Darum gehts
- BLKB-Führung tritt vorzeitig zurück Ende Juli
- Nadia Tarolli Schmidt übernimmt interimistisch das Präsidium
- Thomas Schneider seit 2018 im Amt, Häfelfinger fast 9 Jahre
Eigentlich hätten Bankratspräsident Thomas Schneider und CEO John Häfelfinger der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) erst im 2026 zurücktreten sollen. Jetzt gehen sie schon Ende Juli. Die BLKB geriet Anfang Juli wegen ihrer Online-Tochter Radicant unter Druck. Wegen hoher Verluste musste die Bank eine deutliche Wertberichtigung vornehmen, Politiker forderten daraufhin eine Aufarbeitung mit einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK). Als Folge kündigten Schneider und Häfelfinger ihren Rücktritt an. Nun erfolgt der Abgang also früher.
Thomas Schneider, seit 2018 im Amt, begründete seinen vorzeitigen Rücktritt mit der öffentlichen Debatte rund um seine Person. Diese habe zunehmend vom sachlichen Diskurs abgelenkt und das Vertrauen in die Bank potenziell gefährdet, erklärte er. Die Nachfolge im Bankratspräsidium wird vom Kanton Basel-Landschaft und der BLKB ausgeschrieben. Bis dahin übernehme Nadia Tarolli Schmidt, Vizepräsidentin des Bankrats, das Präsidium ab August interimistisch, hiess es weiter.
Rekrutierungsprozess gestartet
Auch auf operativer Ebene kommt es zu Veränderungen: CEO John Häfelfinger, der die Bank während fast neun Jahren führte, verlässt die BLKB ebenfalls per Ende Juli. Der Entscheid erfolgte einvernehmlich mit dem Bankrat und in Abstimmung mit der Geschäftsleitung, wie es von der Bank hiess.
Häfelfinger sagte, dass die zunehmenden politischen Diskussionen in den vergangenen Wochen eine frühere Übergabe nahegelegt hätten. Die Leitung übernimmt interimistisch sein Stellvertreter Christoph Schär, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die BLKB habe den Rekrutierungsprozess für beide Führungspositionen bereits gestartet, teilte die Bank weiter mit.