Darum gehts
- EA wird für 55 Milliarden Dollar von saudi-arabischem Konsortium übernommen
- Saudi-Arabien erweitert Präsenz in der Spieleindustrie durch EA-Kauf
- Kaufpreis von 210 Dollar pro Aktie liegt 25 Prozent über Marktwert
Vom Spielfeld ins Machtspiel: Der Gaming-Gigant Electronic Arts (EA), weltberühmt für Bestseller wie «EA FC» (früher «FIFA») oder «The Sims», hat einem Verkauf für 55 Milliarden Dollar zugestimmt, wie die BBC berichtet.
Ein Konsortium, bestehend aus dem saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF), Silver Lake und der Firma Affinity Partners von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner (44), übernimmt das Unternehmen.
EA wird durch diesen Deal von der Börse genommen. Nach dem Börsengang 1990 stieg die Marktkapitalisierung bis 1996 auf 1,61 Milliarden Dollar; vor dem Verkauf lag die Bewertung des Unternehmens bei 43 Milliarden Dollar.
Der Kaufpreis von 210 Dollar pro Aktie liegt also um 25 Prozent über dem Marktwert. EA-Chef Andrew Wilson (51), der im Amt bleibt, bezeichnet dies als «Anerkennung der EA-Arbeit». Die Käufer bringen 36 Milliarden Dollar ein, während 20 Milliarden durch Kredite finanziert werden.
Saudi-Arabien immer wichtiger in der Gaming-Welt
EA ist seit 40 Jahren ein Schwergewicht der Spieleindustrie. Das Fussballgame «EA FC» beziehungsweise «FIFA» wurde schon 325 Millionen Mal verkauft, «The Sims» rund 200 Millionen Mal.
Für Saudi-Arabien bedeutet der Kauf eine erhebliche Ausweitung der eigenen Präsenz in der Spieleindustrie. Das aufstrebende Land hat in den letzten Jahren bereits in Nintendo, Activision Blizzard und Take-Two Interactive investiert und grosse E-Sport-Turniere ausgerichtet, und war bereits mit 10 Prozent an EA beteiligt. Der PIF, kontrolliert von Kronprinz Mohammed bin Salman (40), verfügt über enorme finanzielle Mittel aus dem Ölgeschäft.
Damit wirft der Deal aber – einmal mehr – auch Fragen auf. Saudi-Arabiens Regierung steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik.