Diese Lichttherapie-Maske ist auf Tiktok der Renner
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Social-Media-Trend:Diese Lichttherapie-Maske ist auf Tiktok der Renner

Wundermittel oder Marketing-Gag?
Teure Lichttherapie-Masken erobern die Schweizer Haushalte

Die Nachfrage nach LED-Masken für die Hautpflege steigt in der Schweiz rasant, zeigt eine Umfrage von Blick bei den Händlern. Der Hype sorgt für hohe Erwartungen, aber auch für Skepsis.
Publiziert: 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 10:22 Uhr
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Der Trend Glass Skin Trend erobert die Schweiz.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • LED-Masken erobern Schweizer Beautyszene, Glass Skin wird zum Trend
  • Behandlung verspricht strahlende, porzellanartige Haut für jugendliches Aussehen
  • Kosten für LED-Masken variieren zwischen 100 und 1800 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Riccarda CampellRingier Journalistenschülerin

Sie versprechen eine Haut, die so makellos wie Glas ist, sehen aber eher aus wie Requisiten aus einem Horrorfilm: LED-Masken erobern die Schweiz. Der Hype ist riesig, die Wirkung umstritten und die Risiken längst nicht nicht geklärt.

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Die Nachfrage nach LED-Masken in der Schweiz steigt seit Monaten rasant. Beim Haushaltsgeräteverkäufer Fust zeigt sich der Trend deutlich, wie es auf Anfrage heisst. Die steigenden Verkaufszahlen werden als «ein klares Zeichen für die wachsende Beliebtheit der Geräte» gewertet. Galaxus verzeichnete 2024 ein Wachstum von 250 Prozent bei LED-Masken – und 2025 nochmals ein Plus von 47 Prozent. Die Importparfümerie, die sonst nicht auf elektrische Geräte spezialisiert ist, hat die Licht-Masken wegen der explodierenden Nachfrage vor wenigen Tagen ins Sortiment genommen. Selbst Warenhäuser wie Manor kommen nicht mehr um den Verkauf der Masken herum.

Koreanerinnen und Koreaner setzten den Trend mit den LED-Masken, die der Haut durch regelmässige Anwendung einen spiegelglatten Teint verleihen sollen. Besonders durch einen viralen Tiktok-Hype schwappte der Trend auch in die Schweiz. Hier schwören Influencerinnen auf die Beauty-Geräte, die bis zu 1800 Franken kosten.

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Mithilfe einer Maske wird das Gesicht mit verschiedenen Lichtfarben für zehn bis 30 Minuten bestrahlt, die jeweils eine spezifische Wirkung versprechen: Rotes Licht soll Falten reduzieren, blaues Licht bei Akne helfen und grünes Licht Pigmentstörungen lindern. Auch als ergänzende Leistung nach ästhetischen Eingriffen kann eine Gesichtsmaske nützlich sein.

Der Hype unter der Lupe

Rosalia Luketina (40), Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie, ordnet ein: «Die Ergebnisse sind subtil und können professionelle Geräte in der ärztlichen Praxis nicht ersetzen.» Die Masken stossen an ihre Grenzen, wenn es um tiefe Falten, Narben oder ausgeprägte Pigmentstörungen geht, da die Eindringtiefe und Intensität der Geräte dafür nicht ausreichen.

LED-Lichttherapie verspricht viel, doch wie sicher ist sie wirklich? Am besten untersucht ist ihre Wirkung bei Akne und ersten Altersanzeichen. Grundsätzlich gilt die Methode als sicher, da die eingesetzte Lichtenergie niedrig ist. Vorsicht: Ohne Schutzbrille kann starkes Licht jedoch die Netzhaut belasten. Unklar bleibt auch, welche Langzeiteffekte es gibt. Weder dauerhafter Nutzen noch mögliche Schäden sind bisher belegt. Vorsicht geboten ist zudem bei sensibler Haut, Infektionen oder offenen Wunden.

Heimgeräte vs. Profi-Behandlungen

Heimgeräte aus Online-Shops sind deutlich schwächer als professionelle Systeme, die in Praxen mit hoher Intensität und individueller Anpassung arbeiten. Die Wirkung zu Hause bleibt darum subtil – eher eine Unterstützung in der Hautpflege als ein sichtbares Wunder. Wer sich dafür entscheidet, sollte auf geprüfte Qualität achten: ausreichend starke Leistung, die richtigen Wellenlängen sowie Zertifizierungen wie CE oder FDA. Klar ist auch: Ohne konsequente und langfristige Anwendung bringt eine LED-Maske kaum etwas. Wer schnelle, spektakuläre Ergebnisse erwartet, wird enttäuscht.

Für Rosalia Luketina ist klar: «Solche Geräte für das Zuhause ersetzen keine professionellen, medizinischen Behandlungen, die deutlich wirksamere und nachhaltigere Resultate erzielen». 

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