsfigur des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Eigentlich steht diese im Pariser Wachsfigurenkabinett. Am Montag tauchte sie aber vor der russischen Botschaft auf.

Die Aktion wurde von Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace durchgeführt. Als Protest. «Die Ukraine brennt und die Geschäfte laufen weiter», heisst es auf einem Transparent, das die Organisation am Montag neben der Macron-Statue vor der russischen Botschaft in Paris enthüllte. Greenpeace-Aktivisten warfen dabei mit falschen Geldscheinen um sich.

Museum als Touris betreten

Nach Polizeiinformationen hatten zwei Frauen und ein Mann zuvor die Statue des Präsidenten aus dem berühmten Musée Grevin entwendet. Sie hätten das Wachsfigurenkabinett als Touristen betreten, sich dann als Arbeiter verkleidet und die Wachsfigur in eine Decke gehüllt aus einem Notausgang herausgeschmuggelt, hiess es. Die Wachsfigur des Präsidenten ist etwa 40'000 Euro wert.

Die Beteiligten hätten sich kurz darauf beim Museum gemeldet und versprochen, die Macron-Statue in Kürze unbeschadet zurückzubringen, sagte eine Museumssprecherin.

Greenpeace prangert mit seiner Aktion vor allem die weiter laufenden Geschäfte Frankreichs mit Russland an, unter anderem den Import von Düngemitteln. «Macron steht für das doppelte Spiel: Einerseits unterstützt er die Ukraine, andererseits ermuntert er die französischen Unternehmen, weiter Geschäfte mit Russland zu machen», sagte Jean-Francois Julliard, Generaldirektor von Greenpeace Frankreich.

Bereits Chiracs Wachsfigur wurde entführt

Nach Angaben französischer Düngemittelhersteller bezieht die EU 80 Prozent seiner Düngemittel aus Russland. Die EU plant Zölle auf den Import von Düngemitteln aus Russland, um dies einzuschränken. Europäische Landwirte fordern unterdessen, zunächst Zölle auf Dünger aus anderen Ländern abzubauen.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Wachsfigur eines französischen Politikers aus dem Musée Grévin verschwindet. 1983 traf es den damaligen Pariser Bürgermeister Jacques Chirac. Seine Wachsfigur fand sich einige Tage später im Zoo wieder.

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