Darum gehts
- Wasserknappheit auf Mallorca: Rationierung in Deià, Luxushotels betroffen
- Hotel La Residencia lässt Trinkwasser per Lastwagen anliefern
- Wochenverbrauch in Deià: 3,3 Millionen Liter, 37 Prozent per Lastwagen
Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca wird das Wasser knapp. Und die nächste Hitzewelle beginnt erst.
In einzelnen Gegenden wird das Wasser nun rationiert. Etwa in Deià, an der Nordküste nahe der Stadt Soller gelegen. Das Dorf an malerischer Hanglage ist ein beliebtes Ausflugsziel und Standort gleich mehrerer Luxushotels.
Seit diesem Montag wird in Deià der Hahn teilweise zugedreht: Die behördliche Sparmassnahme sieht vor, mehrere Ortsteile an drei Tagen pro Woche – Montag, Mittwoch und Freitag – komplett ohne Wasser zu lassen, wie das «Mallorca Magazin» berichtet.
Wasser kommt per Lastwagen
Betroffen ist unter anderen das Luxushotel La Residencia. Dieses war einst in Besitz des britischen Unternehmers Richard Branson (75), seit 2002 ist es Teil der Belmond Group, die ihrerseits zum Luxuskonzern LVMH gehört.
Auf Anfrage von Blick bestätigt eine Sprecherin des Hotels, dass Deià wie andere Teile Mallorcas unter Wasserknappheit leidet. Für das Hotel, in dem schon Hunderte Promis wie Elton John (78), Eric Clapton (80) oder Prinzessin Diana (1961–1997) übernachtet haben, gibt es keine Ausnahme bei der Wasserversorgung.
Die Gäste bekommen die Wasserrationierung im Luxustempel indes nicht zu spüren: «Wir lassen Trinkwasser per Lastwagen anliefern, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und den Komfort unserer Gäste zu gewährleisten», so die Sprecherin. Diese können also Duschen oder Pool wie gewohnt nutzen. Das Hotel nehme die Kosten für die Wasseranschaffung per Lastwagen vollständig auf sich.
Ressourcen schonen ist Pflicht
Ganz ohne Einschränkungen geht es aber nicht: «Wir haben die Bewässerung erheblich reduziert oder in bestimmten Bereichen ganz eingestellt, und unsere Mitarbeiter sind bemüht, den Wasserverbrauch wo immer möglich zu minimieren», sagt die Sprecherin. Das Hotel überwache den Verbrauch genau und suche ständig nach Möglichkeiten, den Umgang mit Ressourcen wie Wasser verantwortungsvoll zu betreiben.
Juan Ripoll, Bürgermeister von Deià, beschreibt die Sparmassnahme als «hart, aber unausweichlich». Der Wochenverbrauch an Wasser in der Gemeinde beläuft sich laut einem behördlichen Schreiben aktuell auf rund 3,3 Millionen Liter. 37 Prozent davon werden bereits per Lastwagen in die Gemeinde gebracht.
Die Massnahme gilt so lange, bis sich die Bestände in den Wasserspeichern erholt haben. «Diese Situation ist in den Sommermonaten durchaus typisch und dauert in der Regel bis Ende August, wenn die ersten Regenfälle einsetzen», so die Hotelsprecherin.