Wegen Umbau logieren sie im Trump-Hotel
Davoser Reha-Patienten zügeln ins Goldene Ei

Der Ausbau der Davoser Hochgebirgsklinik wird lärmintensiv. Bis zu 100 Patienten werden deshalb temporär im Hotel Intercontinental untergebracht.
Publiziert: 11.03.2020 um 12:08 Uhr
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Hotel Intercontinental im Winter: Am WEF 2018 von Trump und seiner Entourage gebucht.
Foto: Sabine Wunderlin

Die Davoser Hochgebirgsklinik baut um. Zwei Anbauten sind beim Klinik-Eingang geplant. Die Anzahl Betten soll erhöht werden. Es gibt neue Therapieräume, eine neue Küche und einen neuen Restaurationsbereich.

Die Baugesuche sind bewilligt. Der Umbau kann starten. Das Problem: Die Arbeiten sind lärmintensiv. Deshalb geht die Reha-Einrichtung eine unübliche Partnerschaft ein. Die Klinik lagert Patienten aus. Bis zu 100 Betten sind im Luxushotel Intercontinental dafür angemietet.

Die Partnerschaft dauert sechs Monate – von April bis September. In dieser Zeit sollen die lärmigsten Bauarbeiten erledigt werden.

100 Betten für Reha-Patienten

Damit der Klinikbetrieb auf dem «etablierten, hohen Niveau» weitergeführt werden könne, würden die erwachsenen Patienten in dem nahe gelegenen Hotel betreut und verpflegt, heisst es in einer Mitteilung des Instituts.

«Wir werden hierfür die Hotelumgebung mit einer vollwertigen Klinikinfrastruktur ergänzen, um Qualität und Sicherheit der Behandlung zu garantieren», so die Hochgebirgsklinik.

Demnach werden für den Reha-Betrieb ausreichend medizinische und therapeutische Voraussetzungen geschaffen, «dies in Absprache mit dem Gesundheitsamt Graubünden». Total würden 100 Betten zur Verfügung stehen.

Logieren im Trump-Hotel

Das Hotel trägt den Übernamen Goldenes Ei. Es gehörte einst der Credit Suisse. Die Bank verkaufte es an die Schweizer Luxushotel-Gruppe Aevis Victoria, die ebenfalls im Bereich Gesundheit tätig ist.

Die Geschichte des Fünfsternhotels ist wenig ruhmreich, obschon Donald Trump (73) darin logierte, als er 2018 das WEF besuchte. Das Haus eröffnete im Dezember 2013. Kurz danach ging die Pächterin Konkurs. In der Zwischensaison von April bis Juni 2015 machte das Hotel erstmals für Individualgäste zu. Die Ganzjahresstrategie rentierte nicht mehr. Zahlreiche der 216 Zimmer blieben leer.

Jetzt also die Partnerschaft mit der Hochgebirgsklinik, die vom Milliardär, Wahlschweizer und HSV-Aktionär Klaus-Michael Kühne (82) kontrolliert wird. Sie sorgt für eine gute Auslastung im Hotel. Und für ein gutes Geschäftsjahr. Die Kosten sind zwar unbekannt, eine Nacht im Intercontinental kostet in der Regel aber mehrere hundert Franken. (ise)

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