Absturz von McFit-Gründer Rainer Schaller
War der Walliser Pilot mit einem technischen Problem überfordert?

Der plötzliche Absturz der Piaggio P.180 Avanti in der Karibik mit McFit-Gründer Rainer Schaller und seiner Familie gibt weiter Rätsel auf. Was ist an Bord der Maschine passiert?
Publiziert: 26.10.2022 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2022 um 10:06 Uhr

Noch immer suchen Einsatzkräfte nach Trümmerteilen. So gut wie nichts ist mehr von der Piaggio P.180 Avanti übrig. Kurz vor der Landung in Costa Rica verlor die Maschine am Freitag plötzlich an Höhe und stürzte schliesslich ins Meer.

An Bord des Flugzeugs: Unternehmer und McFit-Gründer Rainer Schaller (53) mit seiner Familie, ein Walliser Pilot (66) und ein weiterer Deutscher. Am Wochenende fanden die Suchmannschaften Wrackteile und die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes.

Wie es zu der Tragödie kommen konnte, ist bislang unklar. Das Privatflugzeug verfügte weder über einen Flugschreiber noch über ein Gerät zur Aufzeichnung der Kommunikation. Wegen der geringen Grösse des Flugzeugs waren sie nach Angaben der costa-ricanischen Behörden auch nicht vorgeschrieben.

McFit-Gründer Rainer Schaller und Partnerin Christiane Schikorsky wollten mit ihren Kindern nach Costa Rica. Doch kurz vor der Landung stürzte die Maschine ab.
Foto: imago images/VISTAPRESS
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Einsatzkräfte suchen nach Rainer Schaller und Familie
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Absturz gibt Rätsel auf:Einsatzkräfte suchen nach Rainer Schaller und Familie

Das Flugzeug hat eine «hervorragende Sicherheitsbilanz»

Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón an der Karibikküste näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. «Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden», sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo. Zu keinem Zeitpunkt habe der Pilot im Kontakt mit den Fluglotsen von Schwierigkeiten berichtet. Es sei nun wichtig, den Rumpf der Maschine zu finden, um die Untersuchungen zur Absturzursache voranzutreiben.

Die Piaggio P.180 Avanti gilt als effizientes Flugzeug. Viel PS, eine grosse Reichweite und wenig Verbrauch. Die Maschine habe eine «hervorragende Sicherheitsbilanz», sagt Flugsicherheitsberater Arthur Bayuk zur «Bild». Allerdings habe das Flugzeug, wie andere Flieger ebenfalls, eine Schwachstelle. Im Cockpit sitzt nur ein Pilot, anders als bei Linienflügen. Dort seien zwei Piloten Vorschrift.

Im Vergleich seien Flüge mit einem Piloten 300 Prozent gefährlicher, erklärt Bayuk. «Der anfängliche Abstieg war kontrolliert. Später war der einzelne Pilot wahrscheinlich überfordert.» Experten gehen derzeit davon aus, dass vor dem Absturz ein technisches Problem aufgetreten sein könnte. Damit wäre der Walliser Pilot allein gewesen.

Geister-Cessna stürzte in die Ostsee

Erst im September war ein deutscher Unternehmer mit seiner Familie abgestürzt. Peter G.* (72), seine Frau Juliane G.* (69), die gemeinsame Tochter Lisa G.* (26) und ihr Lebensgefährte (27) waren mit einer Cessna 551 in die Ostsee gestürzt. Auch hier sass nur ein Pilot im Cockpit, Peter G. selbst.

Eigentlich hätte der Flieger in Köln landen sollen. Stattdessen flog die Maschine weiter und stürzte mit leerem Tank über der Ostsee ab. Grund für die Katastrophe soll ein Druckverlust in der Maschine gewesen sein. Bereits kurz nach dem Start meldete der Pilot Peter G. Probleme mit dem Druckausgleich. 50 Minuten später versuchte die spanische Flugsicherheit, den Piloten per Funk zu erreichen, doch sie bekam keine Antwort mehr. (jmh/AFP)

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