Ein Päckli mit Online-Frankatur aufgeben, ist mit reichlich Arbeit verbunden. Die Kundinnen und Kunden geben Adresse, Absender, Gewicht und Grösse ein, bezahlen, drucken die Etikette aus und kleben sie auf. Sie machen also praktisch alles selber. Trotzdem werden sie von der Post neuerdings stärker zur Kasse gebeten.
Aufgefallen sind Preiserhöhungen einer Postkundin aus dem Kanton St. Gallen. Sie bezahlte für ein selber frankiertes B-Post-Paket plötzlich 5.95 Franken, statt 5.50 Franken. Bei Paketen bis zwei Kilogramm beträgt der Aufschlag acht Prozent. Bei A-Post-Paketen zwischen zwei und zehn Kilogramm sind es sogar 16 Prozent, wie Radio SRF berichtet.
Post-Chef macht falsches Versprechen
Dabei hat Post-Chef Roberto Cirillo (50) noch im letzten August vollmundig bekannt gegeben, dass die Paketpreise unverändert bleiben. Damals gab die Post die höheren Tarife für A- und B-Post bei Briefen bekannt, die seit dem 1. Januar gelten. Bei Paketen sei dies aufgrund der guten Halbjahresergebnisse jedoch nicht nötig, sagte Cirillo damals.
Davon will das Unternehmen nun aber nichts mehr wissen. Die Post begründet die Preiserhöhung mit einer Angleichung der Tarife für Privatkunden und Firmenkunden. Unternehmen, die mehrere Tausend Pakete im Jahr aufgeben, hätten pro Paket zuvor mehr bezahlen müssen als Privatkunden. Mit dem neuen Rabattsystem sei diese Ungerechtigkeit behoben.
Post weist Vorwurf von sich
Beim Vorwurf, dass die Post die Preisänderung bewusst nicht kommuniziert habe, verweist der Konzern auf die eigene Webseite. Dort habe man die neuen Tarife publiziert.
Das neue System hat für Privatkunden aber nicht nur negative Auswirkungen. Für Pakete ab 10 Kilogramm sind die Tarife gesunken. (smt)