Seit März 2020 streift eine Herde von 15 Elefanten durch die südwestliche Provinz Yunnan und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. Seitdem die Tiere das Naturschutzgebiet in Xishuangbanna verlassen haben, legten sie 500 Kilometer zurück, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.
Auf ihrem Weg zertrampelten sie ganze Ernten. Auch vor Städten machen sie keinen Halt. Bilder zeigen, wie die Herde kürzlich durch die Strassen der Stadt Eshan zog – betroffene Bewohner mussten evakuiert werden. Warum die Elefanten das Naturschutzgebiet verlassen haben, ist noch immer ein Rätsel.
Rund um die Uhr überwacht
Wie Xinhua berichtet, haben die Elefanten auf ihrem Weg bisher 412 Schadensfälle verursacht. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 6,8 Millionen Yuan – umgerechnet knapp eine Million Franken. Betroffen davon war bisher hauptsächlich Ackerland.
Um die Elefanten unter Kontrolle zu behalten, haben die Behörden eine 24-Stunden-Kommandozentrale eingerichtet. Damit sollen die Tiere überwacht werden. Daran beteiligt sind über 360 Personen mit 76 Polizeiautos und Lastwagen sowie auch Drohnen. Die Einsatzkräfte führen zudem 18 Tonnen Elefanten-Futter mit sich.
Tiere in China geschützt
Wie Überwachsbilder zeigen, besteht die Herde aus sechs weiblichen und drei männlichen Erwachsenen sowie aus drei Halbwüchsigen und drei Kälbern.
Asiatische Elefanten sind laut WWF das grösste Landsäugetier auf dem asiatischen Kontinent. Rund 300 von ihnen leben in der Provinz Yunnan – in China sind die Elefanten geschützt. (bra)