Darum gehts
- Putin entschuldigt sich für Abschuss aserbaidschanischer Passagiermaschine im Dezember 2024
- Russische Raketen explodierten neben dem Flugzeug nach ukrainischem Drohnenangriff
- 38 Menschen kamen bei dem Absturz in Kasachstan ums Leben
Kreml-Chef Wladimir Putin (72) traf am Donnerstag auf den aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew (63). Bei dem Meeting entschuldigte sich Putin live vor den Kameras für den Abschuss einer aserbaidschanischen Passagiermaschine im Dezember 2024, bei dem 38 Menschen ums Leben kamen. Damit gestand erstmals die Schuld Russlands an der Tragödie ein.
Der russische Präsident sprach auch über die angeblichen Gründe des Abschusses. Er gab an, dass zwei russische Raketen neben dem Flugzeug der Azerbaijan Airlines explodiert seien, nachdem ukrainische Drohnen in den russischen Luftraum eingedrungen waren. Diese Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.
In Kasachstan abgestürzt
Flug J2-8243, der von Baku in die tschetschenische Hauptstadt Grosny unterwegs war, stürzte am 25. Dezember in der Nähe von Aktau in Kasachstan ab, nachdem er aus Südrussland umgeleitet worden war.
Putin versprach den Betroffenen ausserdem eine Entschädigung und sprach sein «tiefstes Beileid» aus.
«Selbstverständlich wird Russland in solchen Fällen, in solchen tragischen Fällen, alles Notwendige in Bezug auf Entschädigungen tun, und es wird eine rechtliche Bewertung der Handlungen aller Verantwortlichen vorgenommen werden», sagte Putin bei einem Treffen mit Alijew in Tadschikistan.
Zwei Ursachen für Absturz
Die Ermittlungen zur Ursache seien abgeschlossen, sagte Putin nach Kreml-Angaben in Duschanbe. Demnach führten zwei Umstände zum Absturz: Zum einen sei eine ukrainische Drohne in der Luft gewesen, zum anderen habe es eine technische Störung im russischen Flugabwehrsystem gegeben.
Die Raketen der Flugabwehr seien nahe dem Flugzeug explodiert, dabei hätten Teile die Maschine getroffen. Die Maschine der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines mit 67 Menschen an Bord flog trotz ihrer Schäden über das Kaspische Meer. Bei der versuchten Landung in Aktau in Kasachstan stürzte sie dann ab.
Bereits kurz nach dem Vorfall hatte der Kreml mitgeteilt, dass Putin sich in einem Telefonat bei Alijew entschuldigt habe. Alijew forderte jedoch ein Schuldeingeständnis und kündigte an, vor internationalen Gerichten Klage einreichen zu wollen.